EU-Milchmarkt: Ausblick 2024
Insgesamt könnte die Stabilisierung der Betriebsmittel- und Verkaufspreise die Margen der Milcherzeuger im Jahr 2024 verbessern, schreibt die EU-Kommission in ihrem aktuellen Short Term Outlook laut Dow Jones News. Unter der Annahme normaler Witterungsbedingungen und weiter über dem historischen Niveau liegender Rohmilchpreise geht sie davon aus, dass der steigende Trend bei den EU-Milcherträgen (plus 0,9 Prozent) den zahlenmäßigen Rückgang der Kühe (minus 0,5 Prozent) ausgleicht. Das dürfte zu einem leichten Anstieg der Milchanlieferung im Jahr 2024 führen (plus 0,4 Prozent, einschließlich des Anstiegs aufgrund des zusätzlichen Schalttages). Der Milchverbrauch in der EU dürfte von der etwas nachlassenden Lebensmittelinflation profitieren und insgesamt stabil bleiben. Unter der Annahme stabiler EU-Milchanlieferungen kann die EU-Käseproduktion in diesem Jahr um 0,7 Prozent steigen, wie es hieß. Die EU-Käseausfuhren könnten ebenfalls weiter zunehmen, wenn auch langsamer (plus 2,5 Prozent), da sich die Nachfrage auf einigen wichtigen Importmärkten nur langsam erhole. Die Käsenachfrage in der EU könnte ebenfalls etwas zunehmen (plus 0,4 Prozent), da sich die Aussichten für die Lebensmittelinflation entspannen und die Verarbeitungskosten sinken (z. B. infolge fallender Energiepreise). Im Jahr 2024 sollte der stabile EU-Milchpool auch einen Anstieg der Molkeproduktion (plus 0,9 Prozent) ermöglichen, der wiederum durch steigende EU-Exporte (plus 2,5 Prozent) angetrieben werde. Dagegen werde die inländische Verwendung wahrscheinlich stabil bleiben.
Magermilchpulver volatil
Bei Magermilchpulver solle die Erzeugung im Jahr 2024 stabil bleiben, während die Ausfuhren zunehmen könnten, allerdings mit einer deutlich geringeren Rate (plus ein Prozent). Die Preisentwicklung und die Verwendung von Milchpulver in der Verarbeitung könnten auch durch den derzeitigen Anstieg der Kakaopreise beeinflusst werden, da Milchpulver wichtige Zutaten für die Herstellung von Schokolade und verwandten Süßwaren sind. Daher könnte der Inlandsverbrauch von Magermilchpulver im Jahr 2024 ähnlich stark zurückgehen wie im Jahr 2023 (minus 5,3 Prozent), meint die EU-Kommission. Und auch der Inlandsverbrauch von Vollmilchpulver könnte sinken, und zwar um weitere zwei Prozent nach einem Rückgang von fünf Prozent im Jahr 2023. Der EU-Verbrauch von frischen Milcherzeugnissen wird im Jahr 2024 wahrscheinlich wieder den rückläufigen Trend der vergangenen Jahre aufnehmen, hieß es im Ausblick weiter. Und auch die EU-Ausfuhren könnten aufgrund der anhaltend schwachen weltweiten Nachfrage weiter sinken. In Reaktion auf diese negativen Nachfragefaktoren könnte die EU-Erzeugung von frischen Milcherzeugnissen um 0,8 Prozent sinken und auf ein ähnliches Niveau wie 2022 zurückfallen. Bei den frischen Milcherzeugnissen könnte die Erzeugung von Sahne und Joghurt aufgrund der starken Inlandsnachfrage noch steigen, während die Konsummilcherzeugung wahrscheinlich zurückgehen werde.
Butter
Bei Butter sei es unwahrscheinlich, dass 2024 ein ähnliches Exporttempo beibehalten wird wie 2023 (plus 15 Prozent). Aber das Wachstum der EU-Butterausfuhren könnte laut EU-Kommission positiv bleiben (plus 1,5 Prozent), vorausgesetzt, die EU-Ausfuhrpreise seien wettbewerbsfähig. Gleichzeitig werde der EU-Inlandsverbrauch wahrscheinlich hoch, aber stabil bleiben (plus 0,1 Prozent).