Biostammtisch: Umgang mit Tierseuchen
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Beim letzten Stammtisch wurden die leider aktuellen Themen Blauzungen-Virus und Tuberkulose (TBC) besprochen. Landesveterinär Dr. Norbert Greber nahm am Stammtisch teil. Es waren über 70 Personen dabei. Hauptthema waren die kürzlich positiv getesteten TBC-Fälle (Tuberkulose = durch Bakterien verbreitete Infektionskrankheit).
Bricht auf einem Betrieb die TBC Krankheit aus, bedeutet das für die betroffenen Tiere immer das Todesurteil, weil es diagnostisch getötet werden muss. Eine sichere Diagnose auf Tuberkulose gibt es erst am toten Tier. Es müssen die Bakterien in den Organen bzw. Lymphknoten über eine Anzüchtung nachgewiesen werden (Bakterienkultur). Für die Betriebe ist es in jedem Fall ein Horrorszenario und eine schwer zu ertragende psychische Belastung.
Bricht auf einem Betrieb die TBC Krankheit aus, bedeutet das für die betroffenen Tiere immer das Todesurteil, weil es diagnostisch getötet werden muss. Eine sichere Diagnose auf Tuberkulose gibt es erst am toten Tier. Es müssen die Bakterien in den Organen bzw. Lymphknoten über eine Anzüchtung nachgewiesen werden (Bakterienkultur). Für die Betriebe ist es in jedem Fall ein Horrorszenario und eine schwer zu ertragende psychische Belastung.
Enormer Druck
Vorurteile und Panikmache führen dazu, dass die Betriebsleiter/-innen unter einem enormen Druck stehen. Um die Krankheit besser zu verstehen, wurde diese von Dr. Norbert Greber mittels eindrücklichen Bildern vorgestellt und erklärt. Nach der Tötung ist die offene TBC an befallenen Organen leicht erkennbar. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Biosicherheitsmaßnahmen z. B. auf Alpen umgesetzt werden können, damit keine Übertragung vom Wild auf das Rind stattfindet. TBC ist nicht hochansteckend und wird über Tröpfchen z. B. auf Lecksteinen übertragen. Weil nahezu eine Direktübertragung notwendig ist, können die Risikogebiete gut eingegrenzt werden und die Ausbrüche bleiben regional begrenzt. Die Veterinärbehörden sind bei solchen punktuellen Ausbrüchen besonders gefordert. In diesen Gebieten werden Rinder nach der Alpungsperiode mittels Tuberkulin-Test (Simultantest) auf Tuberkulose untersucht. Dort, wo mit der Jägerschaft zusammengearbeitet wird, gibt es gute Erfolge bei der Bekämpfung. In Gebieten mit zu hohem Rotwildbestand muss dieser deutlich reduziert werden. So kann und konnte die Seuche zurückgedrängt werden.
Blauzungenvirus – besonders Kleinwiederkäuer sind stark betroffen
Das Blauzungenvirus wird über Mücken übertragen. Für Kleinwiederkäuer ist das Virus unter Umständen lebensgefährlich. Die Ausbreitung des Virus erfolgt über das Blut der Mücken, vor allem wenn warme Temperaturen und feuchte Umgebung vorhanden sind. Bevor es wärmer wird, ist die richtige Zeit, die Tiere gegen das Blauzungenvirus zu impfen. Dies bietet den Tieren in der Hauptinfektionszeit, von Juli bis Oktober, einen besseren Schutz. Auch für Biobetriebe ist die Impfung ohne Wartezeit erlaubt. Bei Kühen führt die Infektion zu Leistungsverlust und es dauert mehrere Wochen, bis sich die Tiere wieder erholen. Ob geimpft wird oder nicht, bleibt jedem Betrieb selbst überlassen. Offen ist, ob künftig Tiere mit Impfstatus leichter gehandelt werden können.
Bio Austria Stammtisch: Einfach online dabei sein!
Der Bio-Stammtisch ist ein kostenloses Weiterbildungsangebot von BIO AUSTRIA Vorarlberg und steht allen Bäuerinnen und Bauern offen. Dabei treffen sich Landwirt/-innen regelmäßig online, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Jedes Mal gibt es einen neuen Schwerpunkt, zu dem auch Fachexpert/-innen eingeladen werden. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem die Antragstellung im VIS, Beitragsgrundlagen zur Sozialversicherung, Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel und die muttergebundene Kälberaufzucht diskutiert.
Stammtischthemen
Dieses Jahr sind noch fünf weitere Online Bio-Stammtische geplant – jeweils von 20 bis
21 Uhr:
21 Uhr:
- Mittwoch, 19. Februar: Bio-Gemüse erfolgreich direkt vermarkten
- Mittwoch, 19. März: Energie- und Treibhausgasbilanzierung
- April: Was Bio leistet – Antworten für jede Frage
- Oktober: Mobile Schlachtung: bio, regional und stressfrei
- November: Öko-Rinderzucht – Zuchttiere für Biobetriebe