Bürokratiemonster erschaffen
Da keinerlei Nutzen einem vollkommen unpraktikablen Verwaltungsaufwand gegenübersteht, fordert er die EU-Kommission auf, für eine rasche und grundlegende Überarbeitung der Verordnung zu sorgen. Regionen mit einer nachweislich stabilen bis zunehmenden Waldfläche und strengen gesetzlichen Bewirtschaftungsregelungen müssten ausgenommen werden. Ansonsten drohe ein enormer Schaden für alle Klimaschutzbestrebungen, die heimischen Waldbäuerinnen und Waldbauern, die gesamte Wertschöpfungskette und alle Holznutzenden Konsumentinnen und Konsumenten – durch Rechtsunsicherheit.
Bioökonomie, Klimaschutz und Klimafitness unserer Wälder gefährdet
„Das Bürokratiemonster, das die EU-Kommission mit der EU-Entwaldungsverordnung geschaffen hat, darf so nicht auf unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern losgelassen werden. Es läuft all unseren Bestrebungen, für mehr nachhaltigen Energie- und Rohstoffeinsatz, mehr Klimafitness unserer Wälder und mehr Klimaschutz zu sorgen, völlig sinnbefreit entgegen“, warnt Moosbrugger. „Wir stellen uns klar und entschieden vor unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern. Irgendwann ist es genug mit unsinnigen Hindernissen aus praxisfremden Brüsseler Bürotürmen, die den Kontakt zur Welt verloren haben dürften.“ „Was hier vorgegeben wird, ist undurchführbar und nützt in keiner Weise. Entweder die Europäische Union ändert rasch dieses unpraktikable, unsinnige Regelwerk oder es wird mangels Durchführbarkeit scheitern bzw. ignoriert werden. Für die Akzeptanz der europäischen Politik wäre beides ein riesiger Schaden“, betont der LKÖ-Präsident und weiter: „Was zur Eindämmung der Regenwald-Abholzung gedacht war, wird zu einem fatalen Bumerang für unsere multifunktionale Waldwirtschaft und droht diese lahmzulegen. Regionen wie Österreich, wo nachweislich mehr Wald bzw. Holz nachwächst als geerntet wird und wo strengste Forstgesetze eine nachhaltige Nutzung absichern, müssen anders behandelt und von solchen zusätzlichen Dokumentationspflichten ausgenommen werden.“ „Ständig kündigt die EU-Kommission eine Entbürokratisierung an. Die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube, wenn ich mich etwa in der Forstwirtschaft umschaue. EU-Entwaldungs-Verordnung, die Erneuerbaren Richtlinien II und III (Red II und Red III) oder die Taxonomie-Verordnung sind nur ein paar Beispiele. Wir brauchen keine Beruhigungspillen, sondern wirkliche Kurskorrekturen“, kritisiert Moosbrugger. „Es geht hier nicht um irgendetwas, sondern um unsere grünen Lungen, natürlichen Klimaanlagen, Produzenten des natürlichen Bau- und Heizmaterials Holz zum Ersatz klimaschädlicher Fossiler, um unseren Schutzwald, einen weiterhin begehbaren, sicheren Erholungsraum, einen Wirtschafts- und Lebensraum und vieles, vieles mehr, was Brüssel verantwortungslos gefährdet.“ „Als Landwirtschaftskammer haben wir einen enorm hohen Aufwand betrieben, um unsere Kleinwaldbesitzerinnen und Kleinwaldbesitzer zu motivieren, ihre Wälder zu bewirtschaften, das Klimaschutz-Potenzial zu heben und ihre Bestände klimafit zu machen. All das und mehr wird durch die EU-Entwaldungsverordnung massiv auf‘s Spiel gesetzt“, kritisiert der LKÖ-Präsident.
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