Aufstrebende Milchwirtschaft

„Ausländische Käseexportfirmen, die zu Schleuderpreisen Überschüsse an Molkereiprodukten auf unseren heimischen Märkten verhandelten, waren schuld an der katastrophalen Preisreduktion … Die Bauernkammer trat für einen gerechten Zollschutz und eine qualitative und quantitative Hebung der Käseproduktion ein …
Der Erfolg der Kammer auf dem Gebiete des Molkereiwesens äußerte sich in der Vermehrung von gut eingerichteten Molkereibetrieben und der Erfüllung des längst gehegten Wunsches nach Schaffung einer geeigneten Bildungsstätte für bodenständige Sennen. Für die Modernisierung der Molkereianlagen kam der Beschluss des Völkerbundes entgegen, aus Resten der Völkerbundanleihe Mittel freizugeben, um lokalen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften die Errichtung von milchwirtschaftlichen Anlagen zu gewähren.
Mit den Fachorganen der Bauernkammer wurden 1926 zahlreiche Sennereien fertiggestellt beziehungsweise geplant: Hohenweiler/Hof, Sonntag/Garsella, Au/Rehmen, Möggers/Weihenried, Hittisau/Windern, Vandans, Andelsbuch/Hof, Sulzberg/Thal, Göfis, St. Gerold/Blankenberg.
Sennenausbildung
Für die bessere Ausbildung von Sennen sorgte zunächst die Lehrsennerei in Schwarzenberg. Am 12. Jänner 1926 wurde der Unterricht begonnen und derselbe bis zur Beendigung der Wintersennperiode erteilt. Sechs Lehrlinge wurden in die Erzeugung von Emmentaler, Halbemmentaler und Butter eingeführt und an die Einhaltung von Ordnung und Reinlichkeit im praktischen Betriebe gewöhnt.
Gleichzeitig traten Bund und Land dem Gedanken einer Molkereischule näher. Bereits in der Kammersitzung vom 13. Juli 1926 konnte die Errichtung der Molkereischule in Andelsbuch beschlossen werden. Die Führung dieser Schule der Bauernkammer wurde einem Kuratorium, bestehend aus Vertretern des Landes, der Kammer und der Gemeinde Andelsbuch übertragen …
Am 4. Jänner 1927 konnte der erste Lehrgang mit 18 Vorarlbergern, 2 Kärntnern, einem Salzburger und einem Wiener eröffnet werden. 12 Zöglinge hatten den Kurs mit zufriedenstellendem Erfolg am 1. Juni beendet.
1932: Wegen Einstellung der Bundesbeiträge kann die Molkereischule Andelsbuch nicht mehr weitergeführt werden. Der Beschluss der Auflassung mag in der Not der Zeit begründet sein, für die Milchwirtschaft Vorarlbergs bedeutet er aber einen herben Verlust.“ (Tätigkeitsbericht der Bauernkammer Vorarlberg 1926, Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 5/1927 und15/1932)
Der Erfolg der Kammer auf dem Gebiete des Molkereiwesens äußerte sich in der Vermehrung von gut eingerichteten Molkereibetrieben und der Erfüllung des längst gehegten Wunsches nach Schaffung einer geeigneten Bildungsstätte für bodenständige Sennen. Für die Modernisierung der Molkereianlagen kam der Beschluss des Völkerbundes entgegen, aus Resten der Völkerbundanleihe Mittel freizugeben, um lokalen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften die Errichtung von milchwirtschaftlichen Anlagen zu gewähren.
Mit den Fachorganen der Bauernkammer wurden 1926 zahlreiche Sennereien fertiggestellt beziehungsweise geplant: Hohenweiler/Hof, Sonntag/Garsella, Au/Rehmen, Möggers/Weihenried, Hittisau/Windern, Vandans, Andelsbuch/Hof, Sulzberg/Thal, Göfis, St. Gerold/Blankenberg.
Sennenausbildung
Für die bessere Ausbildung von Sennen sorgte zunächst die Lehrsennerei in Schwarzenberg. Am 12. Jänner 1926 wurde der Unterricht begonnen und derselbe bis zur Beendigung der Wintersennperiode erteilt. Sechs Lehrlinge wurden in die Erzeugung von Emmentaler, Halbemmentaler und Butter eingeführt und an die Einhaltung von Ordnung und Reinlichkeit im praktischen Betriebe gewöhnt.
Gleichzeitig traten Bund und Land dem Gedanken einer Molkereischule näher. Bereits in der Kammersitzung vom 13. Juli 1926 konnte die Errichtung der Molkereischule in Andelsbuch beschlossen werden. Die Führung dieser Schule der Bauernkammer wurde einem Kuratorium, bestehend aus Vertretern des Landes, der Kammer und der Gemeinde Andelsbuch übertragen …
Am 4. Jänner 1927 konnte der erste Lehrgang mit 18 Vorarlbergern, 2 Kärntnern, einem Salzburger und einem Wiener eröffnet werden. 12 Zöglinge hatten den Kurs mit zufriedenstellendem Erfolg am 1. Juni beendet.
1932: Wegen Einstellung der Bundesbeiträge kann die Molkereischule Andelsbuch nicht mehr weitergeführt werden. Der Beschluss der Auflassung mag in der Not der Zeit begründet sein, für die Milchwirtschaft Vorarlbergs bedeutet er aber einen herben Verlust.“ (Tätigkeitsbericht der Bauernkammer Vorarlberg 1926, Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 5/1927 und15/1932)
Überlebenskampf
Die Milchwirtschaft hatte seit jeher eine vorrangige Bedeutung für das Bauerneinkommen im Grünland dominierten Vorarlberg. Schutzmechanismen für den regionalen Markt, gut ausgestattete Betriebsstätten, Qualität und bestens ausgebildetes Personal zählten seit je zum Erfolgsrezept. Herbe Rückschläge blieben trotzdem nicht aus, und schmerzhafte Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen waren immer wieder notwendig.
Permalink zum historischen Foto: Andelsbuch Molkerei Schule Bregenzerwald auf volare, dem Vorarlberger Landesrepositorium
Permalink zum historischen Foto: Andelsbuch Molkerei Schule Bregenzerwald auf volare, dem Vorarlberger Landesrepositorium