Vorarlberger Gemüsebau legt weiter zu
Der Gemüseanbau in Vorarlberg hat eine lange Tradition, ist aber bedingt durch Topografie und Klima in Vorarlberg nicht der Hauptbetriebszweig der Vorarlberger Landwirtschaft. „Es gibt aber gute Böden, die sich hervorragend für den Gemüseanbau eignen. Deshalb ist es erfreulich, dass sich auch immer mehr Bäuerinnen und Bauern mit dem Thema beschäftigen und so dafür sorgen, dass der Anteil an regionalem Gemüse auch bei uns steigt“ erklärte LK-Präsident Josef Moosbrugger im Rahmen eines Pressegespräches am Betrieb „reGREEna“ in Andelsbuch. Der Selbstversorgungsgrad in Vorarlberg liegt ganzjährig betrachtet bei rund acht Prozent (in Österreich bei 58 Prozent), im Sommerhalbjahr bei rund 30 Prozent. „Die Landwirtschaftskammer ist deshalb bemüht mit ihren Beratungs- und Bildungsangeboten den Gemüseanbau im Land tatkräftig zu unterstützen und zu forcieren. Das sind auch wesentliche Ziele in der neuen Landwirtschaftsstrategie des Landes. Wir sehen im heimischen Gemüseanbau eine große Chance, sei es im Haupt- oder Nebenerwerb. Die Nachfrage nach regionalem Gemüse, kurzen und klimafreundlichen Transportwegen und authentischer, hochwertiger Landwirtschaft nimmt ständig zu“, so Moosbrugger.
Der Gemüseanbau In Vorarlberg legt in den letzten Jahren insgesamt zu. Dazu gehören größere Partnerschaften mit dem Handel z. B. im Kartoffel- oder Kräuterbereich aber auch kleinere Betriebe, die sich mit ihren Spezialitäten und Vertriebswegen Marktnischen erarbeitet haben und sich erfolgreich am Markt behaupten. Gerade in unsicheren Zeiten, wo Kriege und Klimawandel sich weltweit immer mehr auch auf die Lebensmittelerzeugung und Versorgung auswirken, ist es notwendig sich weniger von Importen unabhängig zu machen und eine Lebensmittelgrundversorgung für die Bevölkerung sicher zu stellen.
Der Gemüseanbau In Vorarlberg legt in den letzten Jahren insgesamt zu. Dazu gehören größere Partnerschaften mit dem Handel z. B. im Kartoffel- oder Kräuterbereich aber auch kleinere Betriebe, die sich mit ihren Spezialitäten und Vertriebswegen Marktnischen erarbeitet haben und sich erfolgreich am Markt behaupten. Gerade in unsicheren Zeiten, wo Kriege und Klimawandel sich weltweit immer mehr auch auf die Lebensmittelerzeugung und Versorgung auswirken, ist es notwendig sich weniger von Importen unabhängig zu machen und eine Lebensmittelgrundversorgung für die Bevölkerung sicher zu stellen.
Gemüseanbau ist nicht einfach
„Der Einstieg in Gemüsebau ist aufgrund vieler Kulturen nicht einfach. Deshalb bietet die Landwirtschaftskammer auch eine Facharbeiterausbildung für Berufstätige an. Wir bieten hier in Kooperation mit der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle (LFA) einen 250 stündigen Vorbereitungskurs zur Facharbeiterausbildung an, der sich über zwei Wintersemester erstreckt. Dieser Kurs beinhaltet eine breite theoretische Ausbildung von pflanzenbaulichen Grundlagen über Kulturführung bis zur Vermarktung. Seit 2016 konnten bereits vier Kurse durchgeführt und 80 Personen ausgebildet werden. Im Herbst 2024 ist ein neuer Kurs geplant“, so Der LK-Gemüseexperte Ing. Harald Rammel. Der Gemüsebau ist eine intensive Form der Landwirtschaft. Er gliedert sich in den Feldgemüsebau und den gärtnerischen Gemüsebau.
- Feldgemüsebau: Großflächiger Anbau mit (Spezial-)Maschinen; Flächenrotation und Fruchtwechsel mit Getreide, Mais oder Kleegraswiesen; der Absatz erfolgt meist an Großabnehmer wie den Lebensmittelhandel oder Gastro-Zulieferer, aber es gibt auch verschiedene Ab Hof Vermarktungs- formen.
- Gärtnerischer Gemüsebau: kleinflächiger Anbau bis zu zwei Hektar Betriebsgröße), mehrfache Flächenbelegung mit bis zu drei Kulturen/Sätzen pro Jahr, hohe Flächenerträge. Diese Anbauform erfolgt großteils in Handarbeit mit wenig Maschineneinsatz. Wichtig ist dabei: Der geschützte Anbau erfolgt meist in Form von unbeheizten Folientunnel oder Foliengewächshäusern.
- Ernteverlängerung speziell für Kulturen von wärme- und niederschlags-empfindlichere Kulturen in beheizten Gewächshäusern. So können auch Jungpflanzenvorkulturen geschützt werden.
Anbau- und Vermarktungsmodelle
Es gibt in den letzten Jahren vermehrt Quereinsteiger in die Landwirtschaft (viele auch im Nebenerwerb). Meist starten sie auf keinen Flächen und entwickeln sich durch gesundes Wachstum von Anbau und Absatz und mit verschiedenen Konzepten wie z. B.
- Marketgarden: fixe Beete, 75 Zentimeter breit; fixe Wege, dazwischen meist mit Hackschnitzel gemulcht; dichte Bepflanzung, intensive Nutzung; großteils Handarbeit, Kompostwirtschaft, meist biologisch bewirtschaftet.
- Solawi: Kunden zahlen fixen Preis monatlich und erhalten wöchentliches Gemüseangebot, Mithilfe am Betrieb ist möglich, enge Abstimmung bei Anbauplanung mit Kunden.
- Abokisten: Hier gibt es mehrere Anbieter und Abokistenmodelle, die sich in den letzten zehn Jahren einen breiten Kundenstock erarbeitet haben.
- Philipp Mattes, Greenzeug, Andelslbuch: Betriebsgröße: 1.400 Quadratmeter, davon 400 Quadratmeter geschützter Anbau, Absatz 80 Prozent Ab Hof, 20 Prozent an Gastrobetriebe, Ergänzungssortiment für Gärtnerei. Beginn 2018, am Start am neuen Standort seit 2022, Nützlingseinsatz beim Fruchtgemüse unter Glas, Herausforderung Fruchtfolge und Wechselflächen, kann Nachfragen momentan nicht ausreichend decken
- Pete Ionian und Jürgen Mathis, Solawi- Erdreich, Hohenems: Betriebsgröße: ca. ein Hektar davon 400 Quadratmeter geschützter Anbau im Folientunnel, 60 Solawi-Mitglieder (Solidarische Landwirtschaft) bekommen wöchentlich Gemüseanteil, plus Vermarktung via Wochenmarkt und Gastropartner.
- Daniel Köllinger, Kölle’s Market Garden, Hard/Lauterach: Betriebsgröße: ca. 1,6 Hektar, davon 100 Quadratmeter geschützter Anbau im Folientunnel. Sortiment: Quer durch das Gemüsesortiment, Vermarktung via Markt, Gemeinschaftsverpflegung, über den Lebensmittelhandel und über die digitale Vermarktungsplattform des Vereins vom Ländle Bur „Körix“.
- Michaela Dürr, Garten Ponten Koblach, Market Garden: Betriebsgröße: ca. 1,5 Hektar davon 400 Quadratmeter geschützter Anbau im Folientunnel, Breites Sortiment, Absatz ab Hof und Gastronomie.
Zahlen zum Gemüseanbau in Vorarlberg
- ca. 50 Gemüsebaubetriebe im Land
- ca. 70 Hektar Grundfläche, mit ca. 1,8 Belegungen pro Jahr ergibt eine Anbaufläche von 125 Hektar
- ca. 1,8 Hektar geschützter Anbau in Folientunneln und Gewächshäusern
- Regionen: vom Rheindelta bis Feldkirch, Großraum Ludesch, vereinzelt in den Talschaften (Andelsbuch, Bezau, Doren…)
- Gesamterntemenge Gemüse in Vorarlberg: ca. 3.800 Tonnen pro Jahr
- Der Pro-Kopf-Verbrauch von Gemüse steigt stetig. Derzeit verbraucht jeder Österreicher und jede Österreicherin 124 Kilogramm Gemüse pro Jahr (plus 7 Prozent gegenüber 2020/2021).