Entwicklung der Landwirtschaft in der Nachkriegszeit

„Unsere Produktionsbasis ist im Schwinden. Die fruchtbaren Gründe fallen der Siedlung, der Industrie, der Verstädterung zum Opfer. Den Bauern drängt man immer weiter ab, damit er Kulturboden schafft, den die Siedlung verschlingt. 100 Hektar Neugrund bedeutet bis jetzt einen Jahresrekord an neudrainiertem Grund.
In den Bergen schreitet die Entsiedelung fort. In den verkehrsmäßig günstig gelegenen Gebieten entlang der Hauptbahnlinie werden die Bauerngüter zunehmend kleiner. Dort dominiert der Zwergbetrieb und geht in landwirtschaftlichen Nebenbetrieb über – unter Schwund der bäuerlichen Orientierung.
Die Alpen, die unersetzliche Ausweitungsmöglichkeiten für die kleinen Talgüter geben, sind in starkem Rückgange begriffen. Es ist ein Gesamtrückgang der Alpflächen von 25 bis 40 Prozent zu verzeichnen.
Dabei ist in der jetzigen nahrungsknappen Notzeit der Kuhbestand durch den ungenügenden Preis von Schlachtvieh und Milch in starkem Schwinden. Wenn Vorarlberg nicht eine so solide Nahrungsmittelversorgung durchführen würde, würde vielleicht das Verständnis für die Wichtigkeit von Vieh, Fleisch und Milch und damit eines lebensfähigen Bauernstandes größer sein. Wird nicht endlich das Verständnis für die Erhaltung des Bauernstandes im ganzen Volk aufkeimen, bevor es zu spät ist! In einer gesunden Volkswirtschaft muss das Sprichwort wahr werden: Wes´ Brot man ißt, des´Lied man singt.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 1/1948)
In den Bergen schreitet die Entsiedelung fort. In den verkehrsmäßig günstig gelegenen Gebieten entlang der Hauptbahnlinie werden die Bauerngüter zunehmend kleiner. Dort dominiert der Zwergbetrieb und geht in landwirtschaftlichen Nebenbetrieb über – unter Schwund der bäuerlichen Orientierung.
Die Alpen, die unersetzliche Ausweitungsmöglichkeiten für die kleinen Talgüter geben, sind in starkem Rückgange begriffen. Es ist ein Gesamtrückgang der Alpflächen von 25 bis 40 Prozent zu verzeichnen.
Dabei ist in der jetzigen nahrungsknappen Notzeit der Kuhbestand durch den ungenügenden Preis von Schlachtvieh und Milch in starkem Schwinden. Wenn Vorarlberg nicht eine so solide Nahrungsmittelversorgung durchführen würde, würde vielleicht das Verständnis für die Wichtigkeit von Vieh, Fleisch und Milch und damit eines lebensfähigen Bauernstandes größer sein. Wird nicht endlich das Verständnis für die Erhaltung des Bauernstandes im ganzen Volk aufkeimen, bevor es zu spät ist! In einer gesunden Volkswirtschaft muss das Sprichwort wahr werden: Wes´ Brot man ißt, des´Lied man singt.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 1/1948)
Mangelnde Wertschätzung
Dem ersten und nach dem Krieg wiedergewählten Präsidenten, Karl Zerlauth, gelang es mit seiner Kammer, eine ausgewogene Lebensmittelversorgung zu organisieren. Auf der Bauernseite konnte man mit der Ablieferungspflicht von selbst Erzeugtem relativ gut umgehen und auf der Konsumentenseite wurde im Allgemeinen kein eklatanter Versorgungsnotstand spürbar. So lief das bei uns wesentlich entspannter ab als in anderen Bundesländern.
Allerdings förderten zu niedrige Lebensmittelpreise und der außerlandwirtschaftliche Flächenfraß die Abwanderung aus der Landwirtschaft. Das konnte auch die stark geförderte Trockenlegung der Feuchtgebiete nicht aufhalten, und die lockenden Arbeitsplätze im Wiederaufbau förderten diese Entwicklung.
Trotz der gerade überstandenen Hungererfahrung schwand die Wertehaltung für die Lebensmitteleigenversorgung. Das damals für die Wertschätzung des Bauernstandes ins Treffen geführte Sprichwort hat sich bis heute mehr und mehr ins Gegenteil verkehrt. Die Gesellschaft von heute isst das „Brot“ aus aller Welt und singt das Lied vom globalen Markt.
Permalink zum historischen Foto: pid.volare.vorarlberg.at/o:6249
Allerdings förderten zu niedrige Lebensmittelpreise und der außerlandwirtschaftliche Flächenfraß die Abwanderung aus der Landwirtschaft. Das konnte auch die stark geförderte Trockenlegung der Feuchtgebiete nicht aufhalten, und die lockenden Arbeitsplätze im Wiederaufbau förderten diese Entwicklung.
Trotz der gerade überstandenen Hungererfahrung schwand die Wertehaltung für die Lebensmitteleigenversorgung. Das damals für die Wertschätzung des Bauernstandes ins Treffen geführte Sprichwort hat sich bis heute mehr und mehr ins Gegenteil verkehrt. Die Gesellschaft von heute isst das „Brot“ aus aller Welt und singt das Lied vom globalen Markt.
Permalink zum historischen Foto: pid.volare.vorarlberg.at/o:6249
Statistische Zahlen
Alpung Kühe
1923: 21.100
1947: 15.500
Alpung Galtvieh:
1923: 18.200
1947: 20.000
1923: 21.100
1947: 15.500
Alpung Galtvieh:
1923: 18.200
1947: 20.000