Soziale Verantwortung übernehmen
„Es ist eine Win-Win Situation. Die Arbeit am Hof ermöglicht Josef einen strukturierten Tagesablauf. Jeweils am Montag und am Mittwoch verbringt er den ganzen Tag am Hof. Er genießt es viel Zeit mit den Tieren zu verbringen. Den Kontakt und die Zuneigung mit den Tieren schätzt er sehr und verbringt somit seine Zeit am liebsten im Stall bei den Kälbern“, meint Karl Lingenhel. „Er unterstützt uns dort, wo gerade Arbeit anfällt“, erläutert Agathe Lingenhel. Vom Etikettieren der hauseigenen Joghurtproduktion und Unterstützung bei Holzarbeiten, über das Füttern der Kühe und Kälber, bis zum Heuen im Sommer stellt sich sein Tätigkeitsgebiet so vielfältig wie die Landwirtschaft selbst dar. „Josef macht eigentlich alle Aufgaben, die wir an ihn übergeben mit Freude. Besonders gern ist er bei Veranstaltungen mit dabei. In Gesellschaft fühlt er sich sichtlich wohl. Wir wollen mit dieser Stelle nicht zuletzt die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung fördern“, so Agathe. Der erste Kontakt mit der Lebenshilfe entstand durch eine Vernetzungsveranstaltung des LFI zum Thema Green Care. Schnell war klar, dass es Potenzial für eine Kooperation gibt. Bereits seit 2016 unterstützt Josef bei Arbeiten in und um den Hof und verfolgt das Geschehen am Hof mit großem Interesse. Er liebt die abwechslungsreichen Tätigkeiten, die der Hof bietet. Josef ist immer gut gelaunt und voller Motivation und genießt aber gerne auch zwischendurch ausgiebige Ruhepausen.
Green Care
Bei Green Care handelt es sich um soziale, pädagogische oder therapeutische Angebote bzw. eine Kombination der Angebotsarten am Hof. Der Biohof Lingenhel war der erste Hof mit Green Care Zertifizierung in Vorarlberg. Dafür ist alle drei Jahre eine externe Überprüfung des Angebots am Hof nötig. „Uns ist es wichtig, dass wir das was wir machen auch ordentlich machen. Das Zertifikat unterstreicht die Qualität des im Rahmen der Kooperation geschaffenen Arbeitsplatzes“, betont Karl. Und weiter: „Es ist wichtig, dass Klient/-in und Hof zueinander passen. Dabei war das Schnuppern am Hof von großer Bedeutung.“
Der Betrieb
Der Biohof Lingenhel ist mit 25 Milchkühen ein Heumilchbetrieb. Die behornten Original Braunvieh Kühe werden ohne die Zugabe von Kraftfutter versorgt. Zudem wird am Biohof Lingenhel das Konzept der muttergebundenen Aufzucht umgesetzt. Ebenfalls wird auf die Produktion von A2-Milch wert gelegt. Diese Milch schätzen besonders Personen mit Unverträglichkeiten oder Allergien, da sie sich anders zusammensetzt. Seit 2023 bewirtschaftet die Familie Lingenhel ihren Hof zudem nach den Demeter Prinzipien und setzt somit auf höchste Standards im Biobereich. „Von vielen Kundinnen und Kunden werden heute Produkte in Bioqualität erwartet. Uns ist das Arbeiten nach höchsten Standards auch selbst ein Anliegen“, betont Karl. 1990 übernahm er den Hof, seit 1999 wird dieser als Biohof geführt.
Landwirtschaft begreifbar machen
Weitere Standbeine
Neben all diesem Engagement betreibt Familie Lingenhel auch einen Bioladen (freitagnachmittags und samstags) und einen Selbstbedienungsladen. Eine Hofküche und ein Seminarraum machen das Angebot des Bauernhofes komplett. „In diesen Räumlichkeiten empfangen wir verschiedenste Gruppen. Ob Geburtstagsfeiern, Taufen oder Firmenveranstaltungen – wir freuen uns, wenn wir die Verwendung hofeigener, regionaler, biologischer Lebensmittel ins Zentrum rücken dürfen“, berichtet Agathe.
Kontakt
Familie Lingenhel
Huban 35, Doren, T 05516/2527,
I biohof-lingenhel.at
Weitere Informationen zu Green Care:
LK Vorarlberg
Andrea Huber
T 05574/400-413,
E andrea.huber@lk-vbg.at