Akutes Problem
Da erwarte ich mir auch von Seiten der Tierärztekammer mehr als die sich wiederholende Analyse der Situation. Die ändert nichts. Die Frage ist, wie man dieser Entwicklung gegensteuern kann. Da braucht es neben Gemeinschaftspraxen, die besser geregelte Arbeitszeiten und planbare Wochenenddienste zulassen, neue Ansätze im Berufsfeld wie z. B. die Schaffung neuer Berufsfelder im tierärztlichen Bereich. Tierärztliches Fachpersonal, das unter Anleitung eines Tierarztes tätig ist, könnte in Notfallsituationen und in der Nachbetreuung wesentliche Entlastungen und eine Verbesserung der Versorgungssituation schaffen. Es muss auch schon in der universitären Ausbildung mehr Anreize in Richtung Nutztierhaltung geben, beispielsweise durch eine eigene Studienrichtung mit individuellen Ausbildungsmöglichkeiten. Besonders in Grenzgebieten, wie zum Beispiel im Kleinwalsertal, erwarte ich mir mehr Flexibilität von Seiten der Tierärztekammer, damit landwirtschaftliche Betriebe ohne zusätzliche bürokratische Auflagen und Kosten von grenznahen Praxen betreut werden können. Die jetzigen gesetzlichen Bestimmungen, dass Tierärzte grenzüberschreitend tätig sein können, müssen vereinfacht werden und finanziell angemessen sein.