Wolf im Siedlungsgebiet unterwegs
Gemäß einem im Vorarlberger Jagdgesetz verankerten Managementplan wurden entsprechende Sofortmaßnahmen gesetzt. Dazu gehörte z. B. die Information an die Bevölkerung und der Aufruf, eventuelle Nahrungsquellen (z. B. Biomüllsäcke und Ähnliches) zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Die Bezirkshauptmannschaft Bludenz und das Amt der Vorarlberger Landesregierung setzten inzwischen weitere Maßnahmen und es wurde ein Abschussbescheid erlassen. Landeswildökologe Hubert Schatz dazu in einer ersten Einschätzung: „Auch ein in Einzelfällen im Siedlungsgebiet auftretender Wolf nähert sich üblicherweise dem Menschen nicht an.“ Trotzdem stellen Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner klar: „Die Sicherheit der Bevölkerung hat alleroberste Priorität. Hier darf es null Toleranz geben“. Dazu LK-Präsident Josef Moosbrugger: „Wir merken, dass Wölfe aus der benachbarten Schweiz wegen des dort massiv gestiegenen Jagddrucks, nach Vorarlberg kommen, und das schon in den Wintermonaten. Dieses Verhalten zeigt, dass sie die Scheu vor dem Menschen bereits verlieren. Ich bin nicht bereit zu akzeptieren, dass Wölfe nachts durch Siedlungen ziehen. Deshalb begrüße ich die nun erfolgte Freigabe zum Abschuss. Der Wolf muss lernen, dass die Nähe zu Menschen und Nutztieren für ihn Gefahr bedeutet, ansonsten bekommen wir eine Entwicklung, die nicht mehr beherrschbar ist. Zunehmend werden auch Hybridwölfe, nämlich Kreuzungen zwischen Hund und Wolf zum Problem. Allein in Kärnten wurden heuer schon bei zwölf Proben vier Hybridwölfe nachgewiesen. Diese stellen ein noch höheres Gefahrenpotential für Mensch und Tier dar. Wölfe die nachts durch unsere bewohnten Gebiete ziehen sind eine potentielle Bedrohung für Mensch und Tier, und es zeigt sich, wie rasant die Entwicklung ist, wenn keine Eingriffe erfolgen“.