Herausforderung: Stallbau im Steilhang
von Mag. Karin Müller-Vögel | Kommunikation
An den steilen Hängen des Großen Walsertals, noch genauer in Fontanella, liegt der Betrieb, den Dominics Großvater in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gekauft hat. Dominic wirtschaftet in der dritten Generation, mit elf Milchkühen und ihren Kälbern, auf gut 15 Hektar Wiese. Den Hof führt er als Betriebsleiter im Nebenerwerb gemeinsam mit Frau Jasmine. Auch seine Eltern helfen am Hof regelmäßig mit. Die Kinder Julius und Johanna sind fünf und zwei Jahre alt. Im Nebenerwerb spielt der Faktor Zeit eine große Rolle. Umso wichtiger ist es, Abläufe möglichst effizient zu gestalten. Das war das Ziel des Bauvorhabens, das im vergangenen Jahr innerhalb kürzester Zeit umgesetzt wurde.
An den steilen Hängen des Großen Walsertals, noch genauer in Fontanella, liegt der Betrieb, den Dominics Großvater in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gekauft hat. Dominic wirtschaftet in der dritten Generation, mit elf Milchkühen und ihren Kälbern, auf gut 15 Hektar Wiese. Den Hof führt er als Betriebsleiter im Nebenerwerb gemeinsam mit Frau Jasmine. Auch seine Eltern helfen am Hof regelmäßig mit. Die Kinder Julius und Johanna sind fünf und zwei Jahre alt. Im Nebenerwerb spielt der Faktor Zeit eine große Rolle. Umso wichtiger ist es, Abläufe möglichst effizient zu gestalten. Das war das Ziel des Bauvorhabens, das im vergangenen Jahr innerhalb kürzester Zeit umgesetzt wurde.
Kurzes Zeitfenster für die Umsetzung
„Wir haben Mitte April mit dem Projekt Stallumbau begonnen und haben am 21. Juli zum ersten Mal Heu eingebracht. Das Bauvorhaben war dann am 11. September abgeschlossen. Aufgrund der guten Planung und der Unterstützung durch die Bauabteilung der Landwirtschaftskammer – sie haben für uns Planung und Bauaufsicht übernommen – haben wir es geschafft, dass wir kein Ausweichquartier gebraucht haben. Unsere Kühe sind einfach ein paar Tage länger auf der Alpe geblieben. Insgesamt war das kurze Zeitfenster aber schon sehr stressig“, berichtet Bauherr Dominic über die kurze und entsprechend intensive Bauphase.
Tierwohl, Stalltechnik und Heulager
Arbeitserleichterungen und Wohlbefinden für Mensch und Tier standen als Ziel ganz oben auf der Liste. Durch die Stallvergrößerung haben die Tiere inzwischen das ganze Jahr über Tag und Nacht Auslauf. Die neu angeschaffte elektrische Kuhbürste komplettiert das „Wellnessangebot“. Der alte Stallteil ist inzwischen mit moderner Melktechnik ausgestattet und wurde so gestaltet, dass beim Misten geschoben werden kann – vor allem für Jasmine ein großer Vorteil. Das Misten bedeutete vor dem Umbau einen hohen Kraftaufwand. Für Heu und Stroh bietet der Umbau zusätzlichen Lagerplatz. Dominic erspart sich damit mehrere Fahrten im Jahr, um frisches Stroh zu holen. Das Heu wird mit dem neuen Heukran transportiert und die Dachabsaugung sorgt für die notwendige Belüftung nach der Mahd. Für die Stallvergrößerung wurde die urspüngliche Struktur der Dachkonstruktion verändert. Anstelle des alten Schrägdaches ist es ein Flachdach geworden, entsprechend den Gelände- und Witterungsbedingungen im Großen Walsertal für fünf Meter Schneelast konzipiert. Das Material des alten Dachstuhls wurde für die Gestaltung der Außenliegeboxen wiederverwendet. Handwerker und Ausstatter stammen fast alle aus der Region.
Heumilch für den Walserstolz
Familie Burtscher liefert die Milch an die Sennerei Sonntag-Boden. Hier wird von Mitte September bis Ende Mai täglich der inzwischen über die Grenzen hinaus bekannte Walserstolz produziert: aus Heumilch. Walserstolz wird auf acht Sennalpen ausschließlich im Großen Walsertal erzeugt. Die Marke Walserstolz ist Teil des Projektes Biosphärenpark Großes Walsertal. Weitere Informationen sind unter www.grosseswalsertal.at zu finden.
Stallum- und Zubau
Bauherren: Familie Dominic und Jasmine Burtscher, Kirchberg 49, Fontanella,
E burtscherdominic@hotmail.com
Planung & Durchführung: Bereich Bau & Planung der Landwirtschaftskammer, Klaus Küng, Daniel Muxel
Erdarbeiten: Erdbau Bickl, Fontanella
Holzbau: Holzbau Gilbert, Fontanella
Dachdeckerarbeiten: Weber Dach, Feldkirch
Elektroinstallation: Elektro Türtscher, Damüls
Stalleinrichtung: Felder Stall GmbH & CoKG, Absam
Bodenbeschichtung und Melktechnik: MTB Melktechnik Burtscher, Fontanella
Heukran: Mehele Landtechnik, Hohenems
Heulüfter: Gerätebau Birk, Amtzell
E burtscherdominic@hotmail.com
Planung & Durchführung: Bereich Bau & Planung der Landwirtschaftskammer, Klaus Küng, Daniel Muxel
Erdarbeiten: Erdbau Bickl, Fontanella
Holzbau: Holzbau Gilbert, Fontanella
Dachdeckerarbeiten: Weber Dach, Feldkirch
Elektroinstallation: Elektro Türtscher, Damüls
Stalleinrichtung: Felder Stall GmbH & CoKG, Absam
Bodenbeschichtung und Melktechnik: MTB Melktechnik Burtscher, Fontanella
Heukran: Mehele Landtechnik, Hohenems
Heulüfter: Gerätebau Birk, Amtzell
Bauen in Steillage ist eine Herausforderung. Wir haben bei Daniel Muxel, Leiter im Bereich Bau & Planung der LK, nachgefragt:
Was waren die Leistungen der Bauabteilung beim Bauvorhaben Burtscher (vorherige Seiten)?
Wir haben vom Entwurf über die Eingabeplanung, Ausschreibung und Baubegleitung alle Leistungsstufen unseres Angebots ausgeführt. Ebenfalls haben wir einige Varianten ausgearbeitet und schon frühzeitig eine Kostenanalyse gemacht, damit wir das angepeilte Budget einhalten konnten.
Was waren die größten Herausforderungen bei diesem Projekt?
Der Bauernhof der Familie Burtscher ist in einer sehr steilen Hanglage angesiedelt. Wir wollten für Dominic das beste Ergebnis erzielen. Es mussten einige Dinge unter einen Hut gebracht werden wie Zufahrt, Tierwohl, Heustock, bestehende Bausubstanz usw.
Was ist bei diesem Projekt besonders gut gelungen?
Mir persönlich fallen zwei Dinge ein. Zum einen die neue Zufahrt, die jetzt ca. sechs Meter breit ist und mit der bewehrten Erde sehr schonend in das Baugrundstück eingefügt worden ist. Wenn man die alte Einfahrt kennt, ist das für die tägliche Hofarbeit sicherlich eine Erleichterung. Ebenfalls finde ich den Heustock mit seiner stützenlosen Ausführung sehr gelungen. Die Lasten des neuen Heustocks auf den Bestand abzuleiten war nicht einfach, hat aber schlussendlich sehr gut funktioniert.
Was war der Unterschied bei diesem Projekt zu Bauten in der Ebene?
Natürlich musste man im Vorfeld einige Sachen überlegen. Wo wird der Kran platziert, wann geht das Vieh auf die Alpe, wann wird abgebrochen, wie funktioniert der Aushub, kann man die Arbeitssicherheit gewährleisten usw. Ich möchte aber auch erwähnen, dass die Familie Burtscher selber einiges zum tollen Bauablauf beigesteuert hat. So haben sie den Abbruch in Eigenleistung gemacht, bei den Erdarbeiten mitgeholfen und die Handwerker mit Verpflegung zusätzlich motiviert. Ich denke, auch solche Aspekte tragen zu einem gelungenen Projekt bei.Wie verhielten sich die Baukosten im Gegensatz zu anderen Bauten?
Grundsätzlich ist jedes Projekt separat zu betrachten, gerade wenn es sich um einen Umbau handelt. Ich kann aber sagen, dass durch die Hanglage und die hohe Schneelast- und Zufahrtssicherung mit bewehrter Erde die Baukosten zirka 20 bis 25 Prozent höher sind, als wenn man im Tal baut. In Fontanella sind die Schneelasten höher, was sich mit größeren Querschnitten in der Dachkonstruktion wiederspiegelt. Wir konnten aber die geplanten Baukosten einhalten, welche wir gemeinsam mit dem Bauherrn fixiert haben. Hilfreich war sicherlich die Bauausschreibung.
Zmstr. Ing. Daniel Muxel
T 05574/400-245
E daniel.muxel@lk-vbg.at
Was waren die Leistungen der Bauabteilung beim Bauvorhaben Burtscher (vorherige Seiten)?
Wir haben vom Entwurf über die Eingabeplanung, Ausschreibung und Baubegleitung alle Leistungsstufen unseres Angebots ausgeführt. Ebenfalls haben wir einige Varianten ausgearbeitet und schon frühzeitig eine Kostenanalyse gemacht, damit wir das angepeilte Budget einhalten konnten.
Was waren die größten Herausforderungen bei diesem Projekt?
Der Bauernhof der Familie Burtscher ist in einer sehr steilen Hanglage angesiedelt. Wir wollten für Dominic das beste Ergebnis erzielen. Es mussten einige Dinge unter einen Hut gebracht werden wie Zufahrt, Tierwohl, Heustock, bestehende Bausubstanz usw.
Was ist bei diesem Projekt besonders gut gelungen?
Mir persönlich fallen zwei Dinge ein. Zum einen die neue Zufahrt, die jetzt ca. sechs Meter breit ist und mit der bewehrten Erde sehr schonend in das Baugrundstück eingefügt worden ist. Wenn man die alte Einfahrt kennt, ist das für die tägliche Hofarbeit sicherlich eine Erleichterung. Ebenfalls finde ich den Heustock mit seiner stützenlosen Ausführung sehr gelungen. Die Lasten des neuen Heustocks auf den Bestand abzuleiten war nicht einfach, hat aber schlussendlich sehr gut funktioniert.
Was war der Unterschied bei diesem Projekt zu Bauten in der Ebene?
Natürlich musste man im Vorfeld einige Sachen überlegen. Wo wird der Kran platziert, wann geht das Vieh auf die Alpe, wann wird abgebrochen, wie funktioniert der Aushub, kann man die Arbeitssicherheit gewährleisten usw. Ich möchte aber auch erwähnen, dass die Familie Burtscher selber einiges zum tollen Bauablauf beigesteuert hat. So haben sie den Abbruch in Eigenleistung gemacht, bei den Erdarbeiten mitgeholfen und die Handwerker mit Verpflegung zusätzlich motiviert. Ich denke, auch solche Aspekte tragen zu einem gelungenen Projekt bei.Wie verhielten sich die Baukosten im Gegensatz zu anderen Bauten?
Grundsätzlich ist jedes Projekt separat zu betrachten, gerade wenn es sich um einen Umbau handelt. Ich kann aber sagen, dass durch die Hanglage und die hohe Schneelast- und Zufahrtssicherung mit bewehrter Erde die Baukosten zirka 20 bis 25 Prozent höher sind, als wenn man im Tal baut. In Fontanella sind die Schneelasten höher, was sich mit größeren Querschnitten in der Dachkonstruktion wiederspiegelt. Wir konnten aber die geplanten Baukosten einhalten, welche wir gemeinsam mit dem Bauherrn fixiert haben. Hilfreich war sicherlich die Bauausschreibung.
Zmstr. Ing. Daniel Muxel
T 05574/400-245
E daniel.muxel@lk-vbg.at