Kartoffeln anbauen!

„Das Land Vorarlberg hat durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft für das Jahr 1948 eine Pflichtanbauvorschreibung zum Anbau von 1.250 Hektar Kartoffeln erhalten. Im Jahre 1947 wurde diese Fläche mit einem Anbau von 1.220 Hektar beinahe erreicht. Wir müssen bedenken, dass aus der Ernte des eigenen Landes den Nichtselbstversorgern pro Kopf nur 20 Kilogramm zugeteilt werden konnten. Die restlichen 62 Kilogramm mußten durch Einfuhren aus Oberösterreich gedeckt werden.
Sobald es die Verhältnisse erlauben, sollte jede Zwangsbewirtschaftung verschwinden. Der Moment für die Auflassung einer Zwangsbewirtschaftung bei lebenswichtigen Lebensmitteln ist allerdings erst gegeben, wenn sich die Erzeugung dem Bedarf angepasst hat. Bei der derzeitigen Versorgungslage der übrigen Lebensmittel wäre eine Anbaufläche von 2.500 Hektar erforderlich. Dies würde einer Verdoppelung der vom Ministerium vorgeschriebenen Anbaufläche gleichkommen.
Da aber die Hoffnung besteht, daß doch in absehbarer Zeit wieder friedensmäßige Verhältnisse kommen, kann uns als Richtlinie für den Kartoffelanbau die Schweiz dienen. Demzufolge wäre die wirtschaftlich wünschenswerte Gesamtanbaufläche des Landes Vorarlberg ca. 1.900 Hektar.
Bei Erreichung dieser Anbaufläche wäre man in der Lage, die Nichtselbstversorger mit erstklassigen Speisekartoffeln zu beliefern, was bei den Lieferungen aus Oberösterreich in diesem Jahr leider nur zu einem kleinen Teil der Fall war. Außerdem könnte die Schweinehaltung durch den höheren Anfall an Futterkartoffeln gefördert werden, damit gleichzeitig auch die Fleischversorgung steigt. Schließlich wäre es auch möglich, den in normalen Zeiten üblichen Erzeuger-Verbraucherverkehr wieder einzuführen, der dem Anbauer einen gerechteren Preis bringt und die Anbau- und Ablieferungswilligkeit erhöht. Diese und nicht der Zwang sollen in Zukunft die Triebfeder für eine wünschenswerte Ausweitung des Kartoffelanbaues sein.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 2/1948)
Sobald es die Verhältnisse erlauben, sollte jede Zwangsbewirtschaftung verschwinden. Der Moment für die Auflassung einer Zwangsbewirtschaftung bei lebenswichtigen Lebensmitteln ist allerdings erst gegeben, wenn sich die Erzeugung dem Bedarf angepasst hat. Bei der derzeitigen Versorgungslage der übrigen Lebensmittel wäre eine Anbaufläche von 2.500 Hektar erforderlich. Dies würde einer Verdoppelung der vom Ministerium vorgeschriebenen Anbaufläche gleichkommen.
Da aber die Hoffnung besteht, daß doch in absehbarer Zeit wieder friedensmäßige Verhältnisse kommen, kann uns als Richtlinie für den Kartoffelanbau die Schweiz dienen. Demzufolge wäre die wirtschaftlich wünschenswerte Gesamtanbaufläche des Landes Vorarlberg ca. 1.900 Hektar.
Bei Erreichung dieser Anbaufläche wäre man in der Lage, die Nichtselbstversorger mit erstklassigen Speisekartoffeln zu beliefern, was bei den Lieferungen aus Oberösterreich in diesem Jahr leider nur zu einem kleinen Teil der Fall war. Außerdem könnte die Schweinehaltung durch den höheren Anfall an Futterkartoffeln gefördert werden, damit gleichzeitig auch die Fleischversorgung steigt. Schließlich wäre es auch möglich, den in normalen Zeiten üblichen Erzeuger-Verbraucherverkehr wieder einzuführen, der dem Anbauer einen gerechteren Preis bringt und die Anbau- und Ablieferungswilligkeit erhöht. Diese und nicht der Zwang sollen in Zukunft die Triebfeder für eine wünschenswerte Ausweitung des Kartoffelanbaues sein.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 2/1948)
Preis entscheidet
„Mehr Kartoffeln aus heimischer Landwirtschaft“, eine altbekannte Forderung. Damals untermauert mit einer Zwangsverordnung, heute mit politischem Nachdruck. Die große Zahl der Selbstversorger ist weggefallen. Wenige spezialisierte bäuerliche Betriebe erzeugen den Hauptteil und eine besondere Qualität. Früher waren es 1220 Hektar, heute sind es nur noch 77 Hektar. Das Potenzial für mehr wäre da. Damals wie heute ist das Produktionsverhalten aber ganz stark eine Frage des Preises.
Permalink zum historichen Foto: Auf dem Kartoffelacker auf volare, dem Vorarlberger Landesrepositorium
Permalink zum historichen Foto: Auf dem Kartoffelacker auf volare, dem Vorarlberger Landesrepositorium