Christophe Hansen
Mit ihm übernimmt jemand, der Landwirtschaft nicht nur in der Theorie, sondern von seinem eigenen Elternhaus her kennt. Seine Ankündigung, möglichst rasch bäuerliche Betriebe in den Mitgliedsstaaten besuchen zu wollen, zeigt, dass er den Dialog mit den Bäuerinnen und Bauern auch aktiv suchen möchte. Das ist bitter nötig. In den vergangenen Jahren ist die europäische Politik mit dem Green Deal Zug über die Betriebe gefahren, ohne links und rechts zu schauen. Hansens wichtigste Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass die Landwirtschaft bei den wichtigen politischen Themen auf EU Ebene, bei der Ernährung, der erneuerbaren Energie, der Umwelt, Nachhaltigkeit und dem Natur- und Artenschutz wieder mit am Tisch sitzt und um die für eine gute Agrarpolitik notwendigen Mittel zu kämpfen. Die Landwirtschaft kann vieles leisten, aber die Regelungen und Rahmenbedingungen müssen praktikabel gestaltet werden. Als erstes soll Hansen in den ersten 100 Tagen seines Mandats eine Vision für die künftige Landwirtschaftspolitik erarbeiten. Nur wenn es gelingt, den bäuerlichen Betrieben eine Perspektive zu geben, werden die Jungen bereit sein, diese in die Zukunft zu führen. Daran wird er gemessen werden.