14.04.2021 |
von LK Vorarlberg Redaktion
Bild der heimischen Landwirtschaft
Die Zukunft der österreichischen Landwirtschaft ist eng mit der Akzeptanz dieses Berufsstands, der Art der Bewirtschaftung und der Wertschätzung sowie letztendlich der angemessenen Wertschöpfung für bäuerliche Erzeugnisse verbunden. Auf Initiative der ARGE Bäuerinnen, in Kooperation mit der Nachhaltigen Tierhaltung Österreich (NTÖ) wurden im Rahmen des Projekts "Innerlandwirtschaftliche Bildungsinitiative für Agrarkommunikation" (IBAK), erstmals in Österreich zwei Umfragen in Auftrag gegeben, die einerseits das Bild der heimischen Landwirtschaft in der Bevölkerung und andererseits die eigene Einschätzung der Bäuerinnen und Bauern über ihre Arbeit und ihren Stellenwert in der Gesellschaft thematisieren. Die Ergebnisse des Marktforschungsinstituts KeyQUEST zeigen, dass die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte in der nicht-agrarischen Bevölkerung hoch angesehen ist und man sich durchaus der Relevanz dieses Berufsstandes auch für die künftige Lebensqualität in Österreich bewusst ist.
Landwirtschaft hat Zukunft
"Man kann es nicht oft genug sagen: Es sind unsere Bäuerinnen und Bauern, die unser schönes Land so lebenswert machen! Tagtäglich produzieren sie Lebensmittel in Spitzenqualität mit höchsten Produktionsstandards. Sie pflegen unsere Naturlandschaften und bewirtschaften Almen wie auch Wälder, die wir als Erholungsräume genießen. Das ist nicht selbstverständlich! Umso erfreulicher ist es, dass immer mehr Menschen in Österreich die Bedeutung unserer Landwirtschaft bewusst ist. Laut der aktuellen KeyQUEST Umfrage haben 94 Prozent der Befragten ein positives Bild von unseren Landwirtinnen und Landwirten", erklärt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. "Dagegen sehen nur 51 Prozent der Bäuerinnen und Bauern ihr eigenes Image als positiv. Dieses Ergebnis zeigt, dass wir noch stärker von der Wertschöpfung zur Wertschätzung kommen müssen! 87 Prozent sind bereit, für Produkte mit höheren Tierwohlstandards mehr zu bezahlen. Entscheidend ist, dass sich dieser Trend in den Kaufentscheidungen niederschlägt. Österreich gehört bereits jetzt zu den Ländern mit den höchsten Tierwohlstandards. Die Studie zeigt, dass Tierwohl und Herkunftskennzeichnung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Darum setze ich mich für die im Regierungsprogramm vereinbarte Umsetzung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in verarbeiteten Produkten und in der Gemeinschaftsverpflegung ein", so Köstinger weiter.
Persönliche Gespräche bilden die Meinung
Jeweils mehr als die Hälfte der Befragten (53 bis 55 Prozent) gab an, ihre Vorstellungen von der Landwirtschaft seien aufgrund von direkter Kommunikation mit Bäuerinnen und Bauern, Bekannten und Verwandten, beim Direkteinkauf oder Besuchen am Bauernhof geprägt worden. "Dieses Ergebnis zeigt, dass der persönliche Kontakt ein wesentlicher Faktor bei der Imagebildung ist und unsere Bäuerinnen und Bauern verstärkt auf ihr Wissen, ihre Persönlichkeit und Authentizität setzen sollten. Keiner kann über Landwirtschaft und das Leben und Wirken auf einem Bauernhof besser informieren, als die Betroffenen selbst", erklärt Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der ARGE Österreichische Bäuerinnen. "Hier müssen wir auch in den Bildungs- und Beratungsangeboten für die Landwirtinnen und Landwirte ansetzen, denn während Direktvermarkter im Dialog mit den Konsumentinnen und Konsumenten oftmals schon versiert sind, besteht bei Erzeugern in der Urproduktion noch Potenzial. Es gilt für sie zu lernen, der Landwirtschaft ein Gesicht und eine Stimme zu geben."
Die Details zur Studie werden im kommenden Bauernjournal präsentiert bzw. finden sich auch auf der Website der Bäuerinnen Österreich unter: www.baeuerinnen.at.