Wurst-Aktion

Zur Entlastung des Schlachtviehmarktes und zur Linderung der Not in ärmlichen Bevölkerungskreisen wurde 1932 bundesweit die „Aktion zur Herausgabe einer verbilligten Wurst an die armen Bevölkerungsschichten“ durchgeführt. Mit der Abwicklung dieser Aktion wurde die Bauernkammer unter Aufsicht der Landesregierung beauftragt.
„Für Vorarlberg wurde der Ankauf von zirka 40 Stieren und 60 Kühen im Lebendgewicht von je 450 Kilogramm festgelegt. Die erste Aufgabe war die Aufnahmefähigkeit von verbilligter Wurst durch Arbeitslose und Gemeindearme zu erheben. Die von Seiten der Gemeinden gemachten Anmeldungen ergaben eine Menge von ca. 19.000 Kilogramm. …
Der Ankauf wurde von der Bauernkammer getätigt. Die versuchte jene Tiere abzusetzen, welche am schlechtesten verkäuflich waren und preisdrückend wirkten. Es waren dies Wurstkühe in Berggemeinden und Altstiere. Die Durchführung der Schlachtung und Verwurstung wurde dem Vorarlberger Metzger-
verband übergeben. Die ersten Tiere wurden am Samstag, den 2. April 1932 im Montafon angekauft, am Montag, den 4. geschlachtet, am Dienstag gingen die ersten Würste einzelnen Gemeinden zu. …
Die Würste wurden zu einem Schilling je Kilogramm abgegeben. Die Beschaffenheit der Wurst war frisch nicht die einer Dauerwurst. Die im Anfange der Erzeugung vorherrschende Föhnstimmung ließ eine lange Aufbewahrung nicht ratsam erscheinen. Doch hat die Wurst, in kühlen Räumen aufbewahrt, über drei Wochen gut gehalten und kam mit entsprechendem Gewichtsschwund einer sehr guten Dauerwurst gleich. …
Infolge der besseren Ausschlachtung aller Tiere und der neuerlichen Geldzuweisung von Seiten des Bundes konnten später noch einmal an alle bisherigen Bezieher 70 Prozent des bisherigen Quantums ausgegeben werden.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 8/1932)
„Für Vorarlberg wurde der Ankauf von zirka 40 Stieren und 60 Kühen im Lebendgewicht von je 450 Kilogramm festgelegt. Die erste Aufgabe war die Aufnahmefähigkeit von verbilligter Wurst durch Arbeitslose und Gemeindearme zu erheben. Die von Seiten der Gemeinden gemachten Anmeldungen ergaben eine Menge von ca. 19.000 Kilogramm. …
Der Ankauf wurde von der Bauernkammer getätigt. Die versuchte jene Tiere abzusetzen, welche am schlechtesten verkäuflich waren und preisdrückend wirkten. Es waren dies Wurstkühe in Berggemeinden und Altstiere. Die Durchführung der Schlachtung und Verwurstung wurde dem Vorarlberger Metzger-
verband übergeben. Die ersten Tiere wurden am Samstag, den 2. April 1932 im Montafon angekauft, am Montag, den 4. geschlachtet, am Dienstag gingen die ersten Würste einzelnen Gemeinden zu. …
Die Würste wurden zu einem Schilling je Kilogramm abgegeben. Die Beschaffenheit der Wurst war frisch nicht die einer Dauerwurst. Die im Anfange der Erzeugung vorherrschende Föhnstimmung ließ eine lange Aufbewahrung nicht ratsam erscheinen. Doch hat die Wurst, in kühlen Räumen aufbewahrt, über drei Wochen gut gehalten und kam mit entsprechendem Gewichtsschwund einer sehr guten Dauerwurst gleich. …
Infolge der besseren Ausschlachtung aller Tiere und der neuerlichen Geldzuweisung von Seiten des Bundes konnten später noch einmal an alle bisherigen Bezieher 70 Prozent des bisherigen Quantums ausgegeben werden.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 8/1932)
Wirtschaftliche Not
Die wirtschaftliche Not in den 1930er-Jahren wurde immer größer. So galt es vorrangig, jenen Unterstützung zukommen zu lassen, die sich nicht einmal die ordentliche Essensversorgung leisten konnten.
Auch die Verarmung in der Landwirtschaft wurde zusehends zum Problem. Bargeld fehlte – auch wegen der sinkenden Vieh- und Milchpreise. Mit der genialen Idee der Wurstaktion konnte beiden Bevölkerungskreisen geholfen werden. Die kompliziert anmutende Abwicklung schien ohne größere Probleme zu funktionieren.
Permalink zum historischen Foto: https://pid.volare.vorarlberg.at/o:347337
Auch die Verarmung in der Landwirtschaft wurde zusehends zum Problem. Bargeld fehlte – auch wegen der sinkenden Vieh- und Milchpreise. Mit der genialen Idee der Wurstaktion konnte beiden Bevölkerungskreisen geholfen werden. Die kompliziert anmutende Abwicklung schien ohne größere Probleme zu funktionieren.
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