Ein besonderer Stall im Kleinwalsertal
Der Stall steht fast am Ende des Kleinwalsertals – der „schönsten Sackgasse der Welt“, wie die Region auch genannt wird – und fügt sich harmonisch in die von Wiesen und Bergen geprägte Landschaft ein. Martin Willam führt die Landwirtschaft, zu der 28 Hektar Wiesen gehören, in dritter Generation. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Jennifer betreibt er zudem den Mooslift und Ferienwohnungen – die übrigens rollstuhlgerecht sind. Auch die beiden Kinder Leopold und Eduard (13 und sechs Jahre alt) packen schon kräftig mit an.
Martin hält zwölf Mutterkühe sowie einige Kälber, Kalbinnen und Ochsen. Im Alter von 24 bis 30 Monaten bringt er seine Schlachttiere zur Landwirtschaftlichen Schlachtgemeinschaft Oberstdorf-Kleinwalsertal in Oberstdorf. Außerdem gehören 14 Mutterschafe mit ihren Jungen zum Betrieb. Die Schafe werden ebenfalls in Oberstdorf geschlachtet. Das Fleisch vermarktet der Mittelberger direkt an die Gastronomie im Kleinwalsertal.
Bis zum Umbau im vergangenen Jahr hatte der Bauer seine Tiere in zwei Ställen untergebracht: in einem 20 Jahre alten Laufstall in der Nähe seines Wohnhauses und einem Stall bei seinem Elternhaus. Schließlich wollte Martin nur noch ein Gebäude, mehr Platz, keine Tiefstreuboxen mehr – und einen Stall, der auch von außen gefällt.
Martin hält zwölf Mutterkühe sowie einige Kälber, Kalbinnen und Ochsen. Im Alter von 24 bis 30 Monaten bringt er seine Schlachttiere zur Landwirtschaftlichen Schlachtgemeinschaft Oberstdorf-Kleinwalsertal in Oberstdorf. Außerdem gehören 14 Mutterschafe mit ihren Jungen zum Betrieb. Die Schafe werden ebenfalls in Oberstdorf geschlachtet. Das Fleisch vermarktet der Mittelberger direkt an die Gastronomie im Kleinwalsertal.
Bis zum Umbau im vergangenen Jahr hatte der Bauer seine Tiere in zwei Ställen untergebracht: in einem 20 Jahre alten Laufstall in der Nähe seines Wohnhauses und einem Stall bei seinem Elternhaus. Schließlich wollte Martin nur noch ein Gebäude, mehr Platz, keine Tiefstreuboxen mehr – und einen Stall, der auch von außen gefällt.
Ein Jahr gemeinsame Planung
Schon seit mehreren Jahren wälzte Martin Umbaupläne des Laufstalles, doch seine Ideen stießen auf Skepsis. Schließlich holte er sich Unterstützung beim Planungsservice der LK Vorarlberg, und nach rund einem Jahr gemeinsamer Planung ging es los: Im Frühjahr 2024 rückten die Bagger an, im Sommer waren die Tiere auf der Alpe, und im Spätherbst zogen sie in den neuen Stall ein.
Was wurde nun alles umgesetzt? Der bestehende Stall wurde erweitert, die Tiefstrohboxen durch Liegeboxen ersetzt. Dadurch entfällt der früher hohe Strohbedarf. Die Liegeflächen wurden vertieft, sodass es kaum Stufen gibt. Neu hinzugekommen sind eine Kranken- sowie eine Abkalbebox, ein Stall für die Schafe und ein Lagerraum. Das Heulager wurde vergrößert. Eine Dachabsaugung unterstützt die Heutrocknung, und die installierte PV-Indach-Anlage mit Stromspeicher liefert einen wichtigen Teil des Betriebsstroms – angesichts der aktuellen Preise eine wirtschaftlich sinnvolle und fast unverzichtbare Investition. Effizienz wird in dem neuen Stall großgeschrieben: Alles ist gut erreichbar, und die einfachen Verlademöglichkeiten erleichtern den Alltag. Durch die Dachbegrünung und den Einsatz von Holz erfüllt der Bau zudem ökologische Kriterien.
Die große Besonderheit des Stalls ist der Auslauf, der sich windgeschützt mitten im Kuhtrakt unter freiem Himmel befindet (siehe Plan übernächste Seite). Dadurch fällt im Winter zwar manchmal Schnee in die Liegeboxen – für die Tiere ist das aber kein Problem, da sie sich bei niedrigen Temperaturen am wohlsten fühlen. Trotzdem ist die Auffassung, dass Ställe warm sein sollten, nach wie vor weit verbreitet. In einer über 1.000 Meter hoch gelegenen Talschaft ist ein solch offener Stall deshalb noch eine Seltenheit.
Was wurde nun alles umgesetzt? Der bestehende Stall wurde erweitert, die Tiefstrohboxen durch Liegeboxen ersetzt. Dadurch entfällt der früher hohe Strohbedarf. Die Liegeflächen wurden vertieft, sodass es kaum Stufen gibt. Neu hinzugekommen sind eine Kranken- sowie eine Abkalbebox, ein Stall für die Schafe und ein Lagerraum. Das Heulager wurde vergrößert. Eine Dachabsaugung unterstützt die Heutrocknung, und die installierte PV-Indach-Anlage mit Stromspeicher liefert einen wichtigen Teil des Betriebsstroms – angesichts der aktuellen Preise eine wirtschaftlich sinnvolle und fast unverzichtbare Investition. Effizienz wird in dem neuen Stall großgeschrieben: Alles ist gut erreichbar, und die einfachen Verlademöglichkeiten erleichtern den Alltag. Durch die Dachbegrünung und den Einsatz von Holz erfüllt der Bau zudem ökologische Kriterien.
Die große Besonderheit des Stalls ist der Auslauf, der sich windgeschützt mitten im Kuhtrakt unter freiem Himmel befindet (siehe Plan übernächste Seite). Dadurch fällt im Winter zwar manchmal Schnee in die Liegeboxen – für die Tiere ist das aber kein Problem, da sie sich bei niedrigen Temperaturen am wohlsten fühlen. Trotzdem ist die Auffassung, dass Ställe warm sein sollten, nach wie vor weit verbreitet. In einer über 1.000 Meter hoch gelegenen Talschaft ist ein solch offener Stall deshalb noch eine Seltenheit.
Gesunde und zufriedene Kühe
Martin kann nach einem Jahr Erfahrung mit dem neuen Stall jedenfalls berichten: „Das Offene funktioniert sehr gut. Die Kühe sind gesund, zufrieden und brav.“ Zudem hätten sie sich positiv verändert: Konkurrenzkämpfe, die es früher im Tiefstreubereich immer wieder gegeben habe, seien inzwischen weggefallen.
Um noch einmal zur Höhenlage von Mittelberg zu kommen: Sie war bei der Planung und beim Bau durchaus herausfordernd, wie LK-Planer Markus Hartmann berichtet: „Wegen der hohen Schneelast mussten massive Bauteile eingesetzt werden und die Vorgaben von Wildbach- und Lawinenverbauung waren wegen des Lawinendrucks sehr hoch.“ Der Bauherr selbst bestätigt das, fügt aber kurz und knapp hinzu: „Es hat alles gut geklappt“.
Von planerischer Seite her war es auch nicht so einfach, die Schafe unterzubringen: Aufgrund von Krankheiten dürfen sie nicht in unmittelbarer Nähe zu den Kühen stehen. Deshalb wurde für die Schafe in einem anderen Teil des Gebäudes ein Bereich eingerichtet, von dem aus sie – wie die Kühe auch – direkt auf die Weide getrieben werden können.
Um noch einmal zur Höhenlage von Mittelberg zu kommen: Sie war bei der Planung und beim Bau durchaus herausfordernd, wie LK-Planer Markus Hartmann berichtet: „Wegen der hohen Schneelast mussten massive Bauteile eingesetzt werden und die Vorgaben von Wildbach- und Lawinenverbauung waren wegen des Lawinendrucks sehr hoch.“ Der Bauherr selbst bestätigt das, fügt aber kurz und knapp hinzu: „Es hat alles gut geklappt“.
Von planerischer Seite her war es auch nicht so einfach, die Schafe unterzubringen: Aufgrund von Krankheiten dürfen sie nicht in unmittelbarer Nähe zu den Kühen stehen. Deshalb wurde für die Schafe in einem anderen Teil des Gebäudes ein Bereich eingerichtet, von dem aus sie – wie die Kühe auch – direkt auf die Weide getrieben werden können.
Vollprogramm des LK-Planungsservice
Martin hat das Vollprogramm des LK-Planungsservice in Anspruch genommen. Das heißt: Die Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer haben die Einreichungspläne, Ausschreibungen, Polierpläne, die Bauleitung und die Abrechnungskontrolle gemacht. Mit dem Service und der Arbeit der LK ist Bauherr Martin zufrieden.
Neben dem oben bereits erwähnten LK-Planer Markus war Klaus Küng federführend an der Planung beteiligt. Er nennt die Dachbegrünung als weitere Besonderheit des neuen Stalls: „Sie hat viele Vorteile: Durch ihre kühlende Wirkung ist sie sehr gut für das Stallklima. Zudem schützt sie die Flachdachfolie. Dem Bauherrn selbst war es ein Anliegen, eine Dachbegrünung umzusetzen.“ Klaus hebt außerdem das Tierwohl hervor: „Im neuen Stall haben die Kühe durch den integrierten Auslauf genug Licht, Luft und Raum. Sie können sich sehr frei und ohne Sackgasse bewegen. Ein Kälberschlupf im Kopfbereich der Liegeboxen ermöglicht zudem einen guten Sozialkontakt.“
Das Mehr an Tierwohl freut Bauer Martin besonders. Auch die Arbeit ist durch den neuen Stall deutlich leichter geworden. „Ich bin rundum zufrieden“, sagt er abschließend.
Neben dem oben bereits erwähnten LK-Planer Markus war Klaus Küng federführend an der Planung beteiligt. Er nennt die Dachbegrünung als weitere Besonderheit des neuen Stalls: „Sie hat viele Vorteile: Durch ihre kühlende Wirkung ist sie sehr gut für das Stallklima. Zudem schützt sie die Flachdachfolie. Dem Bauherrn selbst war es ein Anliegen, eine Dachbegrünung umzusetzen.“ Klaus hebt außerdem das Tierwohl hervor: „Im neuen Stall haben die Kühe durch den integrierten Auslauf genug Licht, Luft und Raum. Sie können sich sehr frei und ohne Sackgasse bewegen. Ein Kälberschlupf im Kopfbereich der Liegeboxen ermöglicht zudem einen guten Sozialkontakt.“
Das Mehr an Tierwohl freut Bauer Martin besonders. Auch die Arbeit ist durch den neuen Stall deutlich leichter geworden. „Ich bin rundum zufrieden“, sagt er abschließend.