Kitzrettung vor und während der Mahd
Getarnt durch die gefleckte Decke und die Geruchsneutralität, ist die Wiese für das Kitz ein ideales Versteck vor allen Feinden. Ihr Verhalten ist dem angepasst: Bei Gefahr ducken sie sich und bleiben reglos liegen. Steht die Wiese allerdings zur Mahd an, kann diese Strategie verhängnisvoll werden.Die Methoden, um einen Mähtod zu verhindern, reichen inzwischen vom Anmähen und Warnen am Vortag, bis zum Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkamera in den frühen Morgenstunden. Ideal ist eine der Situation vor Ort angepasste Kombination der zur Verfügung stehenden Methoden.
Kitzretter-Einsatz am Vortag der Mahd
Ein „Kitzretter“ ist ein Gerät, das auf einem Stock in ca. eineinhalb Meter Höhe befestigt wird und regelmäßig Licht- und Tonsignale abgibt. Sie werden von den Tieren als unangenehm wahrgenommen. Die Geißen verlassen dann das Feld und bringen die Kitze an einem anderen Ort in Sicherheit. Die Vorarlberger Jägerschaft hat mit den Kitzrettern inzwischen gute Erfahrungen gemacht. Sinn macht es in jedem Fall, mit den zuständigen Jäger/-innen vor Ort Kontakt aufzunehmen. Sie unterstützen Landwirt/-innen beim Kitzretter-Einsatz, wissen wie weit die Geißen schon sind, können unter Umständen auch mit Drohnen behilflich sein oder das Feld mit einem Jagdhund im Vorhinein abgehen. Auch die Beobachtung der Fläche vor der Mahd macht Sinn. Oft sind die Geißen gegen Abend bzw. früh am Morgen auf den Feldern zu sehen. Bei der Rettung der Tiere sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der menschliche Geruch nicht auf das Kitz übertragen wird. Die Geiß nimmt das Junge dann nicht mehr an. Grasbüschel eignen sich für die Bergung vor Ort besonders gut.

Mähtechniken zur Vermeidung des Mähtods
Mit der richtigen Mähtechnik können Wildtiere ebenfalls geschützt werden. Idealerweise erfolgt der Schnitt dann von innen nach außen. Das bietet den Wildtieren ausreichend Fluchtmöglichkeit. Die herkömmliche Methode – am Feld- oder Wiesenrand beginnend, treibt die Tiere nach innen, wo sie dem Mähwerk zum Opfer fallen können. Das Mähen von innen nach außen bewirkt bei schon fliehenden Tieren ein Ausweichen auf angrenzende Flächen.
Auch das Anmähen der Felder am Vorabend als Vergrämungsmaßnahme hat eine gute Wirkung. Dabei wird eine Mähbreite am Feldrand gemäht, die Rehgeißen meiden mit den Kitzen dann die betroffenen Flächen. Das Beratungsblatt „Handlungsempfehlungen zur tierschonenden Mahd. Mäh-Knigge“ der Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen (ALB) in Bayern gibt dazu detailliert Auskunft und ist im Internet unter alb-bayern.de/laf2 zu finden.
Informationen
www.vjagd.at/rehkitzrettung
Eine Initiative der Jägerschaft mit zahlreichen Informationen und Kontakten zu Drohnenpiloten.
Kontakt zur Vorarlberger Jägerschaft
Zur Feldrast 17, Lustenau
T 05577/21721, I vjagd.at