Österreich schmiedet Kulinarik-Allianz mit Italien und Frankreich
Künstliche Fleischimitate sind weltweit auf dem Vormarsch. Israel hat vor wenigen Tagen die Produktion und den Verkauf von Laborfleisch zugelassen, die Schweiz dürfte bald folgen. In den Niederlanden finden bereits Verkostungen unter kontrollierten Bedingungen statt, während in Singapur und den USA Laborfleisch längst angeboten wird. Erste Zulassungsanträge in der EU dürften angesichts dieser Entwicklung bald folgen. Deshalb fordern Österreich, Frankreich und Italien auf Initiative von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hin beim Agrarrat in Brüssel eine breite Diskussion. Zehn weitere EU-Mitgliedstaaten schlossen sich dem Vorstoß der “Kulinarik-Allianz“ an. Gemeinsam fordern sie vor der drohenden Marktzulassung eine breite Diskussion auf EU-Ebene.
“Laborfleisch greift unsere kleinbäuerliche, natürliche Lebensmittelproduktion an. Hier werden Inhaltsstoffe und Methoden eingesetzt, deren Auswirklungen auf Mensch, Tier und Umwelt noch keiner gänzlich kennt. Um zu verhindern, dass wir uns beim Essen in eine blinde Abhängigkeit einiger weniger internationaler Großkonzerne begeben, braucht es eine umfassende Diskussion, Transparenz sowie eine Folgenabschätzung in der EU!“, erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Das fordert die Kulinarik-Allianz von der EU-Kommission
Folgenabschätzung für die strategische Autonomie und Ernährungssouveränität der EU:
Faktenbasierte Informationen anstatt Greenwashing:
Transparenz und klare Kennzeichnung:
- Laborfleisch wird von der internationalen Lebensmittelindustrie, wo wenige Großkonzerne bestimmen, erzeugt. Die Folge: Der Druck auf kleinbäuerliche Familienbetriebe könnte enorm steigen.
- Die EU-Kommission wird daher aufgefordert gegen drohende Monopole vorzugehen und unsere kleinbäuerlichen Familienbetriebe zu schützen.
- Mittels Folgenabschätzung sollen ethische, wirtschaftliche, soziale, ökologische und gesundheitliche Fragen beleuchtet werden.
Faktenbasierte Informationen anstatt Greenwashing:
- Die EU-Kommission wird aufgefordert für unabhängige, wissenschaftlich fundierte Information rund um Laborfleisch zu sorgen.
- Irreführenden Greenwashing-Kampagnen soll entgegengewirkt werden.
Transparenz und klare Kennzeichnung:
- Laborfleisch braucht im Falle einer Marktzulassung jedenfalls eine klare Kennzeichnung, damit Konsumentinnen und Konsumenten transparent erkennen können, ob es sich um künstliches Zellgewebe aus dem Labor oder um ein natürliches Lebensmittel handelt.
- Die EU-Kommission wird aufgefordert dafür zu sorgen, dass Laborfleisch nicht als echtes Lebensmittel beworben oder damit verwechselt werden darf.