MKS: Vorarlberg bereitet sich vor

Nach mehreren bestätigten Fällen der Tierseuche Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei ruft das Land Vorarlberg zur erhöhten Aufmerksamkeit auf. Zwar gibt es aktuell keine Fälle in Österreich, doch angesichts der geografischen Nähe betroffener Betriebe an der Ostgrenze Österreichs sind besondere Vorsicht und aktive Mithilfe gefragt. „Wir setzen auf frühzeitige Information statt Panikmache. Aber klar ist auch: Nicht nur Tierhalter empfänglicher Tiere, sondern jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass das Virus nicht eingeschleppt wird“, betont Landesrat Christian Gantner im Rahmen eines Expertentreffens im Landhaus.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine anzeigepflichtige, sehr leicht übertragbare Viruserkrankung bei Paarhufern (z. B. Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe sowie Wildtiere wie Hirsche oder Wildschweine). Haustiere wie Hunde, Katzen oder Pferde erkranken in der Regel nicht, können jedoch mit dem Virus kontaminiert sein und es somit indirekt weiterverbreiten. Das MKS-Virus ist für Menschen ungefährlich. Eine Infektion über den Verzehr von Lebensmitteln sowie eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sind nicht bekannt.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine anzeigepflichtige, sehr leicht übertragbare Viruserkrankung bei Paarhufern (z. B. Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe sowie Wildtiere wie Hirsche oder Wildschweine). Haustiere wie Hunde, Katzen oder Pferde erkranken in der Regel nicht, können jedoch mit dem Virus kontaminiert sein und es somit indirekt weiterverbreiten. Das MKS-Virus ist für Menschen ungefährlich. Eine Infektion über den Verzehr von Lebensmitteln sowie eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sind nicht bekannt.
Übertragungswege
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Produkten (z. B. Rohmilch, frisches Fleisch, Samen) und Ausscheidungen der Tiere oder kontaminierte unbelebte Objekte (z. B. Fahrzeuge, Geräte, Schuhe, Kleidung, Futter, etc.). Infizierte Tiere können das Virus bereits vor Auftreten der ersten Symptome ausscheiden. Das MKS-Virus ist in der Umwelt sehr stabil. Im Erdboden, in Abwässern oder Jauche sowie gefroren oder eingetrocknet (in Haaren, Kleidern, Schuhen, Heu, etc.) kann es über Monate bis Jahre infektiös bleiben. Eine Übertragung über die Luft ist über beträchtliche Distanzen (bis zu 60 km über Land) möglich. Erkrankte Tiere leiden in der Regel unter erheblichen Schmerzen. Nicht nur das Aufstehen und Laufen wird zur Qual – auch das Fressen wird aufgrund schmerzhafter Blasen im Maulbereich vermieden. Die verminderte Futteraufnahme schwächt die Tiere zunehmend, beispielsweise geht bei Milchkühen die Milchleistung drastisch zurück. Zwei bis sieben Tage nach der Ansteckung treten erste Krankheitserscheinungen auf: ein bis zwei Tage Fieber (40 bis 42°C), Blasenbildung an Maulschleimhaut, Zunge, Zitzen und im Klauenbereich, Lahmheiten, häufiges Liegen, Schmatzen und Speicheln und Appetitlosigkeit. Schweine und Schafe erkranken meist an den Klauen, bei Ziegen verläuft die Krankheit häufig unauffällig. Todesfälle sind bei Jungtieren häufiger. Eine Behandlung gibt es nicht.
Vorarlberg ist vorbereitet
Zwar gibt es in Österreich aktuell keine Fälle, doch wir bereiten uns entsprechend vor“, so Landesrat Gantner. „Eine gezielte Vorbereitung ist notwendig, um im Ernstfall gut gewappnet zu sein. Im Rahmen der Besprechung mit den Systempartnern wurden die weiteren Schritte abgestimmt.“ Fachpersonal wird geschult, die Einsatzbereitschaft geprüft und der Informationsfluss mit Landwirten, Tierärzten und weiteren Systempartnern sichergestellt. Gleichzeitig läuft eine enge Abstimmung mit dem Bundesministerium, um aktuelle Entwicklungen tagesaktuell zu bewerten und Maßnahmen entsprechend anzupassen.
Appell an alle
Das Land Vorarlberg richtet sich ausdrücklich nicht nur an die Tierhalter empfänglicher Tiere, sondern an alle Bürgerinnen und Bürger – insbesondere auch in Hinblick auf bevorstehende Osterreisen in betroffene Länder (dz. Ungarn und Slowakei) und Jagdausflüge. „Es geht um unsere Tiere, unsere landwirtschaftlichen Betriebe und unsere Versorgungssicherheit. Jetzt ist der Moment, mit Aufmerksamkeit und Umsicht mitzuwirken – nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung“, so Landesrat Gantner abschließend und weist auf die zehn Verhaltensregeln für die Bevölkerung hin.
Erste Länder stoppen Fleischimporte
Obwohl in Österreich bisher kein Fall der Maul- und Klauenseuche nachgewiesen worden ist, haben erste Handelspartner Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. So verhängten die USA, Kanada, Japan, das Vereinigte Königreich sowie Bosnien-Herzegowina bis auf weiteres Importstopps gegen österreichische Rind- und Schweinefleischprodukte sowie heimische Rohmilch, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Die Dauer der Beschränkungen sei derzeit nicht absehbar.
Im Fall der USA und Kanada erfolgten die Einschränkungen rückwirkend mit 24. bzw. 25. Februar Wie lange die Importstopps dauern werden, könne man nicht abschätzen.
Im Fall der USA und Kanada erfolgten die Einschränkungen rückwirkend mit 24. bzw. 25. Februar Wie lange die Importstopps dauern werden, könne man nicht abschätzen.