Risikovorsorge immer wichtiger

„Elementarschäden, wie Hagel, Frost und Dürre, nehmen durch den Klimawandel tendenziell zu. Durch das Auftreten von Tierseuchen wie etwa der Blauzungenkrankheit, der Lumpy Skin Disease oder TBC, bestehen derzeit für unsere Landwirt/-innen besonders viele Risiken“, gibt Michael Meusburger Einblicke in die Schadensbilanz der Vorjahre. Seit bald drei Jahren betreut der Landesleiter aus dem Bregenzerwald gemeinsam mit einem Berater das Gebiet in Vorarlberg. Das Thema Risikovorsorge wird immer bedeutender, wie er im Interview erzählt.
Wie stellt sich die heurige Schadenssituation in Vorarlberg dar? Lässt sich erkennen, dass Unwetterschäden zunehmen?
In Vorarlberg hatten wir in den vergangenen Jahren immer wieder mit erheblichen Ertragsverlusten durch anhaltende Trockenperioden zu kämpfen. Aufgrund der hohen Anzahl tierhaltender Betriebe betrifft die Dürre vor allem Grünlandflächen, wodurch die Futtergrundlage für das Vieh gefährdet wird. Doch auch Frost- ereignisse während der Blütezeit im Obstbau und Unwetter mit Hagel-, Sturm- und Überschwemmungsschäden sind ein großes Thema. Erst Anfang September verursachte ein verhältnismäßig spätes Unwetter schwere Schäden im Gemüse-, Garten- und Obstbau. In Erinnerung geblieben ist mir jedoch das schwere Unwetter im letzten Jahr, bei dem Mitte Juli durch ein einziges Unwetter ein Schaden von über einer Million Euro entstanden ist. Das ist für Vorarlberger Verhältnisse schon außergewöhnlich.
Wie können sich Landwirt/-innen gegen Dürreschäden absichern?
Dazu haben wir die in Europa einzigartige Dürreindex-Versicherung bereits 2015 entwickelt. Bei dieser Versicherung werden die beiden wichtigsten Parameter für Dürreschäden berücksichtigt – nämlich Wassermangel und Hitze. Dabei können die Landwirtinnen und Landwirte im Ackerbau aus zwei – im Grünland aus drei – Varianten wählen. Diese unterscheiden sich in der Höhe der Entschädigung und darin, ab welchem Niederschlagsdefizit die Entschädigung erfolgt. Grundsätzlich gilt: Je höher das Niederschlagsdefizit, desto höher ist die Entschädigungszahlung. Auch die Versicherungssumme kann selbst bestimmt werden. Da die Niederschlagsdefizite ausschließlich auf Basis von Wetterdaten der GeoSphere Austria berechnet werden, erfolgt keine Schadenserhebung vor Ort.
Die Meldungen über die Ausbrüche von Tierseuchen in Europa häufen sich. Welche Absicherungsmöglichkeiten gibt es dafür für die Betriebe?
Das Thema Tierseuchen ist leider mittlerweile ein Dauerthema. Das heurige Jahr war in dieser Hinsicht sicher ein besonderes. So stand Anfang des Jahres die Maul- und Klauenseuche (MKS) vor der Grenze zu Österreich in der Slowakei und in Ungarn. Im Juni folgten Ausbrüche der Lumpy Skin Disease (LSD) in Italien und Frankreich. Bricht eine Tierseuche am eigenen Betrieb oder in der Nähe aus, hat das für die betroffenen Betriebe verheerende Folgen. Allein durch Betriebssperren, Einschränkungen im Tierverkehr oder bei der Milchabholung können den Betrieben enorme Schäden entstehen. Mit einer Seuchenversicherung können diese Risiken individuell gut abgedeckt werden. In Vorarlberg sind bereits zwei von drei Rindern versichert.
Warum ist ein umfassendes Risikomanagement in der Landwirtschaft erforderlich?
Im Gegensatz zu anderen Unternehmungen sind Landwirtinnen und Landwirte an ihr Land – an ihren Standort – gebunden. Sie können nicht einfach an einem unpassenden Standort schließen und in einer Gunstlage wieder eröffnen. Wichtig ist auch die Unterstützung von Land und Bund in Form der 55 prozentigen Prämienbezuschussung für die Landwirtinnen und Landwirte. Die Landwirtschaft beteiligt sich somit aktiv am Risikomanagement. Im Schadensfall besteht ein Rechtsanspruch auf Entschädigung, und das öffentliche Budget ist kalkulierbarer im Vergleich zu ad hoc Zahlungen aus dem Katastrophenfonds. Die Form des sogenannten Private Public Partnerships trägt für einen stabilen Agrarsektor bei. Wir dürfen eines nicht vergessen: Landwirtinnen und Landwirte erzeugen unsere Lebensmittel. Dafür braucht es ausreichend Äcker und Wiesen. Was ich sagen will: Ohne Boden kein Essen, ohne Essen kein Leben. Zudem haben landwirtschaftliche Betriebe eine sehr wichtige Funktion für den Erhalt ländlicher Räume und den Bestand von Kulturlandschaften. Das sind Gründe, warum wir die Landwirtschaft mit einem umfassenden Risikomanagement schützen müssen.
Wie stellt sich die heurige Schadenssituation in Vorarlberg dar? Lässt sich erkennen, dass Unwetterschäden zunehmen?
In Vorarlberg hatten wir in den vergangenen Jahren immer wieder mit erheblichen Ertragsverlusten durch anhaltende Trockenperioden zu kämpfen. Aufgrund der hohen Anzahl tierhaltender Betriebe betrifft die Dürre vor allem Grünlandflächen, wodurch die Futtergrundlage für das Vieh gefährdet wird. Doch auch Frost- ereignisse während der Blütezeit im Obstbau und Unwetter mit Hagel-, Sturm- und Überschwemmungsschäden sind ein großes Thema. Erst Anfang September verursachte ein verhältnismäßig spätes Unwetter schwere Schäden im Gemüse-, Garten- und Obstbau. In Erinnerung geblieben ist mir jedoch das schwere Unwetter im letzten Jahr, bei dem Mitte Juli durch ein einziges Unwetter ein Schaden von über einer Million Euro entstanden ist. Das ist für Vorarlberger Verhältnisse schon außergewöhnlich.
Wie können sich Landwirt/-innen gegen Dürreschäden absichern?
Dazu haben wir die in Europa einzigartige Dürreindex-Versicherung bereits 2015 entwickelt. Bei dieser Versicherung werden die beiden wichtigsten Parameter für Dürreschäden berücksichtigt – nämlich Wassermangel und Hitze. Dabei können die Landwirtinnen und Landwirte im Ackerbau aus zwei – im Grünland aus drei – Varianten wählen. Diese unterscheiden sich in der Höhe der Entschädigung und darin, ab welchem Niederschlagsdefizit die Entschädigung erfolgt. Grundsätzlich gilt: Je höher das Niederschlagsdefizit, desto höher ist die Entschädigungszahlung. Auch die Versicherungssumme kann selbst bestimmt werden. Da die Niederschlagsdefizite ausschließlich auf Basis von Wetterdaten der GeoSphere Austria berechnet werden, erfolgt keine Schadenserhebung vor Ort.
Die Meldungen über die Ausbrüche von Tierseuchen in Europa häufen sich. Welche Absicherungsmöglichkeiten gibt es dafür für die Betriebe?
Das Thema Tierseuchen ist leider mittlerweile ein Dauerthema. Das heurige Jahr war in dieser Hinsicht sicher ein besonderes. So stand Anfang des Jahres die Maul- und Klauenseuche (MKS) vor der Grenze zu Österreich in der Slowakei und in Ungarn. Im Juni folgten Ausbrüche der Lumpy Skin Disease (LSD) in Italien und Frankreich. Bricht eine Tierseuche am eigenen Betrieb oder in der Nähe aus, hat das für die betroffenen Betriebe verheerende Folgen. Allein durch Betriebssperren, Einschränkungen im Tierverkehr oder bei der Milchabholung können den Betrieben enorme Schäden entstehen. Mit einer Seuchenversicherung können diese Risiken individuell gut abgedeckt werden. In Vorarlberg sind bereits zwei von drei Rindern versichert.
Warum ist ein umfassendes Risikomanagement in der Landwirtschaft erforderlich?
Im Gegensatz zu anderen Unternehmungen sind Landwirtinnen und Landwirte an ihr Land – an ihren Standort – gebunden. Sie können nicht einfach an einem unpassenden Standort schließen und in einer Gunstlage wieder eröffnen. Wichtig ist auch die Unterstützung von Land und Bund in Form der 55 prozentigen Prämienbezuschussung für die Landwirtinnen und Landwirte. Die Landwirtschaft beteiligt sich somit aktiv am Risikomanagement. Im Schadensfall besteht ein Rechtsanspruch auf Entschädigung, und das öffentliche Budget ist kalkulierbarer im Vergleich zu ad hoc Zahlungen aus dem Katastrophenfonds. Die Form des sogenannten Private Public Partnerships trägt für einen stabilen Agrarsektor bei. Wir dürfen eines nicht vergessen: Landwirtinnen und Landwirte erzeugen unsere Lebensmittel. Dafür braucht es ausreichend Äcker und Wiesen. Was ich sagen will: Ohne Boden kein Essen, ohne Essen kein Leben. Zudem haben landwirtschaftliche Betriebe eine sehr wichtige Funktion für den Erhalt ländlicher Räume und den Bestand von Kulturlandschaften. Das sind Gründe, warum wir die Landwirtschaft mit einem umfassenden Risikomanagement schützen müssen.