Bio ist auch in Krisenzeiten beständig

Im Rahmen einer Pressekonferenz zogen die Vertreter von Bio Austria Vorarlberg im Restaurant Bio-Moritz in Hohenems Bilanz über das vergangene Jahr. Schlagkräftige Argumente für Bio sind Kreislaufwirtschaft und flächengebundene Tierhaltung, damit weitgehend unabhängige Futtergrundlagen für die Tiere, Verzicht auf mineralische Düngemittel sowie chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. „Bei Mitgliedsbetrieben von BIO AUSTRIA kommen im Sinne der Kreislaufwirtschaft Futtermittel und organischer Dünger in erster Linie vom eigenen Hof. Etwaige notwendige Zukäufe bei Futtermittel werden nach dem ‚Regional-Modell BIO AUSTRIA‘ mit heimischer Ware gedeckt. Nur im Einzelfall dürfen bei nachweislicher Nichtverfügbarkeit und erst nach Genehmigung Futtermittel aus der EU importiert werden. Das alles zusammen macht Bio weitgehend unabhängig von externen Inputs und die Bio-Produkte unserer Biobäuerinnen und Biobauern wirklich regional“, erläutert Gertraud Grabmann, Biobäuerin und Obfrau von BIO AUSTRIA. „Aus den gegenwärtigen Krisen – vom Klimawandel und Biodiversitätsrückgang über durch COVID bedingte Lieferengpässe und Preisanstiege bis hin zum Krieg in der Ukraine und dessen Konsequenzen im Lebensmittelbereich – müssten nun die richtigen Schlüsse gezogen werden. Es gilt Abhängigkeiten zu reduzieren anstatt Krisen gegeneinander auszuspielen und dabei die notwendige Ökologisierung über Bord zu werfen. Die aktuellen Diskussionen in der Agrarpolitik samt Forderungen nach einer ,Neubewertung‘ des Green Deal laufen diesbezüglich in die falsche Richtung“, so Grabmann.
Bio-Landwirtschaft stärken
„In der Tat ist Bio-Landbau der einzige offiziell anerkannte und einheitlich definierte agrarökologische und regenerative Ansatz in der Landwirtschaft. Bio ist in der Lage, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig zur Bewältigung der Herausforderungen Klimakrise und Rückgang der Biodiversität beizutragen. Deshalb ist es notwendig, Bio-Landwirtschaft zu stärken – jeder Hektar, der biologisch bewirtschaftet wird, ist gut für unsere Zukunft. Durch den Genuss von Bio-Produkten kann Jede/r einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gepaart mit einer Reduktion der Lebensmittel die billig gekauft und dann weggeworfen werden oder solchen, die auf Grund scheinbarer Mängel gar nicht erst in den Handel kommen und einer geringfügigen Reduktion des Fleischkonsums könnten bedeutsame Beiträge für die nachhaltige Entwicklung in Österreich (ökologisch, ökonomisch und sozial) sowie für die langfristige Ernährungssicherung Österreichs geliefert werden“, erklärt Jürgen Bereuter, Obmann von BIO AUSTRIA Vorarlberg weiter.
Weiteres Wachstum beim Bio-Markt
Der Absatz von Bio-Lebensmitteln wächst stetig, Konsument/-innen greifen immer öfter zu Bio, weil sie immer mehr um die Stärken der Bio-Landwirtschaft im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit wissen. „Auch die Bio-Direktvermarktung hat während der letzten zwei Jahre einen ordentlichen Schub erlebt. Biologische, regionale Produkte werden immer mehr geschätzt und nachgefragt, bieten sie doch das Optimum an Nutzen in Bezug auf Herkunft, Sicherheit und Klimaschutz wie eine FiBL-Studie im Auftrag von Greenpeace und Ja!Natürlich untermauert“, sagt Kaspar Kohler, Obmann BIO Vorarlberg reg. Gen. mbH.
Das letzte Jahr war geprägt von zähen Verhandlungen, in denen es um nicht weniger als um die Zukunft der Bio-Landwirtschaft in Österreich ging – die Ausgestaltung des Agrar-Umweltprogramms (ÖPUL). Doch das Bohren harter Bretter hat sich gelohnt, denn durch die Hartnäckigkeit und den konsequenten Einsatz konnte BIO AUSTRIA das Ergebnis für Biobetriebe deutlich verbessern. So zum Beispiel:
Weitere Informationen unter: https://www.bio-austria.at
Das letzte Jahr war geprägt von zähen Verhandlungen, in denen es um nicht weniger als um die Zukunft der Bio-Landwirtschaft in Österreich ging – die Ausgestaltung des Agrar-Umweltprogramms (ÖPUL). Doch das Bohren harter Bretter hat sich gelohnt, denn durch die Hartnäckigkeit und den konsequenten Einsatz konnte BIO AUSTRIA das Ergebnis für Biobetriebe deutlich verbessern. So zum Beispiel:
- Das Land Vorarlberg setzte ein deutliches Zeichen, indem es die Weiterentwicklung der Umstellungsförderung von 65 auf 200 Euro pro Hektar umsetzte.
- Trotz Corona-Auflagen konnten etliche Veranstaltungen im Bio-Bereich stattfinden. Unter anderem das Biofest Bregenz. Es lockte auch vergangenes Jahr, obwohl das Wetter zu Wünschen übrig ließ, über 3.000 Besucher/
- -innen an den See.
- Aufgrund des ständig wachsenden Bio-Markts war die Vorarlberg Milch mit Unterstützung von Bio Austria Vorarlberg in der Lage, neue bäuerliche Betriebe zu finden, welche in die Bio-Milch-Schiene liefern möchten. Etliche Betriebe wagten den Schritt in die Bio-Zertifizierung und werden künftig als heimische Bio-Milchlieferanten zur Verfügung stehen.
- Ausblick in das neue Jahr:
- Die regionale(n) Schlachtmöglichkeit(en) für unsere Biobetriebe in Vorarlberg ist nach wie vor unsicher, obwohl sich alle Beteiligten klar sind: kurze Transportwege und CO2-Einsparungen führen zu höherem Tierwohl, einer besseren Klimabilanz und zu einer allgemein höheren Versorgungssicherheit. Eine stabile, zukunftsfitte Lösung wird es nur gemeinsam geben. BIO Vorarlberg ist bereit, den eigenen Beitrag dafür zu leisten.
Weitere Informationen unter: https://www.bio-austria.at