Wintergerste-Gelbverzwergungsvirus
Aus jetziger Sicht sind eher früh gesäte Bestände auf südlich exponierten Flächen stärker betroffen, Saaten im Oktober zeigen nur in den seltensten Fällen Befall oder er ist deutlich geringer. Eine Behandlung gegen die virusübertragenden Blattläuse zeigte in der Regel bei frühem Einsatz im 2 - 3-Blattstadium der Pflanzen gute Erfolge, Behandlungen beim Spitzen des Getreides oder erst in der Bestockung waren nicht so erfolgreich.
Neben den Verzwergungssymptomen sind leicht gewellte, manchmal rötlich-violett verfärbte oder mit gelben Streifen versehene steif-aufrechtstehende Blätter charakteristisch für den Befall. Das Wurzelsystem ist vielfach sehr schwach ausgeprägt, sodass manche Pflanzen, die zwar noch einige grüne Blätter zeigen, wahrscheinlich auch nicht zum Schossen gelangen. Der Absterbeprozess kann bis zu einem Monat dauern.
Eine direkte Bekämpfungsmöglichkeit zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht möglich. Im Herbst kann durch eine Behandlung der Bestände zum Zeitpunkt des Blattlausfluges (Kontrolle mittels Gelbschalen bzw. Beobachtungen) mit synthetischen Pyrethroiden (Cymbigon Forte, Decis Forte, Karate Zeon, Sumi-Alpha, etc.) die Virusübertragung deutlich eingeschränkt werden. Die Wirkung dauert bei warmer Witterung aber nur bis max. einer Woche an, bei längerem Zuflug kann trotz Behandlung eine Virusübertragung stattfinden.
Es gibt auch bereits Sorten mit Resistenz gegen das Gelbverzwergungsvirus in Österreich sind dies: LG Zebra, Milena, Fascination, Paradise. Leider besitzen diese Sorten keine Resistenz gegen das von Zikaden übertragene Weizenverzwergungsvirus.
Umbruch - ja oder nein?
Die Entscheidung, ob umgebrochen werden soll oder nicht, soll in der nächsten Woche getroffen werden. Die Gersten beginnen jetzt mit dem Schossen. Bleiben die Pflanzen "sitzen" oder heben sich nur einzelne grüne Pflanzen, so ist ein Umbruch naheliegend. Tritt der Befall nesterweise und unregelmäßig auf, wird man dies eventuell tolerieren können. Bestände, die stehen gelassen werden, sollen gut mit Nährstoffen inkl. Spurenelementen versorgt werden. Nähere Informationen gibt es im Download. Wird entschieden, den Bestand nicht umzubrechen, soll er normal weitergeführt werden inkl. dem geplanten Wachstumsregler- und Fungizideinsatz.
Die Entscheidung, ob umgebrochen werden soll oder nicht, soll in der nächsten Woche getroffen werden. Die Gersten beginnen jetzt mit dem Schossen. Bleiben die Pflanzen "sitzen" oder heben sich nur einzelne grüne Pflanzen, so ist ein Umbruch naheliegend. Tritt der Befall nesterweise und unregelmäßig auf, wird man dies eventuell tolerieren können. Bestände, die stehen gelassen werden, sollen gut mit Nährstoffen inkl. Spurenelementen versorgt werden. Nähere Informationen gibt es im Download. Wird entschieden, den Bestand nicht umzubrechen, soll er normal weitergeführt werden inkl. dem geplanten Wachstumsregler- und Fungizideinsatz.
Über die Rentabilität des Umbruches gibt eine Berechnung von DI Martin Bäck Auskunft (im Download).
Die Ertragseinbußen können sehr hoch sein, der Grund liegt darin, dass befallene Triebe infolge eines Assimilatestaus in der Pflanze durch verstopfte Leitungsbahnen keine Ährenanlage ausbilden.
Bei flächenhaftem Befall könnte folgende Faustregeln als Umbruchsgrenzen gelten:
50% der Pflanzen sollten grün sein, ein gutes Wurzelsystem ausgebildet haben und schossen, ODER
es sollen ca. 18 - 20 gesunde Pflanzen am Laufmeter vorhanden sein, ODER
Bestände mit
ca.100 - 120 gesunde Pflanzen/m² bei mehrzeiligen Sorten bzw.
ca. 140 - 160 gesunde Pflanzen/m² bei zweizeiligen Sorten
vorhanden sein.
Die Ertragseinbußen können sehr hoch sein, der Grund liegt darin, dass befallene Triebe infolge eines Assimilatestaus in der Pflanze durch verstopfte Leitungsbahnen keine Ährenanlage ausbilden.
Bei flächenhaftem Befall könnte folgende Faustregeln als Umbruchsgrenzen gelten:
50% der Pflanzen sollten grün sein, ein gutes Wurzelsystem ausgebildet haben und schossen, ODER
es sollen ca. 18 - 20 gesunde Pflanzen am Laufmeter vorhanden sein, ODER
Bestände mit
ca.100 - 120 gesunde Pflanzen/m² bei mehrzeiligen Sorten bzw.
ca. 140 - 160 gesunde Pflanzen/m² bei zweizeiligen Sorten
vorhanden sein.
Bei bereits erfolgter Unkrautbekämpfung im Herbst sind die auf der Etikette angegeben Nachbaumöglichkeiten zu beachten - eine Zusammenfassung finden Sie im Download. Generell kann gesagt werden, dass durch den feuchten Winter und die milden Temperaturen ein guter Abbau der Wirkstoffe erfolgt ist. Wird geackert, so ist das Risiko einer Schädigung der nachfolgenden Kultur eher gering. Bei mulchender Bodenbearbeitung wird das Abwelken des Bestandes mit glyphosathältigen Produkten empfohlen. Der Umbruch soll kurz vor dem Anbau der neuen Kultur erfolgen.
Wurde die Wintergerste bereits angedüngt, so ist es auch möglich Kulturen nachzubauen, die selbst keinen Stickstoffbedarf haben, z.B. Soja.
Wurde die Wintergerste bereits angedüngt, so ist es auch möglich Kulturen nachzubauen, die selbst keinen Stickstoffbedarf haben, z.B. Soja.
Darüber hinaus zeigen viele der befallenen Pflanzen einen verdickten Haupttrieb mit ebenfalls leicht gewellten Blättern. Im Inneren des Triebes findet man durch den Befall mit der Halmfliege eine weiße Made oder eine orange-braune Puppe. Ist der Halm nicht verdickt aber trotzdem ist eine Made vorhanden, dann handelt es sich um die Fritfliege. Diese Schäden spielen normalerweise nur eine untergeordnete Rolle, weil die Nebentriebe dies großteils ausgleichen können.
Manche Pflanzen leiden aber auch durch die nassen Winterbedingungen unter Luftmangel. Schneeschimmel- oder Typhulabefall spielt heuer kaum eine Rolle.
Manche Pflanzen leiden aber auch durch die nassen Winterbedingungen unter Luftmangel. Schneeschimmel- oder Typhulabefall spielt heuer kaum eine Rolle.