Wie Holz das Klima retten kann
von DI Thomas Ölz | Forst & Umwelt
DI Dr. Martin Braun referierte auf Einladung der Klimawandelanpassungsregion „would 2050“ in dem Weißtannenholzbau Feuerwehr- und Kulturhaus am letzten Freitag zum passenden Thema „Wie Städte aus Holz das Klima retten können?“. Dabei zeigte er die verschiedenen Wirkungen auf. Im Wald wird sehr viel CO2 gespeichert. Wenn keine Nutzung mehr durchgeführt werden würde, könnte diese Speicherwirkung noch etwas erhöht werden. Mittelfristig würde dieser Effekt nicht nur gegen null gehen, sondern sogar zur CO2-Quelle werden. Mit der Klimaerwärmung ist zu erwarten, dass die durchschnittlichen Holzvorräte in unseren Wäldern zum Beispiel durch Schadereignisse sinken werden. Die Speichereffekte im Holz selber – pro Kubikmeter etwa eine Tonne CO2 gebunden – könnte aufgrund der heute begrenzten Nutzungsdauer noch wesentlich verbessert werden. Der weitaus größte Effekt wird durch die Vermeidung von CO2-Emissionen erzielt. Wenn mit Holz zum Beispiel Schulen, wie in Hittisau gebaut werden, fallen riesige Emissionen von CO2 nicht an, die bei einem Bau mit klimaschädlichen Baustoffen entstanden wären.
Ein Weg aus der Klimakrise
Als Beispiel, wie Holzbau gehen kann, konnte bei der Veranstaltung der neue Holzschulcampus in Hittisau besichtigt werden. Hier wurde CO2-Vermeidung auf höchstem architektonischen und funktionalem Niveau verwirklicht. Dabei wollte man möglichst viel Holz aus der Umgebung von Hittisau einsetzen. Das brachte durch kurze Transportwege weitere CO2-Vermeidungen und gleichzeitig Wertschöpfung in die Region. Die Holzumgebung, im Falle des Schulcampus wurde viel unbehandelte Weißtannentäfer und -decken verwendet, bringt auch einen besonderen Wohlfühleffekt mit sich. Bürgermeister Gerhard Beer berichtete, dass viele Lehrer anfragen, um in Hittisau unterrichten zu dürfen. In „Lehrermangelzeiten“ ein willkommener Nebeneffekt eines architektonisch optimalen CO2-Speicherungs- und Vermeidungsbauwerkes. Mit den positiven Effekten kann der Holzbau wichtige Beiträge für Wege aus der Klimakrise bieten. Eigentlich bräuchten wir die Vorschrift, dass dort, wo es möglich ist, nur mehr mit Holz gebaut werden darf. Im Vorarlberger Wald würden noch beachtliche nicht genutzte Zuwächse zur Verfügung stehen.