„Unser Ländle“ – 30 Jahre jung
Initiator und erster Chefredakteur war der damalige Kammerdirektor Dr. Gebhard Bechter, der nach dem erfolgreichen Start die Leitung an Ulrike Haas übergab, die auch Leiterin des neu eingerichteten Bereichs Öffentlichkeitsarbeit wurde. Als Mitarbeiter vervollständigten Anette Österle, Hildegard Immler und Ing. Armin Schwendinger das Ländle-Team. Auf Ulrike Haas, welche die Kammer im Jänner 1997 verließ, folgte Bernhard Ammann. Nach 30 Jahren „Unser Ländle“ also Grund für einen Rück- und Ausblick.
Unser Ländle:
Knapp zwei Jahre nach Gründung von „Unser Ländle“ wurdest du im Februar 1997 als Leiter der LK-Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Das beinhaltet auch die Verantwortung für „Unser Ländle“. Was hat dich an der Aufgabe gereizt?
Bernhard Ammann: Ich habe mich damals grundsätzlich aus zwei Gründen beworben. Ich war bereits bei einer Tageszeitung tätig, und mich reizte die Aufgabe, speziell für eine so interessante Berufsgruppe zu arbeiten. Der zweite Grund war die Herausforderung neben der Zeitung auch noch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit arbeiten zu können, was für mich eine ideale Kombination auch im Sinne unserer Mitglieder darstellt.
Wie ist das zu verstehen?
Die Land- und Forstwirtschaft ist zum Teil auf öffentliche Gelder angewiesen, die sie für ihre Leistungen wie
z. B. die Lebensmittelgrundversorgung, die Landschaftspflege oder die Bereitstellung nachhaltiger Energie- und Baustoffe erhält. Die öffentliche Bereitschaft diese Gelder zur Verfügung zu stellen, beinhaltet im Gegenzug auch ein entsprechendes Verständnis der Land- und Forstwirtschaft für die Anliegen und Wünsche der Konsument/-innen. Daher macht die Landwirtschaftskammer Informations- und Öffentlichkeitsarbeit für Mitglieder und Konsument/-innen. Die Menschen können so besser verstehen, welchen Nutzen sie durch eine intakte, regionale Land- und Forstwirtschaft haben.
Tun sie das nicht?
Es ist eigentlich paradox. Je enger sich Landwirtschaft und Bevölkerung in dem kleinen Land physisch näherkommen, umso größer scheint die Unwissenheit über die reale Landwirtschaft. Das Verständnis für die Notwendigkeit einer intakten Kreislaufwirtschaft und verlässlichen Lebensmittelgrundversorgung wird erst in Krisen wieder bewusst. Jüngste Beispiele sind Corona und Ukrainekrieg, wo plötzlich „erkannt“ wurde, dass sich die Regale in den Lebensmittelgeschäften nicht von selber füllen, sprich der internationale Warenverkehr schnell unterbrochen werden kann. Da steigt die Wertschätzung für die regionale Land- und Forstwirtschaft, wobei man grundsätzlich sagen darf, dass unsere Bäuerinnen und Bauern ein gutes Image haben.
Was gehört alles zum Aufgabenbereich?
Wir organisieren u. a. Pressekonferenzen, erstellen Presseausendungen und Social Media Inhalte, führen Veranstaltungen wie z. B. den Tag der Landwirtschaft und Messeauftritte durch, vergeben den Inovationspreis „i luag druf“, unterstützen Fachverbände und Betriebe bei Events oder Werbeauftritten, betreiben Medienkooperationen, sind Partner beim luag-Magazin und vieles mehr, um die Rolle der Landwirtschaft im öffentlichen Bewusstsein zu stärken. Zentrale Aufgabe ist aber die wöchentliche Herausgabe von „Unser Ländle“.
Was ist die Kernaufgabe von „Unser Ländle“?
Wir haben den Informationsauftrag, unsere Mitglieder wöchentlich sachlich und objektiv über Themen zu informieren, die für die Betriebsführung notwendig sind. Wir sind also kein Fachmagazin für ein spezielles Thema. Bei uns stehen die gesetzlichen und agrarpolitischen Rahmenbedingungen für die Betriebsführung, Beratungs- und Bildungsangebote, wichtige Informationen von Behörden wie Land und Bund, agrapolitische Entwicklungen etc. im Mittelpunkt. Fachartikel aus allen Bereichen der Land- und Forstwirtschaft und die ganze Palette der Serviceangebote der Landwirtschaftskammer runden die umfassende Information ab. Zusätzlich berichten wir gerne über Veranstaltungen, stellen besondere Betriebe und Innovationen vor und unterstützen die Anliegen und Themen unserer Fachverbände und Mitglieder. Also jede Woche ein breites Informationsangebot.
Wo liegen dabei die größten Herausforderungen?
Die Art der Kommunikation hat sich enorm verändert. Gerade durch die sozialen Medien ergießt sich täglich eine Flut von Informationen über uns, die man kaum mehr fassen, geschweige denn bewerten kann. Was richtig oder falsch ist, lässt sich oft schwer erkennen. Besonders manche Kritiker der Land- und Forstwirtschaft arbeiten hier manchmal mit fragwürdigen Methoden, um Menschen zu verunsichern und aufzustacheln. Ich meine hier nicht konstruktive Kritik, sondern destruktive ideologisch gesteuerte Kritik zum Selbszweck. Hier wollen wir ein „objektiver Fels“ in der Brandung sein.
Das bedeutet?
Wir wollen unsere Mitglieder über die kammereigenen Medien sachlich, unpolitisch und so objektiv wie möglich mit allen betriebsrelevanten Daten aktuell informieren. Das gilt für unsere Homepage, unseren Facebook-Auftritt, genauso wie für die Zeitung. Ich sehe „Unser Ländle“ in erster Linie als Betriebsmittel und nicht als Unterhaltungsmagazin. Wer unsere Informationen liest, kann sich darauf verlassen, dass sie rechtlich und inhaltlich entsprechen. Das versuchen wir mit bestem Wissen und Gewissen jeden Tag aufs Neue. Man soll uns vertrauen und sich auf uns verlassen können.
Ein hoher Anspruch!
Darunter geht es nicht. Unsere Expertinnen und Experten im Haus, aber auch von Behörden und Institutionen, recherchieren und überprüfen alle notwendigen Daten und Fakten – eine aufwendige Arbeit, die wir somit unseren Leserinnen und Lesern ersparen. Kompetent, kompakt und verlässlich zu sein, ist der Anspruch. Soziale Medien und andere Informationsmöglichkeiten für den eigenen Betrieb richtig zu nutzen, ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch nicht immer leicht überprüfbar. Vorsicht ist geboten.
Wie meinst du das?
Es gilt, gerade soziale Medien selektiv zu nutzen und sich nicht benutzen zu lassen, sprich, selbsternannten „Expert/-innen“ sprichwörtlich ins Netz zu gehen. Jeder und jede entscheidet aber auf eigenes Risiko über die Art der Nutzung von solchen Inhalten. Bei uns kann man die enstprechenden Expert/-innen und Autor/-innen jederzeit kontaktieren.
Inwiefern hat sich „Unser Ländle“ in den 30 Jahren weiter entwickelt?
Sehr. Das ist ein laufender Prozess. Allein die technische Entwicklung im grafischen Bereich, Druck oder Fotografie ist atemberaubend. Heute geht alles viel schneller und einfacher. Optisch hat sich „Unser Lände“ stetig aber behutsam weiterentwickelt. Wenn wir von langjährigen Leser/-innen hören, dass ihnen die Zeitung gefällt, wie sie ist, sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn man aber eine Ausgabe von 1997 und 2025 vergleicht, ist außer Namen und Format kaum ein Stein auf dem anderen geblieben, ohne aber das vetraute Erscheinungsbild zu verlieren. Die grafischen „Schönheitsoperationen“ scheinen also gelungen. Das Wichtigste ist und bleibt aber, inhaltlich immer ein verlässlicher Partner für unsere Mitglieder zu sein. Das wird bei der ständig wachsenden Informationsfülle auch nicht leichter, bleibt aber Anspruch.
Printmedien wurde schon oft das Ende prophezeit. Wird es „Unser Ländle“ in Papierform noch lange geben?
Das kann ich so nicht beantworten. Der Kostendruck nimmt, wie überall, ständig zu. Die Produktionskosten, vor allem Druck und Vertrieb, steigen jährlich. Das betrifft übrigens alle LK-Zeitungen, weshalb wir auch auf Bundesebene immer intensiver zusammenarbeiten. Ob mit dem Bauernjournal, Berg & Hof, dem Austausch von Fachartikeln oder in der gemeinsamen technischen und grafischen Weiterentwicklung; Kooperation und Effizienzsteigerung sind immer Thema, ohne dabei die Inhalte zu vernachlässigen. Ob „Unser Ländle“ einmal online geht oder der Wochenrhythmus auf Dauer zu halten ist, wird die Zukunft zeigen. Die Rückmeldungen unserer Abonennt/-innen sind aber derzeit eindeutig. Man hat gerne eine Zeitung in der Hand und das wöchentlich. Eine reine Online-Zeitung zu machen wäre technisch und finanziell, gerade in der Startphase, ebenso eine große Herausforderung und müsste wohl überlegt sein. Deshalb beschäftigen wir uns auch gemeinsam mit anderen Kammern mit dem Thema. So ein Schritt wäre, falls notwendig, für uns als kleines Bundesland nur in bundesweiter Kooperation zu stemmen. Noch gibt es keine Pläne dafür, darüber nachdenken muss man.
Gibt es aktuell noch andere Herausforungen?
Ein großes Problem, das wir seit längerem haben, liegt im Vertrieb, da „Unser Ländle“ oft zu spät zugestellt wird. Die Post hat laut Gesetz für die Zustellung drei Werktage Zeit. Auch sie kämpft mit Personalmangel und Kostendruck. Leider kommen die Postbot/-innen nicht mehr täglich, sondern oft nur mehr ein oder zweimal pro Woche zu den Haushalten. Das hat Auswirkungen auf die zeitnahe Zustellung, und gute Vertriebsalternativen gibt es nicht. Jede verspätete Zustellung ärgert unsere Kund/-innen zu Recht, und wir stehen fast täglich mit der Post in Kontakt. Ich bin wirklich dankbar, dass unsere Abonennt/-innen uns gegenüber so viel Verständnis aufbringen. Einen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle der Firma Media Team in Götzis, die seit 30 Jahren unsere Inseratenkund/-innen betreut, aussprechen. Dieser Dank gilt natürlich auch allen Inseratenkund/-innen für ihre Treue, die sie „Unser Ländle“ für die Bewerbung ihrer Angebote und Dienstleistungen seit vielen Jahren entgegenbringen.
Ein Blick in die Zukunft, bitte.
Ich denke, dass „Unser Ländle“ auch in den kommenden Jahren eines der wichtigsten LK-Informationsinstrumente für unsere Mitglieder bleibt. Voraussetzung dafür ist, dass es uns gelingt, für unsere Leserinnen und Leser weiterhin aktuell und informativ zu sein und die notwendigen Rahmenbedingungen für die Erstellung von „Unser Ländle“ gegeben sind. Da stehen Präsidium und Direktion der Kammer voll dahinter.
Das Wichtigste für uns im Team ist es, dass „Unser Ländle“ den Informationsauftrag im Sinne unserer Kund/-innen auch weiterhin bestmöglichst erfüllt. Das uns entgegengebrachte Vertrauen bemühen wir uns, gemeinsam durch unsere Arbeit täglich aufs Neue zu verdienen.
Danke für das Gespräch.
Unser Ländle:
Knapp zwei Jahre nach Gründung von „Unser Ländle“ wurdest du im Februar 1997 als Leiter der LK-Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Das beinhaltet auch die Verantwortung für „Unser Ländle“. Was hat dich an der Aufgabe gereizt?
Bernhard Ammann: Ich habe mich damals grundsätzlich aus zwei Gründen beworben. Ich war bereits bei einer Tageszeitung tätig, und mich reizte die Aufgabe, speziell für eine so interessante Berufsgruppe zu arbeiten. Der zweite Grund war die Herausforderung neben der Zeitung auch noch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit arbeiten zu können, was für mich eine ideale Kombination auch im Sinne unserer Mitglieder darstellt.
Wie ist das zu verstehen?
Die Land- und Forstwirtschaft ist zum Teil auf öffentliche Gelder angewiesen, die sie für ihre Leistungen wie
z. B. die Lebensmittelgrundversorgung, die Landschaftspflege oder die Bereitstellung nachhaltiger Energie- und Baustoffe erhält. Die öffentliche Bereitschaft diese Gelder zur Verfügung zu stellen, beinhaltet im Gegenzug auch ein entsprechendes Verständnis der Land- und Forstwirtschaft für die Anliegen und Wünsche der Konsument/-innen. Daher macht die Landwirtschaftskammer Informations- und Öffentlichkeitsarbeit für Mitglieder und Konsument/-innen. Die Menschen können so besser verstehen, welchen Nutzen sie durch eine intakte, regionale Land- und Forstwirtschaft haben.
Tun sie das nicht?
Es ist eigentlich paradox. Je enger sich Landwirtschaft und Bevölkerung in dem kleinen Land physisch näherkommen, umso größer scheint die Unwissenheit über die reale Landwirtschaft. Das Verständnis für die Notwendigkeit einer intakten Kreislaufwirtschaft und verlässlichen Lebensmittelgrundversorgung wird erst in Krisen wieder bewusst. Jüngste Beispiele sind Corona und Ukrainekrieg, wo plötzlich „erkannt“ wurde, dass sich die Regale in den Lebensmittelgeschäften nicht von selber füllen, sprich der internationale Warenverkehr schnell unterbrochen werden kann. Da steigt die Wertschätzung für die regionale Land- und Forstwirtschaft, wobei man grundsätzlich sagen darf, dass unsere Bäuerinnen und Bauern ein gutes Image haben.
Was gehört alles zum Aufgabenbereich?
Wir organisieren u. a. Pressekonferenzen, erstellen Presseausendungen und Social Media Inhalte, führen Veranstaltungen wie z. B. den Tag der Landwirtschaft und Messeauftritte durch, vergeben den Inovationspreis „i luag druf“, unterstützen Fachverbände und Betriebe bei Events oder Werbeauftritten, betreiben Medienkooperationen, sind Partner beim luag-Magazin und vieles mehr, um die Rolle der Landwirtschaft im öffentlichen Bewusstsein zu stärken. Zentrale Aufgabe ist aber die wöchentliche Herausgabe von „Unser Ländle“.
Was ist die Kernaufgabe von „Unser Ländle“?
Wir haben den Informationsauftrag, unsere Mitglieder wöchentlich sachlich und objektiv über Themen zu informieren, die für die Betriebsführung notwendig sind. Wir sind also kein Fachmagazin für ein spezielles Thema. Bei uns stehen die gesetzlichen und agrarpolitischen Rahmenbedingungen für die Betriebsführung, Beratungs- und Bildungsangebote, wichtige Informationen von Behörden wie Land und Bund, agrapolitische Entwicklungen etc. im Mittelpunkt. Fachartikel aus allen Bereichen der Land- und Forstwirtschaft und die ganze Palette der Serviceangebote der Landwirtschaftskammer runden die umfassende Information ab. Zusätzlich berichten wir gerne über Veranstaltungen, stellen besondere Betriebe und Innovationen vor und unterstützen die Anliegen und Themen unserer Fachverbände und Mitglieder. Also jede Woche ein breites Informationsangebot.
Wo liegen dabei die größten Herausforderungen?
Die Art der Kommunikation hat sich enorm verändert. Gerade durch die sozialen Medien ergießt sich täglich eine Flut von Informationen über uns, die man kaum mehr fassen, geschweige denn bewerten kann. Was richtig oder falsch ist, lässt sich oft schwer erkennen. Besonders manche Kritiker der Land- und Forstwirtschaft arbeiten hier manchmal mit fragwürdigen Methoden, um Menschen zu verunsichern und aufzustacheln. Ich meine hier nicht konstruktive Kritik, sondern destruktive ideologisch gesteuerte Kritik zum Selbszweck. Hier wollen wir ein „objektiver Fels“ in der Brandung sein.
Das bedeutet?
Wir wollen unsere Mitglieder über die kammereigenen Medien sachlich, unpolitisch und so objektiv wie möglich mit allen betriebsrelevanten Daten aktuell informieren. Das gilt für unsere Homepage, unseren Facebook-Auftritt, genauso wie für die Zeitung. Ich sehe „Unser Ländle“ in erster Linie als Betriebsmittel und nicht als Unterhaltungsmagazin. Wer unsere Informationen liest, kann sich darauf verlassen, dass sie rechtlich und inhaltlich entsprechen. Das versuchen wir mit bestem Wissen und Gewissen jeden Tag aufs Neue. Man soll uns vertrauen und sich auf uns verlassen können.
Ein hoher Anspruch!
Darunter geht es nicht. Unsere Expertinnen und Experten im Haus, aber auch von Behörden und Institutionen, recherchieren und überprüfen alle notwendigen Daten und Fakten – eine aufwendige Arbeit, die wir somit unseren Leserinnen und Lesern ersparen. Kompetent, kompakt und verlässlich zu sein, ist der Anspruch. Soziale Medien und andere Informationsmöglichkeiten für den eigenen Betrieb richtig zu nutzen, ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch nicht immer leicht überprüfbar. Vorsicht ist geboten.
Wie meinst du das?
Es gilt, gerade soziale Medien selektiv zu nutzen und sich nicht benutzen zu lassen, sprich, selbsternannten „Expert/-innen“ sprichwörtlich ins Netz zu gehen. Jeder und jede entscheidet aber auf eigenes Risiko über die Art der Nutzung von solchen Inhalten. Bei uns kann man die enstprechenden Expert/-innen und Autor/-innen jederzeit kontaktieren.
Inwiefern hat sich „Unser Ländle“ in den 30 Jahren weiter entwickelt?
Sehr. Das ist ein laufender Prozess. Allein die technische Entwicklung im grafischen Bereich, Druck oder Fotografie ist atemberaubend. Heute geht alles viel schneller und einfacher. Optisch hat sich „Unser Lände“ stetig aber behutsam weiterentwickelt. Wenn wir von langjährigen Leser/-innen hören, dass ihnen die Zeitung gefällt, wie sie ist, sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn man aber eine Ausgabe von 1997 und 2025 vergleicht, ist außer Namen und Format kaum ein Stein auf dem anderen geblieben, ohne aber das vetraute Erscheinungsbild zu verlieren. Die grafischen „Schönheitsoperationen“ scheinen also gelungen. Das Wichtigste ist und bleibt aber, inhaltlich immer ein verlässlicher Partner für unsere Mitglieder zu sein. Das wird bei der ständig wachsenden Informationsfülle auch nicht leichter, bleibt aber Anspruch.
Printmedien wurde schon oft das Ende prophezeit. Wird es „Unser Ländle“ in Papierform noch lange geben?
Das kann ich so nicht beantworten. Der Kostendruck nimmt, wie überall, ständig zu. Die Produktionskosten, vor allem Druck und Vertrieb, steigen jährlich. Das betrifft übrigens alle LK-Zeitungen, weshalb wir auch auf Bundesebene immer intensiver zusammenarbeiten. Ob mit dem Bauernjournal, Berg & Hof, dem Austausch von Fachartikeln oder in der gemeinsamen technischen und grafischen Weiterentwicklung; Kooperation und Effizienzsteigerung sind immer Thema, ohne dabei die Inhalte zu vernachlässigen. Ob „Unser Ländle“ einmal online geht oder der Wochenrhythmus auf Dauer zu halten ist, wird die Zukunft zeigen. Die Rückmeldungen unserer Abonennt/-innen sind aber derzeit eindeutig. Man hat gerne eine Zeitung in der Hand und das wöchentlich. Eine reine Online-Zeitung zu machen wäre technisch und finanziell, gerade in der Startphase, ebenso eine große Herausforderung und müsste wohl überlegt sein. Deshalb beschäftigen wir uns auch gemeinsam mit anderen Kammern mit dem Thema. So ein Schritt wäre, falls notwendig, für uns als kleines Bundesland nur in bundesweiter Kooperation zu stemmen. Noch gibt es keine Pläne dafür, darüber nachdenken muss man.
Gibt es aktuell noch andere Herausforungen?
Ein großes Problem, das wir seit längerem haben, liegt im Vertrieb, da „Unser Ländle“ oft zu spät zugestellt wird. Die Post hat laut Gesetz für die Zustellung drei Werktage Zeit. Auch sie kämpft mit Personalmangel und Kostendruck. Leider kommen die Postbot/-innen nicht mehr täglich, sondern oft nur mehr ein oder zweimal pro Woche zu den Haushalten. Das hat Auswirkungen auf die zeitnahe Zustellung, und gute Vertriebsalternativen gibt es nicht. Jede verspätete Zustellung ärgert unsere Kund/-innen zu Recht, und wir stehen fast täglich mit der Post in Kontakt. Ich bin wirklich dankbar, dass unsere Abonennt/-innen uns gegenüber so viel Verständnis aufbringen. Einen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle der Firma Media Team in Götzis, die seit 30 Jahren unsere Inseratenkund/-innen betreut, aussprechen. Dieser Dank gilt natürlich auch allen Inseratenkund/-innen für ihre Treue, die sie „Unser Ländle“ für die Bewerbung ihrer Angebote und Dienstleistungen seit vielen Jahren entgegenbringen.
Ein Blick in die Zukunft, bitte.
Ich denke, dass „Unser Ländle“ auch in den kommenden Jahren eines der wichtigsten LK-Informationsinstrumente für unsere Mitglieder bleibt. Voraussetzung dafür ist, dass es uns gelingt, für unsere Leserinnen und Leser weiterhin aktuell und informativ zu sein und die notwendigen Rahmenbedingungen für die Erstellung von „Unser Ländle“ gegeben sind. Da stehen Präsidium und Direktion der Kammer voll dahinter.
Das Wichtigste für uns im Team ist es, dass „Unser Ländle“ den Informationsauftrag im Sinne unserer Kund/-innen auch weiterhin bestmöglichst erfüllt. Das uns entgegengebrachte Vertrauen bemühen wir uns, gemeinsam durch unsere Arbeit täglich aufs Neue zu verdienen.
Danke für das Gespräch.