Schlachthof – Nachfolgelösung
Mit Ende des Jahres schließt die Stadt Dornbirn ihren Schlachthof. Seit mehreren Jahren wird intensiv an Lösungen gearbeitet, um das Bestehen von Schlachtmöglichkeiten im Land sicherzustellen. Die Partnerschaft mit einem Betreiber aus dem Bregenzerwald, der 2017 den Betrieb des Schlachthofes übernahm und vorhatte, den Schlacht- und den Verarbeitungsbetrieb an einem neuen Standort zusammenzulegen, schien die Bestlösung zu sein. Leider zeigte sich das wirtschaftliche Umfeld so schwierig, dass dieses Projekt nicht umgesetzt wurde. Im vergangenen Jahr, beschleunigt durch die COVID-Situation, kam es zur Auflösung der Pachtsituation in Dornbirn. Der weitere Betrieb wurde durch die von der LK Vorarlberg gegründete Vbg Vorarlberg Fleisch GmbH sichergestellt. Zur Entwicklung eines zukünftigen Projektes wurde mit dem Planungsbüro Mühlegger aus Oberösterreich der Experte für Schlachthöfe beigezogen, Marte-Buhri erstellten einen Businessplan
Viele Varianten geprüft
Es erfolgten intensive Gespräche mit Metzgern, Handel und Verarbeitern, mit dem Ziel Partner zum Betrieb eines Schlachthofes zu finden, allerdings konnte niemand gefunden werden, der bereit war, diese Herausforderung und das Risiko auf sich zu nehmen. Aufgrund der vorliegenden Fakten und Ergebnisse aus dem Businessplan und der zu berücksichtigenden laufenden Kosten, war auch eine Genossenschaftslösung wegen der hohen Investitionen und des Betriebsaufwandes ohne Absicherung durch das Land nicht umsetzbar. Die Errichtung eines Landesschlachthofes, finanziert durch die öffentliche Hand, betrieben von einem privaten Betreiber oder der Vorarlberg Fleisch wurde verfolgt. Es zeigte sich dieses Modell schlussendlich aber ebenfalls als nicht durchführbar, da die EU-Wettbewerbsregelungen dem klar entgegenstehen. Diese sagen vereinfacht aus, dass die öffentliche Hand nicht mit öffentlichem Geld in Bereiche investieren darf, die auch von privaten Unternehmern durchgeführt und angeboten werden, da das den freien Wettbewerb behindert.
Zum selben Ergebnis führten schlussendlich auch die Varianten in Meiningen sowie die Gespräche mit einem weiteren privaten Investor, der einen Schlachthof neu errichtet hätte. Die privaten Geldgeber benötigten, aufgrund der Sonderstellung und der sehr schlechten wirtschaftlichen Situation, entsprechende Sicherheiten. Es ergab sich dasselbe, die Übernahme eines Risikoanteiles durch das Land ist durch das Wettbewerbsrecht ausgeschlossen, das wurde sowohl nach Prüfungen durch das Land und Gesprächen mit Wien und Brüssel klar bestätigt. Die Firma Walser/11er hat sich im Prozess intensiv eingebracht und war sehr an einer Lösung interessiert. Bis zuletzt war Walser/11er gemeinsam mit dem Land engagiert auf der Suche nach einer Lösung, die die Landwirtschaft in dieser Situation unterstützt.
Zum selben Ergebnis führten schlussendlich auch die Varianten in Meiningen sowie die Gespräche mit einem weiteren privaten Investor, der einen Schlachthof neu errichtet hätte. Die privaten Geldgeber benötigten, aufgrund der Sonderstellung und der sehr schlechten wirtschaftlichen Situation, entsprechende Sicherheiten. Es ergab sich dasselbe, die Übernahme eines Risikoanteiles durch das Land ist durch das Wettbewerbsrecht ausgeschlossen, das wurde sowohl nach Prüfungen durch das Land und Gesprächen mit Wien und Brüssel klar bestätigt. Die Firma Walser/11er hat sich im Prozess intensiv eingebracht und war sehr an einer Lösung interessiert. Bis zuletzt war Walser/11er gemeinsam mit dem Land engagiert auf der Suche nach einer Lösung, die die Landwirtschaft in dieser Situation unterstützt.
Regionale Partner
Die wirtschaftlichen Herausforderungen in der Schlachtbranche sind groß. Auch die Vorarlberg Fleisch GmbH musste nach einem Jahr Betrieb schmerzhaft zur Kenntnis nehmen, dass der finanzielle Abgang einen langfristigen Schlachtbetrieb fast verunmöglicht. Nicht ohne Grund mussten die Vorgänger – Stadt Dornbirn, Metzgerei Fetz – den Betrieb einstellen. Klarheit schafft neue Ausgangslagen und führt zu regionalen Partnerschaften. Mit Schlachtschwerpunkten in verschiedenen Regionen des Landes soll zukünftig das Schlachtangebot sichergestellt werden. Die an der nun auf dem Tisch liegenden Metzgerei-Netzwerk-Lösung interessierten Betriebe werden vom Land Vorarlberg für notwendige Investitionen finanziell unterstützt. Die Schlachtbetriebe bieten die Sicherheit, dass sie auch entsprechende Schlachtkapazitäten für die Landwirte zur Verfügung stellen und binden sich in der Abrechnung an ein gemeinsam vereinbartes Preisband, erläutert Landesrat Christian Gantner. Mit dieser Lösung sei es gelungen, sowohl die Schlachtkapazitäten im Land zu sichern, als auch in breit aufgestellter Form das Potenzial für den Ausbau der regionalen Schlachtmöglichkeiten zu gewährleisten. „Damit sind wir noch breiter und sicherer aufgestellt und können Tiertransporte sogar nochmals verkürzen“, so Landesrat Christian Gantner.
Weitere Partner gesucht
Sowohl dem Land als auch der Landwirtschaftskammer Vorarlberg ist es wichtig, regionale Schlachtmöglichkeiten in ausreichendem Maß anzubieten. „Was die Reduzierung der Tiertransporte betrifft, konnte schon sehr viel erreicht werden. Gerade um regionale Initiativen fortzusetzen, brauchen wir weiterhin regionale Schlachteinrichtungen in Vorarlberg“, betont Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger.
Trotz der knappen Vorlaufzeit bis Jahresende mobilisiert das neue Netzwerk der Metzgereien – darunter die Metzgerei Natter in Bersbuch, der Familienbetrieb Gstach in Rankweil, sowie weitere Metzgereibetriebe – alle Kräfte, um ihre Schlachtkapazitäten aufzustocken und somit den Wegfall des Standortes Dornbirn zu kompensieren. Ziel ist es darüber hinaus, weitere Metzgereien für das Netzwerk zu gewinnen, um insgesamt die nachhaltigen Schlachtkapazitäten im Land im Sinne der regionalen Versorgung und im Sinne des Tierwohls zu sichern und weiter auszubauen.
Trotz der knappen Vorlaufzeit bis Jahresende mobilisiert das neue Netzwerk der Metzgereien – darunter die Metzgerei Natter in Bersbuch, der Familienbetrieb Gstach in Rankweil, sowie weitere Metzgereibetriebe – alle Kräfte, um ihre Schlachtkapazitäten aufzustocken und somit den Wegfall des Standortes Dornbirn zu kompensieren. Ziel ist es darüber hinaus, weitere Metzgereien für das Netzwerk zu gewinnen, um insgesamt die nachhaltigen Schlachtkapazitäten im Land im Sinne der regionalen Versorgung und im Sinne des Tierwohls zu sichern und weiter auszubauen.