Herbizide und Schnecken in Mais
Durch die nasse und kühle Witterung sind die Bestände stark aufgehellt und die Wachsschicht der Blätter baut sich erst wieder neu auf. Für eine gute Verträglichkeit beim Herbizideinsatz sollte wenn möglich noch abgewartet werden bis der Mais wieder durchgrünt. Am besten verträgt der Mais Herbizidmaßnahmen bis zum 4-Blattstadium. Danach nimmt die Verträglichkeit stetig ab. Das erste noch etwas rundliche Blatt wird bei der Ermittlung der Blattanzahl nicht mitgezählt.
Das Produkt Laudis in Kombination mit Aspect Pro bzw. Spectrum/Stomp Aqua kann jetzt am schnellsten wieder verwendet werden. Allgemein sind Bodenherbizide wie S-Metolachlor oder Terbuthylazin etc. unter grenzwertigen Bedingungen besser verträglich als blattaktive Komponenten.
Besonders empfindlich kann der Mais beim Einsatz von gräseraktiven Sulfonylharnstoffen reagieren. Für eine gute Verträglichkeit dieser Produkte braucht es eine gut ausgebildete Wachsschicht (mind. 2 Tage Regenfrei). Wasser in den Kelchblättern sollte abgetrocknet sein, die Tag- und Nachttemperaturunterschiede sollten nicht höher als 15 °C sein und die Tiefsttemperaturen sollten 10 °C nicht unterschreiten. Produktbeispiele dafür sind z.B. SL 950, Elumis Packs, Omega Packs oder der Arrat Maispack. Auch bei der Anwendung von Triketon- und Bromoxinylprodukten wirkt sich eine gute Wachsschicht positiv auf die Verträglichkeit aus, eine intensive Sonneneinstrahlung optimiert deren Wirkung.
Ampfer und größere Kamillenpflanzen können gut erfasst werden, in dem man 7,5 g Harmony SX und 0,1% Netzmittel beispielsweise mit Laudis kombiniert.
Bei Mais der noch nicht aufgelaufen ist oder beispielsweise erst nach der Feldfutterernte in den kommenden Tagen angebaut wird bietet sich auf Grund der ausreichenden Bodenfeuchte auch der Einsatz von Adengo an. Mit einer Aufwandmenge von 0,4-0,44 l/ha kann der Einsatz vom Vorauflauf bis zum 3-Blattstadium des Mais erfolgen. Wie bei allen Bodenherbiziden kann es bei hohen Humusgehalten zu Minderwirkung kommen. Gegen größere Disteln, Ackerwinden oder Melden mit mehr als 6 Blättern ist der Zusatz von 0,25 kg/ha Mais-Banvel WG zu empfehlen. Wichtig sind dabei wüchsige Bedingungen und keine Nachttemperaturen unter 8 °C.
Durch die feuchte Witterung ist jetzt wieder mit Schnecken zu rechnen. Mulch- und Direktsaaten sowie Feldränder sind besonders zu beachten. Bei Bedarf können diese im Mais mit folgenden Produkten bekämpft werden: z.B. Allowin (5,0 kg/ha), Luma Gold 5% (4,0 kg/ha), Metarex Inov (5,0 kg/ha) und das Bioprodukt Ironmax Pro (7,0 kg/ha). Je nach Situation können auch Randbehandlungen ausreichen.