Seuchenbekämpfung und Tierzucht im Aufbau

„1926 hat die Rinderzucht durch die Maul- und Klauenseuche einen schweren Schicksalsschlag erlitten … Mitte Oktober waren 35 Gemeinden verseucht. Die Folge war ein Stocken des Viehabsatzes und Sinken der Viehpreise um 25 Prozent. Dürfte man sich wundern, wenn unter solchen mißlichen Verhältnissen der Eifer und das Interesse für die Viehzucht erlahmen würden?
Über Anregung der Bauernkammer hat der Landtag ein Gesetz betreffend die Bildung und Erhaltung eines Fonds zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche geschaffen. Damit ist einem längst gehegten Wunsch der bäuerlichen Standesvertretung Rechnung getragen worden. Es besteht die berechtigte Hoffnung, daß durch die Mittel, die aufgrund dieses Gesetzes zur Bekämpfung der Seuche zur Verfügung stehen werden, eine wirksame Bekämpfung möglich sein wird …
Es war ein altes Krebsübel der Vorarlberger Viehzucht, daß nach Abschluss der Sprungperiode der größte Teil des Zuchtstiermateriales geschlachtet wurde. Dieses Krebsübel, das die Vorarlberger Viehzucht durch Jahrzehnte mitgeschleppt hat, hat natürlich jede ernste Zucht ungünstig beeinflußt. Daher war es ein eifriges Bestreben der Kammer, diesem Übel an den Leib zu rücken. Sie hat alles aufgeboten, um eine längere Haltung des Stiermaterials zu erreichen …
Im Frühjahr 1926 wurden bereits 76 der besten Zuchtstiere für die Subventionierung im Falle der längeren Haltung in Vormerk genommen … Darüber hinaus war der Bauernkammer längst klar, daß auf die längere Haltung der Zuchtstiere nur dann mit Erfolg hingearbeitet werden kann, wenn die Möglichkeit der Stieralpung geschaffen wird. Neben der im Jahre 1925 für die Stieralpung in Verwendung gestandene Alpe Rud bei Lech wurden auch die Alpen Krähenberg und Goth bei Sibratsgfäll zum Zwecke der Stieralpung gepachtet. Dadurch wurde es möglich 46 Zuchtstiere zu alpen.
Schweinezucht
Zur Förderung und Hebung der Schweinezucht wurde 1926 der Verband Vorarlberger Schweinezüchter und -mäster ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Kammer wurden die Richtlinien zur Beurteilung der anerkannten Rassen ausgearbeitet, die Körvorschriften zusammengestellt und Formularien für die Zuchtbuchführung entworfen. Bereits im Herbst desselben Jahres wurde gleichzeitig mit dem Zuchtstiermarkt eine Schweineausstellung und Prämierung veranstaltet.“
(Tätigkeitsbericht der Bauernkammer für Vorarlberg 1926)
Über Anregung der Bauernkammer hat der Landtag ein Gesetz betreffend die Bildung und Erhaltung eines Fonds zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche geschaffen. Damit ist einem längst gehegten Wunsch der bäuerlichen Standesvertretung Rechnung getragen worden. Es besteht die berechtigte Hoffnung, daß durch die Mittel, die aufgrund dieses Gesetzes zur Bekämpfung der Seuche zur Verfügung stehen werden, eine wirksame Bekämpfung möglich sein wird …
Es war ein altes Krebsübel der Vorarlberger Viehzucht, daß nach Abschluss der Sprungperiode der größte Teil des Zuchtstiermateriales geschlachtet wurde. Dieses Krebsübel, das die Vorarlberger Viehzucht durch Jahrzehnte mitgeschleppt hat, hat natürlich jede ernste Zucht ungünstig beeinflußt. Daher war es ein eifriges Bestreben der Kammer, diesem Übel an den Leib zu rücken. Sie hat alles aufgeboten, um eine längere Haltung des Stiermaterials zu erreichen …
Im Frühjahr 1926 wurden bereits 76 der besten Zuchtstiere für die Subventionierung im Falle der längeren Haltung in Vormerk genommen … Darüber hinaus war der Bauernkammer längst klar, daß auf die längere Haltung der Zuchtstiere nur dann mit Erfolg hingearbeitet werden kann, wenn die Möglichkeit der Stieralpung geschaffen wird. Neben der im Jahre 1925 für die Stieralpung in Verwendung gestandene Alpe Rud bei Lech wurden auch die Alpen Krähenberg und Goth bei Sibratsgfäll zum Zwecke der Stieralpung gepachtet. Dadurch wurde es möglich 46 Zuchtstiere zu alpen.
Schweinezucht
Zur Förderung und Hebung der Schweinezucht wurde 1926 der Verband Vorarlberger Schweinezüchter und -mäster ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Kammer wurden die Richtlinien zur Beurteilung der anerkannten Rassen ausgearbeitet, die Körvorschriften zusammengestellt und Formularien für die Zuchtbuchführung entworfen. Bereits im Herbst desselben Jahres wurde gleichzeitig mit dem Zuchtstiermarkt eine Schweineausstellung und Prämierung veranstaltet.“
(Tätigkeitsbericht der Bauernkammer für Vorarlberg 1926)
Neue Vorzeichen
Für die geordnete und erfolgversprechende Zuchtarbeit und Seuchenbekämpfung wurde bereits in den Gründungsjahren der Kammer das Fundament gelegt. Der Fonds zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche wurde später erweitert zum Tierseuchenfonds. Der wurde in diesem Jahrtausend in den Tiergesundheitsfonds umgewandelt.
Die ursprünglich und in den Folgejahren für die Stieralpung gepachteten Alpen wurden in den 30-iger Jahren von der Kammer gekauft. Mit der Einführung der künstlichen Besamung verlor die Stieralpung an Bedeutung. Heute ist sie Geschichte. Die Kammer ist heute noch im Besitz der „Stieralpen“ Krähenberg und Goth/Sibratsgfäll, Gartishof/Übersaxen und Oberbuchen/Silbertal. Mangels eigenen Bedarfs sind sie verpachtet.
Die Schweinezucht und -mast – ehemals Kernstück der Eigenversorgung und Molkeverwertung im Käseland Vorarlberg – wurde in jüngerer Zeit von der Billigkonkurrenz aus den Getreideanbaugebieten aus dem Markt gedrängt – ausgenommen die Erzeugung im Rahmen von Markenprogrammen.
Die ursprünglich und in den Folgejahren für die Stieralpung gepachteten Alpen wurden in den 30-iger Jahren von der Kammer gekauft. Mit der Einführung der künstlichen Besamung verlor die Stieralpung an Bedeutung. Heute ist sie Geschichte. Die Kammer ist heute noch im Besitz der „Stieralpen“ Krähenberg und Goth/Sibratsgfäll, Gartishof/Übersaxen und Oberbuchen/Silbertal. Mangels eigenen Bedarfs sind sie verpachtet.
Die Schweinezucht und -mast – ehemals Kernstück der Eigenversorgung und Molkeverwertung im Käseland Vorarlberg – wurde in jüngerer Zeit von der Billigkonkurrenz aus den Getreideanbaugebieten aus dem Markt gedrängt – ausgenommen die Erzeugung im Rahmen von Markenprogrammen.