Steinbrand schleicht sich an
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Langsam, aber doch sehr stetig und im letzten Jahr massiv vermehrt sich Steinbrand auf oberösterreichischen Getreideflächen. Besonders befallen werden Weichweizen, Dinkel, Einkorn, Emmer und Durum. Aber auch auf Gerste und Triticale kann der Pilz übergehen.
Die größte Verbreitung von Tilletia caries geschieht über den Eigennachbau von Getreide, wenn die Samen nicht untersucht werden. Eine Untersuchung bei der AGES oder RWA wird hier dringend empfohlen, um den immer größer werdenden Schaden abwenden zu können. Im Optimalfall soll zertifiziertes Saatgut verwendet werden, wo nur eine sehr geringe Sporenzahl auf den Körnern erlaubt ist. Einigermaßen resistente Weizensorten sind Aristaro, Axaro, Tillsano, Tilliko und Granossos, wie DI Martin Fischl von der LK NÖ berichtet.
Gegen Steinbrand immune Sorten gibt es beim Weizen nicht. Der Pilz kommt in unterschiedlichsten Ausprägungen vor und somit variiert auch die Resistenz der Getreidesorten. Ähnlich wie bei den Varianten von Covid kann eine Resistenz also nicht mit vollkommener Sicherheit bei allen Steinbrandvarianten wirken. Die Universität für Bodenkultur Wien mit Dr. Magdalena Lunzer und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Grausgruber züchten Genmaterial, das eine möglichst hohe Resistenz aufweist und trotzdem gute Erträge liefert. Dieses Material wird nun von den Züchtern weiterverwendet und mit großer Hoffnung werden steinbrandresistente Sorten in den nächsten Jahren erwartet. Auch um Züchtung finanziell zu ermöglichen und an den österreichischen Standort angepasste Sorten zu erhalten, sollte der Wert von Z-Saatgut für den eigenen Getreideanbau nicht unterschätzt werden.
Tilletia caries ist nicht nur für biologisch wirtschaftende Betriebe ein Risiko. Auch auf konventionellen Flächen kann der Erreger ein Problem werden. In der Forschung wurden bereits Körner entdeckt, die das Mycel nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des Korns hatten und somit eine Beize nicht völlig wirken kann.
Im biologischen Landbau ist die Beize „Tillecur“ als Pflanzenhilfsstoff zugelassen. Sie hat eine gute Wirksamkeit. Bei starkem Befall und bodenbürtigen Sporen kann sie aber auch nicht komplett wirken. Das Pulver kann flüssig oder trocken auf das Saatgut aufgetragen werden. Wichtig ist hier, geeignete Schutzkleidung zu tragen und einen Kontakt mit Haut, Augen und Atemwegen tunlichst zu vermeiden. Der Umgang mit der Beize braucht etwas Geschicklichkeit. Flüssige Beize kann die Sämaschine verkleben und somit müssen die Saatstärke und Rieselfähigkeit genau beobachtet werden. Das trocken aufgebrachte Pulver zieht Wasser förmlich an und somit sollte vor allem bei Nebel besonders Acht gegeben werden, ob die Saat weiterhin korrekt abläuft.
Die größte Verbreitung von Tilletia caries geschieht über den Eigennachbau von Getreide, wenn die Samen nicht untersucht werden. Eine Untersuchung bei der AGES oder RWA wird hier dringend empfohlen, um den immer größer werdenden Schaden abwenden zu können. Im Optimalfall soll zertifiziertes Saatgut verwendet werden, wo nur eine sehr geringe Sporenzahl auf den Körnern erlaubt ist. Einigermaßen resistente Weizensorten sind Aristaro, Axaro, Tillsano, Tilliko und Granossos, wie DI Martin Fischl von der LK NÖ berichtet.
Gegen Steinbrand immune Sorten gibt es beim Weizen nicht. Der Pilz kommt in unterschiedlichsten Ausprägungen vor und somit variiert auch die Resistenz der Getreidesorten. Ähnlich wie bei den Varianten von Covid kann eine Resistenz also nicht mit vollkommener Sicherheit bei allen Steinbrandvarianten wirken. Die Universität für Bodenkultur Wien mit Dr. Magdalena Lunzer und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Grausgruber züchten Genmaterial, das eine möglichst hohe Resistenz aufweist und trotzdem gute Erträge liefert. Dieses Material wird nun von den Züchtern weiterverwendet und mit großer Hoffnung werden steinbrandresistente Sorten in den nächsten Jahren erwartet. Auch um Züchtung finanziell zu ermöglichen und an den österreichischen Standort angepasste Sorten zu erhalten, sollte der Wert von Z-Saatgut für den eigenen Getreideanbau nicht unterschätzt werden.
Tilletia caries ist nicht nur für biologisch wirtschaftende Betriebe ein Risiko. Auch auf konventionellen Flächen kann der Erreger ein Problem werden. In der Forschung wurden bereits Körner entdeckt, die das Mycel nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des Korns hatten und somit eine Beize nicht völlig wirken kann.
Im biologischen Landbau ist die Beize „Tillecur“ als Pflanzenhilfsstoff zugelassen. Sie hat eine gute Wirksamkeit. Bei starkem Befall und bodenbürtigen Sporen kann sie aber auch nicht komplett wirken. Das Pulver kann flüssig oder trocken auf das Saatgut aufgetragen werden. Wichtig ist hier, geeignete Schutzkleidung zu tragen und einen Kontakt mit Haut, Augen und Atemwegen tunlichst zu vermeiden. Der Umgang mit der Beize braucht etwas Geschicklichkeit. Flüssige Beize kann die Sämaschine verkleben und somit müssen die Saatstärke und Rieselfähigkeit genau beobachtet werden. Das trocken aufgebrachte Pulver zieht Wasser förmlich an und somit sollte vor allem bei Nebel besonders Acht gegeben werden, ob die Saat weiterhin korrekt abläuft.
Ein weiterer wichtiger Verbreitungsweg von Steinbrand sind Maschinen. Am eigenen Betrieb sollte die Ernte von befallenen Flächen unbedingt als letztes erfolgen, um die gesunden Flächen und die gesunde Ernte nicht zu verunreinigen. Die eigenverantwortliche Meldung eines Steinbrandproblems an die Nachbarn wird großgeschrieben. Es wird unbedingt empfohlen, angrenzende Flächenbewirtschafterinnen und Flächenbewirtschafter vom Befall zu informieren, um Getreideanbau, vor allem Weizen und Dinkel, im kommenden Jahr zu unterlassen.
Bei einem Befall mit Steinbrand sollte eine Anbaupause von fünf Jahren eingehalten werden, bei Zwergsteinbrand sogar von zehn Jahren. Die Sporen sind lange im Boden keimfähig. Auch über das Stroh in den Mist gelangte Sporen können möglicherweise noch keimfähig sein, genauso können die Sporen Biogasanlagen überleben. Trotzdem ist eine organische Düngung relativ sicher, da in den meisten Fällen die Sporen bereits abgebaut wurden.
Werden befallene Böden gepflügt, kann das Problem im nächsten Jahr möglicherweise beseitigt sein, da der Pilz vergraben wird. ABER: bei erneuter Bodenbearbeitung kann er wieder nach oben geholt werden und das Problem beginnt von neuem. Eine seichte Bodenbearbeitung kann den Pilz an der Oberfläche halten und bei umsetzungsaktiven Böden können Sporen schnell abgebaut werden (AGES, 2021). Bei guten, feuchten Bedingungen im Optimalfall von 6 -16 °C kann Steinbrand gut keimen und ohne Wirt wieder absterben. Zwergsteinbrand keimt optimalerweise bei 5 °C. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht.
Eine weitere Verbreitungsmöglichkeit von Tilletia caries ist der Wind. Vor allem beim Dreschen kann das gehäckselte, befallene Stroh mit den Sporen bis auf die Nachbarflächen vertragen werden. Selbst bei gewissenhaftem Handeln mit Z-Saatgut, gebeiztem Saatgut und sauberen Maschinen kann eine Übertragung nicht ausgeschlossen werden. Wie bereits erwähnt, ist die Information über einen Befall an die Nachbarn ein wichtiger Schritt, um den Herd in Oberösterreich einzudämmen.
Werden befallene Böden gepflügt, kann das Problem im nächsten Jahr möglicherweise beseitigt sein, da der Pilz vergraben wird. ABER: bei erneuter Bodenbearbeitung kann er wieder nach oben geholt werden und das Problem beginnt von neuem. Eine seichte Bodenbearbeitung kann den Pilz an der Oberfläche halten und bei umsetzungsaktiven Böden können Sporen schnell abgebaut werden (AGES, 2021). Bei guten, feuchten Bedingungen im Optimalfall von 6 -16 °C kann Steinbrand gut keimen und ohne Wirt wieder absterben. Zwergsteinbrand keimt optimalerweise bei 5 °C. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht.
Eine weitere Verbreitungsmöglichkeit von Tilletia caries ist der Wind. Vor allem beim Dreschen kann das gehäckselte, befallene Stroh mit den Sporen bis auf die Nachbarflächen vertragen werden. Selbst bei gewissenhaftem Handeln mit Z-Saatgut, gebeiztem Saatgut und sauberen Maschinen kann eine Übertragung nicht ausgeschlossen werden. Wie bereits erwähnt, ist die Information über einen Befall an die Nachbarn ein wichtiger Schritt, um den Herd in Oberösterreich einzudämmen.
Befallenes Getreide „fischelt“. Die Halme sind tendenziell etwas kürzer und anstatt eines Korns entwickeln sich schwarze Brandbutten. Steinbrand darf nicht mit Flugbrand verwechselt werden. Die Infektion passiert während der Keimung bis zum 2- und 3-Blattstadium. Ein rascher Feldaufgang ist also von Vorteil, um die Infektion nicht zu lange andauern zu lassen.
Ergebnisse des LfL Bayern (Voit, 2017) haben herausgefunden, dass nach einem einjährigen Leguminosenanbau in der Fruchtfolge die Sporen schneller abgebaut werden können als nach mehrjährigem Kleegras. Bei gefährdeten Kulturen ist ein Fruchtfolgeabstand von vier Jahren empfohlen.
Die Vermarktung von befallenem Getreide ist äußerst schwierig. Maximal als Futtergetreide stark gestreckt kann es eingesetzt werden, und es gibt große Preisabschläge. Vor allem beim Dinkel ist eine Vermarktung schwierig, da die Körner mit dem Spelz schwierig verfüttert werden können (was in anderen Ländern jedoch gängige Praxis ist). Vor allem bei Dinkel ist ein Befall schwierig zu erkennen. Martin Ziegler, Bakk. tech. von der EZG Biogetreidevermarktung weiß um die Probleme der Vermarktung Bescheid und sieht großen Handlungsbedarf in der Vermeidung von Steinbrandbefall.
Ergebnisse des LfL Bayern (Voit, 2017) haben herausgefunden, dass nach einem einjährigen Leguminosenanbau in der Fruchtfolge die Sporen schneller abgebaut werden können als nach mehrjährigem Kleegras. Bei gefährdeten Kulturen ist ein Fruchtfolgeabstand von vier Jahren empfohlen.
Die Vermarktung von befallenem Getreide ist äußerst schwierig. Maximal als Futtergetreide stark gestreckt kann es eingesetzt werden, und es gibt große Preisabschläge. Vor allem beim Dinkel ist eine Vermarktung schwierig, da die Körner mit dem Spelz schwierig verfüttert werden können (was in anderen Ländern jedoch gängige Praxis ist). Vor allem bei Dinkel ist ein Befall schwierig zu erkennen. Martin Ziegler, Bakk. tech. von der EZG Biogetreidevermarktung weiß um die Probleme der Vermarktung Bescheid und sieht großen Handlungsbedarf in der Vermeidung von Steinbrandbefall.
Fazit
Als samen- und bodenbürtige Krankheit kann Tilletia Caries großen Einfluss auf den Bio-Getreideanbau in Oberösterreich nehmen und ihn in Zukunft gefährden. Ein gewissenhafter, sorgfältiger Umgang seitens der Landwirtinnen und Landwirte, Lohnunternehmer und Saatgutfirmen sollte an oberster Stelle stehen. Selbst ein geringfügiger Befall führt in Summe der Betriebe zu einem immer größer werdenden Problem. Steinbrand schleicht sich also im wahrsten Sinne des Wortes immer mehr an.
Die Vorträge vom Fachnachmittag zum Thema „Steinbrand“ können hier nachgelesen werden: