Ohne Pflanzenschutz geht es nicht!
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Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ist die letzte, aber unverzichtbare Möglichkeit, Schädlinge bzw. Schaderreger zu bekämpfen und die Ernte zu schützen. Landwirtinnen und Landwirte wenden Pflanzenschutzmittel hierzulande stets nach dem Motto ‚So wenig wie möglich, so viel wie notwendig‘ an und müssen davor eine entsprechende Ausbildung absolviert haben (Pflanzenschutzmittelsachkundenachweis). Auch die verwendeten Geräte sind regelmäßig zu prüfen.
„Seit 2011 ist die Menge der eingesetzten chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel um 25 Prozent zurückgegangen – und das, obwohl Österreich zu jenen EU-Mitgliedstaaten zählt, die ohnehin wenig derartige Pflanzenschutzmittel je Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche ausbringen. Die integrierte Anwendung von Pflanzenschutzmaßnahmen ist in Österreich schon lange etabliert und gängige Praxis. Es gibt im Rahmen des LK-Warndienstes zudem Monitoring- und Prognosemodelle, um Schädlingsentwicklungen vorherzusagen, sowie frei zugängliche Informationsmöglichkeiten für unabhängige Beratungen. Außerdem sind zahlreiche weitere innovative Möglichkeiten entwickelt worden, um die Effizienz des Mitteleinsatzes zu steigern“, so LKÖ-Präsident Joesf Moosbrugger.
„Seit 2011 ist die Menge der eingesetzten chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel um 25 Prozent zurückgegangen – und das, obwohl Österreich zu jenen EU-Mitgliedstaaten zählt, die ohnehin wenig derartige Pflanzenschutzmittel je Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche ausbringen. Die integrierte Anwendung von Pflanzenschutzmaßnahmen ist in Österreich schon lange etabliert und gängige Praxis. Es gibt im Rahmen des LK-Warndienstes zudem Monitoring- und Prognosemodelle, um Schädlingsentwicklungen vorherzusagen, sowie frei zugängliche Informationsmöglichkeiten für unabhängige Beratungen. Außerdem sind zahlreiche weitere innovative Möglichkeiten entwickelt worden, um die Effizienz des Mitteleinsatzes zu steigern“, so LKÖ-Präsident Joesf Moosbrugger.
Aufzeichnungen
Gemäß EU-Verordnung müssen ab 2026 beim Betrieb Aufzeichnungen über die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in elektronischer Form aufliegen. Für die EU-Statistik werden – auf freiwilliger Basis – repräsentative Aufzeichnungen von einer gewissen Betriebsanzahl eingemeldet und ausgewertet. „Dass alle Betriebe ihre Aufzeichnungen ab 2026 elektronisch führen müssen, wird für viele mit zusätzlichem Aufwand verbunden sein, weshalb wir als LK Österreich – wie auch andere europäische Partnerorganisationen – diese bereits 2023 beschlossene Verordnung nicht nur kritisch sehen, sondern uns auch für eine Verschiebung oder zumindest für eine möglichst unbürokratische elektronische Erfassung einsetzen“, fordet Mosbrugger und weiter: „Die Bäuerinnen und Bauern mit weiteren, sich laufend ändernden Aufzeichnungsvorschriften zu belasten, bringt nicht mehr als zusätzlichen bürokratischen Aufwand und wird daher von uns abgelehnt. Konsumentinnen und Konsumenten können darauf vertrauen, dass Lebensmittel aus Österreich noch nie so sicher waren wie heute. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Bürokratie, um die bäuerliche Jugend zu motivieren, die Betriebe ihrer Eltern weiterzuführen und die für die Gesellschaft unverzichtbaren Leistungen auch in Zukunft zu erbringen.“
Mehr Schaderreger
„Verbindliche Reduktionsziele, wie von praxisfernen Gruppierungen wiederholt und auch jüngst erneut gefordert, waren ein wesentlicher Grund, weshalb die sogenannte EU-Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) im letzten Jahr aus gutem Grund vom Europäischen Parlament abgelehnt worden ist. Die aktuellen Regelungen zum integrierten Pflanzenschutz funktionieren und die Menge an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln hat – wie bereits erwähnt – in Österreich seit 2011 um 25 Prozent abgenommen. Zudem muss festgehalten werden, dass die Menge generell wenig über Wirksamkeit bzw. Wirkungen aussagt. Das eigentliche Problem ist heute vielmehr, dass uns Möglichkeiten zum Schutz vieler Kulturen und somit Lebensmittelgrundlagen fehlen. Aufgrund der geänderten klimatischen Bedingungen kämpft die Landwirtschaft verstärkt mit tierischen, pflanzlichen, bakteriellen und viralen Schaderregern bzw. Schädlingen, die neu zugewandert sind oder in einem bisher unbekannten Ausmaß epidemieartig auftreten“, stellt der Präsident klar.
Chemische Wirkstoffe
Von den Möglichkeiten der Bekämpfung sind in den letzten Jahren 66 Prozent der chemischen Wirkstoffe verschwunden. Während 1993 noch 703 Wirkstoffe verfügbar waren, sind heute nur noch 232 übrig. Bäuerinnen und Bauern beklagen laufend, dass die Produktion zentraler Kulturen wie Gemüse, Obst, Kräuter, Heil- und Gewürzpflanzen, Raps, Zuckerrüben und Erdäpfel immer schwieriger wird. Aber auch die Produktion von gesundem Saatgut wird zunehmend zur Herausforderung. „Als LK Österreich setzen wir uns gemeinsam mit anderen Institutionen für Verbesserungen ein, um zentrale Produktionsgrundlagen für unsere Betriebe und damit die Versorgung der Bevölkerung abzusichern. Noch mehr klimaschädliche Importe aus Ländern, die mit Mitteln und Methoden arbeiten, die bei uns nicht zugelassen sind, können nicht die Antwort für die Zukunft sein“, so Moosbrugger.