Vielfältiges Programm am Obstbautag
von DI (FH) Ulrich Höfert | Obst/Garten & Direktvermarktung
Trotzdem, und trotz relativ schönem Wetter, kamen ca. 150 Obstinteressierte aus Vorarlberg und Tirol nach Rankweil. Mag. Karl Waltl, langjähriger Bio- und Schalen-Obstberater aus der Steiermark referierte zunächst über den Anbau von Edelkastanien. Der Klimawandel aber auch ein Blick zurück in der Zeit lässt den Anbau von Kastanien in Vorarlberg an bestimmten Orten vielversprechend erscheinen. Waltl betonte aber, dass es für Edelkastanien einen guten Standort bräuchte. Trotz der Verbreitung in Südeuropa, wo der Profianbau hauptsächlich stattfindet, brauchen Edelkastanien durchgängig eine gute Wasserversorgung. Wochenlange Trockenzeiten im Sommer vertragen sie genauso wenig wie Staunässe. Während man bei Trockenheit mit einer Bewässerung nachhelfen kann, ist Staunässe am besten durch die richtige Standortwahl auszuschließen. Die in Vorarlberg üblichen eher kalkhaltigen Böden werden von den Edelkastanien weniger geschätzt als etwas saurere Böden, wie sie z.B. im Montafon zu finden sind. Besonderes Augenmerk sei auf die Sortenwahl zu legen. Die in Europa heimische Art Castanea sativa sei stark gefährdet durch den aus Asien eingeschleppten Rindenkrebs-Pilz, gegen den derzeit noch kein Kraut gewachsen ist. Er kann Kastanienbäume komplett abtöten. Aus diesem Grund verwendet man im Profianbau bereits seit etlichen Jahren Kreuzungen mit chinesischen oder japanischen Edelkastanienarten. Dies mindert deutlich die Krankheitsanfälligkeit, da die asiatischen Arten auch kleinwüchsiger sind, bleiben solche Hybriden kleiner als die heimische Art. Baumschulen in der Steiermark oder Südtirol führen Spezialsortimente und können auch beraten. Da Edelkastanien nach der Ernte nicht lange lagerbar sind, ist im Profianbau ein rascher Absatz erforderlich.
Trotzdem, und trotz relativ schönem Wetter, kamen ca. 150 Obstinteressierte aus Vorarlberg und Tirol nach Rankweil. Mag. Karl Waltl, langjähriger Bio- und Schalen-Obstberater aus der Steiermark referierte zunächst über den Anbau von Edelkastanien. Der Klimawandel aber auch ein Blick zurück in der Zeit lässt den Anbau von Kastanien in Vorarlberg an bestimmten Orten vielversprechend erscheinen. Waltl betonte aber, dass es für Edelkastanien einen guten Standort bräuchte. Trotz der Verbreitung in Südeuropa, wo der Profianbau hauptsächlich stattfindet, brauchen Edelkastanien durchgängig eine gute Wasserversorgung. Wochenlange Trockenzeiten im Sommer vertragen sie genauso wenig wie Staunässe. Während man bei Trockenheit mit einer Bewässerung nachhelfen kann, ist Staunässe am besten durch die richtige Standortwahl auszuschließen. Die in Vorarlberg üblichen eher kalkhaltigen Böden werden von den Edelkastanien weniger geschätzt als etwas saurere Böden, wie sie z.B. im Montafon zu finden sind. Besonderes Augenmerk sei auf die Sortenwahl zu legen. Die in Europa heimische Art Castanea sativa sei stark gefährdet durch den aus Asien eingeschleppten Rindenkrebs-Pilz, gegen den derzeit noch kein Kraut gewachsen ist. Er kann Kastanienbäume komplett abtöten. Aus diesem Grund verwendet man im Profianbau bereits seit etlichen Jahren Kreuzungen mit chinesischen oder japanischen Edelkastanienarten. Dies mindert deutlich die Krankheitsanfälligkeit, da die asiatischen Arten auch kleinwüchsiger sind, bleiben solche Hybriden kleiner als die heimische Art. Baumschulen in der Steiermark oder Südtirol führen Spezialsortimente und können auch beraten. Da Edelkastanien nach der Ernte nicht lange lagerbar sind, ist im Profianbau ein rascher Absatz erforderlich.
Anbau von Bio-Obst
In seinem zweiten Referat informierte Karl Waltl über die gesetzlichen Vorgaben für den Anbau von Bio-Obst. Das Um und Auf sei ein Vertrag mit einer der sechs Bio-Kontrollstellen. Nur derart zertifiziertes Obst darf als Bio-Obst in Verkehr gebracht werden. Für die Umstellung müssen drei Erntejahre eingerechnet werden, wo bereits Bio-Anbau betrieben werden muss, das Obst aber noch nicht als Bio-Obst angeboten werden darf. Daher ist ein guter Einstiegstermin der Sommer, kurz vor der Ernte. Der Bio-Anbau hat eine Kreislaufwirtschaft mit Wirtschaftsdünger vor Augen, die aber nur viehhaltende Betriebe schaffen. Obstbauspezialisten müssen Dünger normalerweise zukaufen. Dabei sind im Bio-Anbau organische Dünger oder natürlich vorkommende Mineraldünger erlaubt. Auch bei den Pflanzenschutzmitteln sind nur natürlich vorkommende Wirkstoffe oder nützliche Organismen zulässig. Die Unkrautbekämpfung darf nicht mit Chemikalien erfolgen, auch nicht mit natürlichen. Schwierig sieht Waltl die von der EU geplanten mengenmäßigen Kürzungen bei allen Pflanzenschutzmitteln, da Bio-Mittel häufig in größerer Menge ausgebracht werden müssen, als hochwirksame chemisch-synthetische Mittel. Das hauptsächlich angebaute Bio-Obst in Österreich sei der Apfel. Die in der Statistik aufscheinenden immensen Bio-Walnussflächen mit billigen Sämlingsbäumen sieht er eher als Förderungsoptimierung ohne ernsthaften Anbauwillen. Mit dem neuen ÖPUL sei dies nun abgestellt. Generell sei Bio-Obst nach wie vor sehr gefragt, wobei er den Verdienstvorsprung gegenüber IP-Anbau schwinden sieht. Jedenfalls ist Bio-Anbau gefragt aber nicht so einfach. Zum Abschluss des Obstbautages informierte LK-Obstbaureferent Ulrich Höfert über Apfelallergien und Allergikeräpfeln. Obwohl die Zahl der Apfelallergiker steigt, ist der „Allergikerapfel“ derzeit eher von marketingtechnischer Bedeutung. Wie sich in der Literatur zeigt, sind Apfelallergien meistens bei Pollenallergikern zu finden und auf den Eiweißstoff Mal d1 zurückzuführen. Die Apfelsorten produzieren unterschiedlich viel davon, je nach Sorte, aber auch je nach Standort, Krankheitsbefall, Stress oder Lagerdauer. So kann ein und dieselbe Sorte an unterschiedlichen Betrieben sehr unterschiedliche Gehalte des Allergens enthalten. Auch die Befindlichkeit des Konsumenten spielt eine Rolle, z.B. die Einnahme bestimmter Schmerzmittel, intensive sportliche Betätigung oder eine akute Pollenallergie. Ob eine Sorte alt oder nicht alt ist, sei nicht von Bedeutung. Jede Sorte müsse für sich betrachtet werden. Auch alte Sorten wie Golden Delicious (ca. 1890) oder Cox Orange (ca. 1825) können Allergien hervorrufen, während manche neueren Sorten wie Braeburn (ca. 1956), Santana (1978) oder Wellant/ Fresco (1987) wenig Mal d1 produzieren. Höfert wies darauf hin, dass auch andere Obstund Gemüsearten (z.B. Erdbeeren, Nüsse, Zitrusfrüchte, Kiwi, Sellerie) Allergien auslösen können, man darüber aber wenig höre. Obmann Armin Rauch wünschte den Anwesenden ein gutes Obstjahr. Die Vorträge sind demnächst auf der Baumwärterhomepage (www.ogv.at/ baumwaerter) nachzulesen.