Breites Themenfeld bei LK-Ausschuss
Ländliches Fortbildungsinstitut – LFI
Das LFI konnte für 2023 eine positive Bilanz ziehen. Die Zahl der Teilnehmer/-innen und Veranstaltungen lagen wieder auf dem Niveau von vor Corona. Insgesamt wurden im Jahr 145 Veranstaltungen durchgeführt, an denen 3.734 Personen teilgenommen haben, davon rund 30 Prozent haben Onlineformate besucht. Es zeigte sich, dass viele die Vorteile des flexiblen und ortsunabhängigen Lernens schätzen. Die große Nachfrage an Präsenzkursen zeigte aber auch, dass Bildung vom direkten Austausch untereinander lebt.
Schule am Bauernhof.
Bei Schule am Bauernhof waren die Anzahl der Lehrausgänge wieder auf dem Niveau wie vor Corona. Es fanden 419 Lehrausgänge statt, bei denen 6.549 Kinder und Jugendliche auf den Schule am Bauernhof-Betrieben begrüßt werden konnten, das sind 34 Prozent mehr als im Vorjahr.
Lehrlings- und Fachausbildungsstelle, LFA
Im März 2024 wurde im Nationalrat das neue Land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildungsgesetz (LFBAG 2024) mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen und am 18. April 2024 in Kraft getreten. Das Gesetz tritt nach seiner Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten und den Bundeskanzler in Kraft. Gleichzeitig treten die jeweiligen Landesgesetze außer Kraft. Gemäß Übergangsbestimmungen sind auf jene Berufsausbildungen, die bereits begonnen wurden, noch diejenigen Bestimmungen weiter anzuwenden, die zum Zeitpunkt des Beginns der jeweiligen Ausbildung in Geltung standen.
Eines der Ziele des neuen Gesetzes ist die inhaltliche Koordinierung einer bundesweit einheitlichen land- und forstwirtschaftlichen Berufsausbildung, die durch die Einrichtung eines Land- und Forstwirtschaftlichen Bundes-Berufsausbildungsbeirates erreicht werden soll. Auch die tertiären Abschlüsse in der Berufsbildung sollen durch den Entfall der Meisterprüfungsgebühren erleichtert werden, d. h. die Kosten, die den Ländern für die Durchführung der Meisterprüfungen entstehen, werden abgegolten. Weiters wird ein neuer Lehrberuf „Berufsjagdwirtschaft“ geschaffen und in die Ausbildungsgebiete aufgenommen. Schließlich werden tertiäre Abschlüsse in der beruflichen Bildung durch die Möglichkeit der Eintragung des Meistertitels in amtliche Dokumente sichtbarer und wertvoller gemacht. Die Eintragung der Bezeichnung „Meister“ bzw. „Meisterin“ in amtlichen Urkunden gilt auch für Personen, die die Meisterprüfung vor Inkrafttreten erfolgreich absolviert haben. Mit dem Gesetz werden auch andere Änderungen eingeführt, wie die Möglichkeit einer Lehre in Teilzeit mit einer Verlängerung der Lehrzeit bei Kinderbetreuung bis zur Schulpflicht oder aus gesundheitlichen Gründen. Die konventionelle Landwirtschaft und die biologische Produktion werden nach Inkrafttreten des LFBAG 2024 als gleichwertig betrachtet. Das neue Gesetz enthält auch ergänzende Zulassungsbestimmungen zur Facharbeiter/-innenprüfung. Hierfür sind eine dreijährige Praxiszeit bzw. zwei Jahre im Falle einer Vollzeitbeschäftigung erforderlich.
Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum, BSBZ
Das BSBZ als Schulanbieter ist nach wie vor sehr gefragt bei den Jugendlichen. Es gibt mehr Anmeldugen, wie Schüler/-innen aufgenommen werden können. Das spricht für das breite Unterrichtsangebot, die Verschränkung mit der Praxis und ist auch ein Ergebnis des hohen Investitionsstandes am Standort. Das BSBZ nahm am Tierbeurteilungswettbewerb der Landwirtschaftsschulen Österreichs in Niederösterreich teil und erreichte den ersten, zweiten und dritten Platz. Damit darf Hohenems Österreich beim internationalen Wettbewerb in Frankreich vertreten.
Direktvermarktung
Im Bereich der Direktvermarktung kann der Verein vom Ländle Bur im Jahr 2023 einen Zuwachs von elf Mitgliedern verzeichnen, somit hat der Verein aktuell insgesamt 138 Mitglieder. Es kann berichtet werden, dass die Situation auf dem Bauernmarkt sich etwas entspannt hat. Es kaufen wieder mehr Kunden auf dem Markt ein. Dazu darf sich der Bauernmarkt über einen neuen Marktfahrer freuen.
Regionalitätskoordinator
Der Regionalitätskoordinator konnte über zahlreiche Erfolge bei der Förderung der Regionalität in verschiedenen Sektoren wie sozialen Einrichtungen, Krankenhäusern, Großhändlern und dem Hotelgewerbe berichten. Durch die stetige Betreuung von sozialen Einrichtungen konnte die Menge an regionalen Lebensmitteln gesteigert werden. Viele soziale Einrichtungen werden mittlerweile vom Regionalmarkt beliefert und haben sich als sehr guter Partner der Vorarlberger Landwirtschaft etabliert. Auch die Krankenhausgesellschaft wird ebenfalls mit regionalen Produkten wie Geflügel und Kartoffeln (200 Tonnen in 2023) beliefert. Der Absatz an den Großhandel bleibt stabil, sodass Kartoffeln, Zwiebeln und Eier kontinuierlich in größeren Mengen verkauft werden können. In der Hotellerie betrug das Bestellvolumen im Jahr 2023 80.000 Eier, 15.000 Kilogramm Kartoffeln und 5.000 Kilogramm Zwiebeln. Im Rückblick auf das Jahr 2023 konnte sich die Vorarlberger Landwirtschaft ebenfalls bei verschiedenen Veranstaltungen mit köstlichen Kostproben und schön dekorierten Ständen präsentieren, um den Besuchern die Vielfalt der regionalen Produkte näher zu bringen.
Bio
Der Obmann des BIO AUSTRIA Vorarlberg Jürgen Bereuter berichtete über die Aktivitäten und die Situation im Bereich der biologischen Produktion. Nach dem Corona-Boom sei aufgrund der Preisdiskussionen ein Rückgang zu verzeichnen, dennoch gebe es viele treue Bio-Stammkäuferinnen und Stammkäufer. Der Lebensmitteleinzelhandel macht 80 Prozent des Bio-Umsatzes aus und es hat eine Verlagerung von der Direktvermarktung zum Einzelhandel stattgefunden. Marktentwicklungen und bürokratische Auflagen haben dazu geführt, dass Betriebe aus dem biologischen Anbau ausstiegen. Weiterbildungsverpflichtungen, Tierzukaufsbürokratie, Weideaufzeichnungen (schlagbezogen) und das Thema der öffentlichen Abgeltung waren die Ursachen für diese Entwicklungen. In Vorarlberg war die Zahl der Betriebe mit elf Abgängen aus der Bioproduktion dagegen relativ ausgeglichen. In Österreich waren die Rückgänge deutlich höher, sodass die Bemühungen um eine bessere Abgeltung über das ÖPUL-Programm intensiviert werden.