Widersprüchliche und realitätsferne Forderungen der Grünen
"Es ist ein schlechter Scherz, dass gerade die Grünen aktuell bei einer Pressekonferenz gefordert haben, dass die Landwirtschaft 'raus aus der Sackgasse' und dem wirtschaftlichen Druck kommen müsse und dafür gute Rahmenbedingungen brauche. Keine andere Fraktion forciert ständig derartig realitätsfremde, abgehobene Standards und Anforderungen auf allen Ebenen wie die Grünen selbst", betonte Landwirtschaftskammer Vorarlberg-Präsident Josef Moosbrugger zu den heutigen Aussagen der Landtagsabgeordneten Bösch-Vetter. "Die Grünen und insbesondere der Gesundheitsminister sollten endlich vor der eigenen Haustüre kehren und nicht ständig eine vollkommen widersprüchliche Politik betreiben, die sich selbst im Weg steht. Gesundheitsminister Rauch hat in den letzten Monaten ständig sinkende Lebensmittelpreise vom Handel und gleichzeitig höhere Anforderungen für die Landwirtschaft gefordert. Das passt in keiner Weise zusammen und geht sich für die Bäuerinnen und Bauern nicht aus", gibt Moosbrugger zu bedenken.
Phantasieloser Mix aus Pauschalanprangerung und in Umsetzung befindlichen Forderungen
"Wie prekär die Lage für die bäuerlichen Familienbetriebe in Europa ohnehin ist, zeigen die massiven Bauernproteste. Die angespannte Situation sollte in Österreich bzw. dem Ländle nicht zusätzlich angeheizt werden. Tatsache ist, dass die Preis-Kosten-Schere ständig weiter auseinanderklafft. Da hilft uns eine phantasielose Mischung aus pauschalen Anprangerungen gegenüber der gesamten Landwirtschaft in Vorarlberg und Forderungen, die ohnehin bereits in Umsetzung sind, wenig", unterstreicht der LK Vorarlberg-Präsident im Hinblick auf Tierhaltung und Schlachthof. "Ich freue mich sehr, dass Bösch-Vetter endlich meine Forderung nach höheren Erzeugerpreisen unterstützt, allerdings muss auch sie der Marktrealität der letzten Monate ins Auge schauen. Billigwaren aus dem Ausland, Eigenmarkenanteile und zusätzliche Aktionen steigen massiv und setzen die regionale Qualitätsproduktion enorm unter Preisdruck. Daher fordere ich schon seit Monaten vom Gesundheitsminister, dass er endlich die im Regierungsprogramm verankerte verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte umsetzt und somit für mehr Transparenz und echte Wahlmöglichkeiten der Konsumentinnen und Konsumenten sorgt. Das wäre auch im Sinne des regionalen Tierwohls", fordert der LK Vorarlberg-Präsident.
Bösch-Vetter aufgerufen, LK-Forderungen gegenüber dem Handel zu unterstützen
"Gerade die Molkereien und Sennereien ringen in den letzten Monaten intensivst darum, mit dem Handel eine dringend notwendige Anpassung der bäuerlichen Erzeugerpreise umzusetzen. Daher würde ich es sehr befürworten, dass auch die Grüne Landtagsabgeordnete meine Forderungen gegenüber dem Handel unterstützt, damit der Wertschöpfungsanteil für die Bäuerinnen und Bauern wieder steigt. Auch gilt es, die gemeinsam von Land und Landwirtschaftskammer gestarteten Regionalitätsinitiativen zusammen voranzutreiben. Auch hier könnten sich die Grünen konstruktiv einbringen und wirklich Positives für die Bäuerinnen und Bauern, den Klimaschutz und die Wertschöpfung im Ländle bewirken", erklärt Moosbrugger.