Zeit für Kirschen
Vorarlberg war früher besonders für seinen Kirschanbau bekannt. Kirschdörfer wie Fraxern oder Gaißau waren und sind noch weit über die Grenzen ein Begriff. Auch in Lustenau, Mäder und Bregenz gab es viele Kirschbäume. Inzwischen sind aber andere Obstarten in den Vordergrund gerückt. Trotzdem werden bei etwa 20 Betrieben im Ländle auch heute noch Kirschen angebaut. Auf etwa vier Hektar wachsen sie in modernen Anbausystemen, meist mit Regendach und Einnetzung. Die Überdachung verhindert das Aufplatzen und Faulen der reifen Früchte, wenn es vor der Ernte stark regnet oder hagelt. Die engmaschigen Netze rund um die Anlagen halten Schädlinge fern, allen voran die gefürchtete Kirschessigfliege, die vor etwa zehn Jahren aus Asien eingeschleppt wurde. In den Anlagen werden jährlich insgesamt etwa 40 Tonnen Kirschen geerntet. Vielerorts gibt es Kirschen auch noch auf Halb- oder Hochstämmen, z.B. im Kirschendorf Fraxern. Für die Ernte muss man unter Umständen „schwindelfrei“ sein. Die ersten frühen Kirschsorten im Rheintal und Walgau können in den nächsten Tagen beerntet werden. In Fraxern startet die Kirschernte Ende Juni auf 700 Meter Höhe und endet später mit den Bäumen am oberen Ende des Dorfes auf ca. 1.000 Meter Höhe. Der Verkauf erfolgt meist ab Hof oder auf Wochenmärkten. Leider gab es heuer schon einige Hagelschläge, die in manchen Kirschenlagen die Erntemenge deutlich reduzierten. Natürlich schmecken Kirschen am besten frisch vom Baum. Manche mögen sie auch als Kompott, im Kuchen oder in flüssiger Form als Kirschbrand, z.B. als Fraxner Kirsch. Wie auch immer: Man sollte sich jedenfalls die Kirschsaison nicht entgehen lassen, denn sie ist kurz aber genussvoll.
Kontakt
Kirschen im Rheintal und Walgau: Werner Alge, Kirschenbauer in Lustenau, Obmann-Stellvertreter der ARGE Erwerbsobstbauern, M 0664/4037156
Kirschen in Fraxern: Bertram Nachbaur, Kirschenbauer in Fraxern: M 0664/1342855
Kirschen in Fraxern: Bertram Nachbaur, Kirschenbauer in Fraxern: M 0664/1342855