Wiederaufbau Viehexport

Trotz der derzeit noch gegebenen Bewirtschaftung von Schlacht- und Nutzvieh sind Fragen des Vieh-
exportes für Vorarlberg von besonderem Interesse. Ebenso wie man dem Bauern nicht zumuten kann, dass er wertvolles Zuchtvieh als Schlachtvieh anliefert, kann man bei der äußerst knappen Fleischversorgung das Vieh nicht ohne Gegenlieferung von notwendigen Nahrungsmitteln einfach an den Nächstbesten verkaufen. Auf innerösterreichischer Seite sind die Partner mit sicherer Gegenlieferung nicht in entsprechendem Ausmaße zu finden. Der Export ist also eine Versorgungsfrage ersten Ranges.
Der Export ist aber auch wichtig, um bei dem saisonmäßigen Anfall des Zucht- und Nutzviehs diese Stöße auf mehrere Gebiete verteilen zu können, um durch die gegenseitige Konkurrenz der Abnehmer eine bessere Preishaltung zu erwirken. Wenn Vorarlberg jährlich ungefähr 1.000 Stück Zucht- und Nutzvieh nach Innerösterreich, Süddeutschland und Italien absetzen könnte, würde diese Nachfrage unserem Angebot nicht nur der Menge, sondern auch der stark divergierenden Qualitäts- und Altersabstufung entsprechen.
Wir kennen bereits den italienischen Käufer als Viehspezialisten erster Sorte, der hohe Ansprüche stellt, aber auch dementsprechend bezahlt. Bauernkammer und Braunviehzuchtverband sind bemüht den alten Absatzmarkt neu zu erschließen. Die Musterschau anläßlich des internationalen Züchter- und Veterinärkongresses in Mailand Ende Juni (1948) wurde zum Anlass genommen, um mit einer Kollektion von neun erstklassigen Kühen und einem Altstier das Interesse vieler Fachleute auf unser Vieh zu lenken. Auf dem großartigen Ausstellungsgelände der Millionenstadt Mailand konnten wir uns von dem großen Interesse, das unserem Alpvieh von alten Kennern und neuen Interessenten entgegengebracht wurde, überzeugen und wertvolle neue Beziehungen knüpfen.
Inzwischen ist es dem Land Vorarlberg gelungen, einen Kompensationsvertrag mit Italien abzuschließen, wonach 500 Stück Zucht- und Nutzvieh in diesem Herbst nach Italien verkauft werden, wobei je Stück rund 400 kg einwandfreies beinloses Gefrierfleisch heuriger brasilianischer Ernte als Gegenleistung von italienischer Seite eingehen. Dadurch ist ein wesentlicher Beitrag zur Fleischversorgung des Landes gegeben, andererseits aber auch die Sicherstellung des Herbstpreises für unser Vieh und zwar besonders für gute Ware. Die Züchter können daher den heurigen Herbstmärkten mit Zuversicht entgegensehen.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 6/1948)
exportes für Vorarlberg von besonderem Interesse. Ebenso wie man dem Bauern nicht zumuten kann, dass er wertvolles Zuchtvieh als Schlachtvieh anliefert, kann man bei der äußerst knappen Fleischversorgung das Vieh nicht ohne Gegenlieferung von notwendigen Nahrungsmitteln einfach an den Nächstbesten verkaufen. Auf innerösterreichischer Seite sind die Partner mit sicherer Gegenlieferung nicht in entsprechendem Ausmaße zu finden. Der Export ist also eine Versorgungsfrage ersten Ranges.
Der Export ist aber auch wichtig, um bei dem saisonmäßigen Anfall des Zucht- und Nutzviehs diese Stöße auf mehrere Gebiete verteilen zu können, um durch die gegenseitige Konkurrenz der Abnehmer eine bessere Preishaltung zu erwirken. Wenn Vorarlberg jährlich ungefähr 1.000 Stück Zucht- und Nutzvieh nach Innerösterreich, Süddeutschland und Italien absetzen könnte, würde diese Nachfrage unserem Angebot nicht nur der Menge, sondern auch der stark divergierenden Qualitäts- und Altersabstufung entsprechen.
Wir kennen bereits den italienischen Käufer als Viehspezialisten erster Sorte, der hohe Ansprüche stellt, aber auch dementsprechend bezahlt. Bauernkammer und Braunviehzuchtverband sind bemüht den alten Absatzmarkt neu zu erschließen. Die Musterschau anläßlich des internationalen Züchter- und Veterinärkongresses in Mailand Ende Juni (1948) wurde zum Anlass genommen, um mit einer Kollektion von neun erstklassigen Kühen und einem Altstier das Interesse vieler Fachleute auf unser Vieh zu lenken. Auf dem großartigen Ausstellungsgelände der Millionenstadt Mailand konnten wir uns von dem großen Interesse, das unserem Alpvieh von alten Kennern und neuen Interessenten entgegengebracht wurde, überzeugen und wertvolle neue Beziehungen knüpfen.
Inzwischen ist es dem Land Vorarlberg gelungen, einen Kompensationsvertrag mit Italien abzuschließen, wonach 500 Stück Zucht- und Nutzvieh in diesem Herbst nach Italien verkauft werden, wobei je Stück rund 400 kg einwandfreies beinloses Gefrierfleisch heuriger brasilianischer Ernte als Gegenleistung von italienischer Seite eingehen. Dadurch ist ein wesentlicher Beitrag zur Fleischversorgung des Landes gegeben, andererseits aber auch die Sicherstellung des Herbstpreises für unser Vieh und zwar besonders für gute Ware. Die Züchter können daher den heurigen Herbstmärkten mit Zuversicht entgegensehen.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 6/1948)
Handelsbeziehungen pflegen
Das intensive Bemühen von Bauernvertretung, Zuchtverbänden und Land um einen florierenden Zuchtviehabsatz über Vorarlbergs Grenzen hinaus, hat bei uns eine lange und bewährte Tradition. Ein gut gehender Herbstviehabsatz war und ist von besonderer Bedeutung für das Einkommen und die Stimmung in den Bauernfamilien.
Was heute nicht mehr zählt, ist das Gegengeschäft zur Fleischversorgung. Der Beitrag zur Preisbildung ist jedoch ungebrochen und die Bedeutung für die Sicherung der Alpbewirtschaftung ist von zusätzlichem Interesse.
Permalink zum historischen Foto: Schwarzenberg, Viehmarkt auf volare, dem Vorarlberger Landesrepositorium
Was heute nicht mehr zählt, ist das Gegengeschäft zur Fleischversorgung. Der Beitrag zur Preisbildung ist jedoch ungebrochen und die Bedeutung für die Sicherung der Alpbewirtschaftung ist von zusätzlichem Interesse.
Permalink zum historischen Foto: Schwarzenberg, Viehmarkt auf volare, dem Vorarlberger Landesrepositorium