Aufforstungen sind teuer, daher sollten Baumartenwahl und Pflanzdesign genau auf die Zielsetzung abgestimmt sein. Aber damit nicht genug: Was beim Freistellen, Sicher und bei der Astung für die Qualitätsproduktion beachtet werden kann, um Kosten zu sparen? Hier ein Überblick.
Manche Pflegemaßnahmen verteuern die Kultur
Wenn die Kosten der Aufforstung bis zur gesicherten Kultur aufsummiert werden, kommen bei Vollkostenrechnungen Beträge von 5.000 bis über 10.000 Euro zustande. Nicht nur die Pflanzen und die Setzkosten verursachen diese Summen, es gibt viele Pflegemaßnahmen, die die Kultur verteuern können.
Freistellen und sichern: Mechanische Möglichkeiten auf dem Prüfstand
Pflanzen kann man mechanisch oder chemisch freistellen. Mechanische Möglichkeiten sind das Freitreten und die Arbeit mit Sichel, Sense oder Freischneider. Bei manchen Situationen ist das Freitreten gegenüber den Schnittmethoden im Vorteil, weil nach dem Schneiden der Wiederaustrieb oft noch heftiger ist und dann mehrmals geschnitten werden muss, zum Beispiel bei Brombeere. Wenn es das Gelände erlaubt, sollte man die Reihenverbände so gestalten, dass man mit einem Kleintraktor mähen oder mulchen kann. Dies ist wesentlich kostengünstiger als händische Pflege. Mulchkartons oder Dünnspannplatten werden kaum mehr eingesetzt.
Was ist beim chemischen Freistellen zu beachten?
Beim chemischen Freistellen mit Herbiziden sind einige Dinge zu beachten. Seit 2015 ist für den Kauf von Pflanzenschutzmitteln (PSM) ein Sachkundeausweis nötig. Diesen Ausweis erhält man nach einem Kurs oder einer bereits absolvierten einschlägigen Fachausbildung. Der Ausweis ist bei den Bezirksbauernkammern zu beantragen. Danach ist der Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen notwendig.
"Forst"-Pflanzenschutzmittel dürfen ohne Pflanzenschutzausweis verwendet werden
Im Forst gibt es die Ausnahme, dass Personen, die Pflanzenschutzmittel ausbringen, keinen Ausweis benötigen, im Gegensatz zur Landwirtschaft. Im Wald dürfen alle Pflanzenschutzmittel mit der Registrierung „Forst“ verwendet werden. Diese findet man unter ages.at im Pflanzenschutzmittelregister.
Den perfekten Termin für den Pflanzenschutz wählen
Bodenherbizide bringt man im zeitigen Frühjahr aus, Blattherbizide ganzjährig mit einem Spritzschirm. Sehr empfindlich gegenüber Herbiziden reagieren alle Laubhölzer, Lärche und Douglasie. Bei Fichte, Kiefer und Tanne kann man vor dem Austrieb und nach Abschluss der Pflanzen auch über Kopf mit gewissen Herbiziden arbeiten. Im Forst sind auch Gräserherbizide registriert, mit ihnen kann man ganzjährig über Kopf behandeln.
Beim Umgang mit Herbiziden ist auf spezielle Auflagen zu achten, zum Beispiel darf man manche Mittel nicht zwischen Blüte und Abreifen von Waldbeeren einsetzen. Schwierig wird es bei Gehölzen oder Brombeere, weil Wuchsstoffherbizide notwendig wären, die aber im Forst nicht mehr registriert sind. Deshalb wird in vielen Fällen trotz Einsatz von Herbiziden zusätzlich Mähen nötig sein. Die Wahl des Pflanztermines kann einen positiven Effekt haben. Bei Herbstpflanzung wurzeln die Pflanzen ein, und es gibt im Frühjahr keinen Verpflanzungsschock, der bei Frühjahrspflanzung zu beobachten ist. Bei sehr starker Verunkrautung ist auch die Wahl des Pflanzmaterials entscheidend. Große Pflanzen, bei Laubholz sogenannte Heister, sind zwar teurer, die Pflegekosten dafür aber viel geringer.
Entzwieseln und Formschnitt: Von Anfang an auf Qualität achten
Bei Begründung von Laubholzbeständen muss man von Beginn an auf die Qualität achten, um am Ende auf vertretbare Deckungsbeiträge zu kommen. Die ersten Jahre sind sehr wichtig, da zum Beispiel ein Zwiesel in Hüfthöhe einen Stamm total entwerten kann. Dieser Formschnitt beginnt schon im Forstgarten, auch dort wird entzwieselt und Steiläste werden entfernt. Diese Maßnahmen muss man, wenn nötig, jedes Jahr wiederholen, bis der Stamm die gewünschte astfreie Länge erreicht hat. Vor allem bei sehr stammzahlarmen Begründungsvarianten von unter 2.000 Stück pro Hektar ist dies unumgänglich für die Qualitätsproduktion. Am Anfang stehen vor allem Zwiesel und Steiläste im Fokus. Eine Aufastung nimmt man erst im Dickungsstadium verstärkt in Angriff. In seltenen Fällen, wie zum Beispiel nach Frost, kann ein Entzwieseln auch bei Nadelholzaufforstung notwendig sein.
Kulturen vor Wild schützen
Es gibt viele Arten von Schäden in Kulturen. Die häufigsten sind der Wildverbiss und das Verfegen durch männliches Schalenwild. Zum Schutz der Kulturen vor Wild hat sich eine regelrechte Industrie gebildet, die Produkte zur Abwehr anbietet, zum Beispiel Zäune, Baumschutzsäulen aus Kunststoff oder Gitter, Verbissmanschetten, chemische Mittel zum Streichen und Spritzen sowie Verstänkerungsmittel. Notwendig sind diese Maßnahmen meist deshalb, weil die Wildstände nicht angepasst sind oder weil kein Einvernehmen zwischen Jäger und Grundeigentümer vorliegt. Je nach Bundesland sollte man sich genau über seine Rechte und Pflichten erkundigen und entsprechende Schritte setzen.
Graswuchs lockt Mäuse an
Starker Graswuchs kann Mäuseschäden nach sich ziehen. Auch Abdeckmaßnahmen mit Mulchplatten aus Karton sind ideal für eine Mäusevermehrung. Gegen Mäuse wirken auch Zäune, bei dem Füchse und Katzen durchkommen und Julen zum Aufsitzen von Greifvögeln. Mäusebekämpfung mit Gift, Abgasen oder ähnlichem ist sehr aufwendig und nicht immer erfolgreich.
Rüsselkäfer als Gefahr bei Nadelholzkulturen
Bei Nadelholzkulturen ist der Große Braune Rüsselkäfer eine wahre Geißel. Dieser Schädling legt seine Eier in die frischen Stöcke. Nach ein bis zwei Jahren befinden sich seine Nachkommen auf der Aufforstungsfläche und können große Ausfälle verursachen.
Eine dreijährige Schlagruhe, die früher üblich war, macht heute kaum noch wer. Sie ist auch kein Garant gegen Schäden. Gegenmaßnahmen gibt es mechanisch und chemisch.
Viele Betriebe tauchen die Pflanzenbündel bereits vor dem Setzen in Pflanzenschutzmittel. Dies ist zwar kostengünstiger als später mit der Rückenspritze durchzugehen, aber es ist oft zu früh und der Käfer frisst das ganze Jahr. Man muss also sowieso noch einmal durchgehen. Außerdem wird die Pflanzenschutzmittelbrühe, in die man die Pflanzen eintaucht, durch einfallende Erde inaktiv.
Rüsselkäfer: Fangrinden richtig auslegen und handhaben
Das Auslegen von Fangrinden ist gut für das Monitoring, aber etwas in Vergessenheit geraten. Mindestens 30 frische Rindenstücke zu je 30 mal 40 Zentimetern werden in der Kultur verteilt, mit einem Stein beschwert und wöchentlich in der Früh kontrolliert.
Findet man durchschnittlich mehr als drei Käfer pro Rinde, kann man eine chemische Schutzmaßnahme überlegen. Nach etwa drei Wochen muss man die Rindenstücke unbedingt austauschen.
Neue Schutzmaßnahmen werden erprobt
Einige Schutzmaßnahmen sind neu und werden erprobt, wie zum Beispiel eine Kunststoffmanschette um den Baum (HyloPro®), die Schutz für drei Jahre gewährleisten soll oder eine Wachsbehandlung, die zwei Jahre halten soll, aber in Österreich noch nicht erhältlich ist. Bei diesen Methoden muss man die Kosten genau abwägen. Im Rahmen der Forstförderung kann die Rüsselkäferbekämpfung auch gefördert werden. Sehr oft muss man mehrere Jahre und mehrere Male pro Jahr mit einem für den Forst registrierten Insektizid gegen den Käfer behandeln, um die Pflanzen zu schützen.
Tipp: Mit Naturverjüngung Maßnahmen einsparen
Betriebe, die mit Naturverjüngung arbeiten, ersparen sich viele dieser besprochenen Maßnahmen. Sowohl Sicherungsmaßnahmen, Wildschutz und Rüsselkäferbekämpfung spielen bei Naturverjüngungen kaum eine Rolle. Bei dichten Laubholzverjüngungen fällt auch kein Formschnitt an.
Dickungspflege: Was sie alles bringt
Als Dickung bezeichnet man die Entwicklungsphase vom Bestandsschluss einer Kultur oder Naturverjüngung bis zur Entstehung einer Dürrastzone, die einen Durchblick durch den Bestand gewährt. Dies ist meist bei einer Bestandshöhe von zwei bis zehn Metern.
Eingriffe in dieser Phase sind Stammzahlreduktionen, die oft noch als Mischwuchsregulierung, Läuterung oder Säuberung bezeichnet werden. Meist sind diese Eingriffe dazu da, um eher schlechte Qualitäten zu entfernen, um konkurrenzschwachen Mischbaumarten eine Entwicklungsmöglichkeit zu geben oder um den einzelnen Individuen mehr Standraum für bessere Stabilität zu sichern. Gerade unter dem Blickwinkel der künftigen Erwärmung sollte man Baumarten begünstigen, die optimal an die Standortsverhältnisse angepasst sind. Dies ist vor allem in Fichtenbeständen in den tieferen Lagen unter 600 Metern Seehöhe wichtig.
Stammzahlreduktion in Nadelholzbeständen
Die Stammzahlen reduziert man meist in zu dichten nadelholzreichen Jungbeständen, die aus Naturverjüngung entstanden sind. Bei einer Aufforstung mit einem Abstand von mindestens zwei mal zwei Metern ist keine Reduktion vor dem Erstdurchforsten notwendig. Es kann aber sein, dass sich Protzen, zum Beispiel Kiefern aus Naturverjüngung, entwickeln oder geschädigte Bäume entnommen werden müssen. Wichtig ist, dass man rechtzeitig bei zwei bis drei Metern Oberhöhe eingreift, jedoch spätestens bei fünf Metern.
Mit guter Planung Kosten sparen
Eine Stammzahlreduktion verursacht Kosten, daher muss sie gut geplant sein und sie sollte sich nur auf die unbedingt notwendigen Maßnahmen beziehen. Eine Biomassenutzung kommt meist nicht in Frage, da die Durchmesser der Bäume zu gering sind und bei einer Vollbaumentnahme zu viele Nährstoffe über die Nadeln und das Feinreisig entnommen werden würden. Die besten Zeiträume um Stammzahlen zu verringern, sind Spätsommer und Herbst aufgrund des geringeren Forstschutzrisikos.
Den richtigen Zeitpunkt für die Erstdurchforstung wählen
Je nach Stärke und Zeitpunkt der Dickungspflege wird der Zeitpunkt für die Erstdurchforstung festgelegt. Eine stärkere Dickungspflege in Fichtenbeständen kann den Vorteil haben, dass die Erstdurchforstung später erfolgen kann und dadurch stärkere Durchmesser einen höheren Deckungsbeitrag sichern. Die Maßnahme selbst wird in Reinbeständen eher schematisch und in Mischbeständen eher selektiv durchgeführt.
Bei schematischer Pflege schneidet man zum Beispiel zwei Meter breite Gassen im Abstand von zwei Metern. Damit bleiben genügend Exemplare für eine spätere Auslesedurchforstung stehen. Bei selektiver Pflege entfernt man negative Bestandselemente wie zum Beispiel Protzen. Gleichzeitig werden Z-Baum-Anwärter begünstigt, ebenso wie einzelne Mischbaumarten wie Tanne oder Laubholz.
Beim Laubholz muss Dickung Dickung bleiben
Bei Laubholzdickungen greift man nur ein, wenn die Stabilität gefährdet oder Mischbaumarten verdrängt werden. In Mischbeständen belässt man laubholzreiche Gruppen dicht und entnimmt nur einzelne Laubhölzer, damit Reinbestandszellen der jeweiligen Baumarten weiterwachsen können und keine Konkurrenzverhältnisse zwischen den Baumarten entstehen.
In Mischbeständen sollten vor dem Eingriff, abgestimmt auf den Standort, Prioritätsreihungen bei den Baumarten erstellt werden. Man kann wertvolle und seltene Mischbaumarten bevorzugen, die der Konkurrenz der Hauptbaumart unterliegen würden, wie zum Beispiel Kirsche im Buchenwald oder Elsbeere und Speierling im Eichenwald. Außerdem ist auch eine räumliche Ordnung zu erstellen, damit man nicht den Überblick verliert. Dabei helfen zum Beispiel Pflegegassen im Abstand von 20 Metern mit zirka ein bis zwei Metern Breite, die die Fläche in überschaubare Einheiten gliedern. In dieser Phase nimmt man beim Laubholz auch den Formschnitt und die Astung vor. Dabei ist die Aufmerksamkeit auf Zwiesel- und Starkastbildung zu legen.
Tipp: Weichlaubhölzer bei der Dickungspflege nicht automatisch entnehmen
Weichlaubhölzer wie Birke und Erle sollte man bei der Dickungspflege nicht generell entnehmen, sondern auf eine mögliche Qualitätsproduktion beurteilen. Weiden und Pappeln köpft man am besten im Winter oder schneidet sie ein und drückt sie um, damit sie dem Wild möglichst lange als Äsungsquelle zur Verfügung stehen.
Schulungen als Basis für eine gute Dickungspflege
Eine Dickungspflege verlangt geschulte Personen, da sie die Weichen für den künftigen Bestand legt. Versäumnisse in der Dickungspflege kann die Erstdurchforstung nicht oder nur schwer ausgleichen.
Formschnitt: Wann ist er wichtig?
Bei künstlichen Laubholzbegründungen ist der Formschnitt von Beginn an unerlässlich, da man aus Kostengründen oft in weiten Verbänden aufforstet. Als Formschnitt bezeichnet man Pflegeeingriffe, wie Einkürzen von Trieben, Entfernen von Steil- und Starkästen oder Zwieselschnitt.
Wichtig ist, dass man den Baum von oben nach unten beurteilt und die Eingriffe ebenso erfolgen. Das heißt, am wichtigsten ist der Zwieselschnitt, danach folgt der Steilastschnitt und erst dann schneidet man andere Starkäste.
Wachstum von Laubholz nicht unterschätzen
Schnitten jedenfalls mindestens die Hälfte der gesamten Krone erhalten bleiben. Der Formschnitt beginnt schon in der Baumschule. Durch diese Eingriffe sollen die Bäume Geradschaftigkeit und Stabilität erhalten. Damit kann man die Wertschöpfung mit verhältnismäßig geringem Arbeitseinsatz und Investitionsbedarf beträchtlich steigern.
Bei Laubholzbegründungen sollten der Bestand jährlich kontrolliert werden und entsprechende Schnittmaßnahmen durchgeführt werden. Das Wachstum von Laubholz unterschätzen viele meist und nach zwei Jahren können sich oft so starke Äste bilden, dass man sie nicht mehr entfernen kann.
Wann spielt die Astung eine Rolle?
Bei manchen Baumarten, vor allem bei den sogenannten Totasterhaltern, wie zum Beispiel Fichte, Douglasie, Kirsche und Pappel muss man asten, um in kürzeren Umtriebszeiten gute Qualitäten zu erzielen. In der Praxis wird aber häufig, trotz verstärkter Beratung auf diesem Gebiet, auf die Astung vergessen oder bewusst verzichtet. Bei den Totastverlierern, wie zum Beispiel Erle, Buche, Eiche, Esche und Bergahorn hängt die natürliche Astreinigung vom Dichtstand und vom beschattenden Nebenbestand ab. Auch bei diesen Baumarten kann man aber mit künstlicher Astung nachhelfen.
Die Baumart Fichte sollte nur auf Standorten geastet werden, wo die Zuwächse nicht zu hoch sind und wo der Bestand nicht durch Wind, Schnee und Schädlingsbefall sowie Rotfäule gefährdet ist. Auch das Asten von Kiefer, die nicht im Engverband aufgewachsen ist, würde Sinn machen, hat aber in Österreich keine Tradition.
Die häufigsten Fehler beim Asten
Der häufigste Fehler ist die Auswahl der Bäume für die Aufastung. Grundsätzlich sollten aus Kostengründen nur die Z(ukunfts)-Bäume geastet werden, diese aber frühzeitig und mindestens auf eine verwertbare Mindestlänge von 4,5 Metern: Blochlänge plus Sicherheitsreserve. Die Anzahl der Z-Bäume hängt von verschiedenen Faktoren ab und beträgt für Nadelholz rund 200 bis 350 und bei Laubholz 50 bis 100 Stück.
Wenn bei Lärche und Douglasie Wertstarkholz erzeugt wird, dann gelten die gleichen Werte wie bei Laubholz. Alle Bäume eines Bestandes zu asten hat wenig Sinn, da beim nächsten Pflegeeingriff diese eventuell entnommen werden und für schwache astreine Stämme nicht mehr pro Festmeter bezahlt wird, die Kosten aber vorhanden sind. Über fünf bis sechs Meter hinaus zu asten wird oft zu teuer, weil das mit herkömmlichen Stangensägen nicht mehr möglich und der Einsatz von Leitern sehr zeitaufwendig ist. Die Astungskosten sind gering, Forstbetriebe rechnen mit 500 bis 700 Euro je Hektar und 20 bis 30 Arbeitsstunden.
Die Astungstechnik gibt oft Anlass zu Kritik. Die Astung muss sehr sorgfältig durchgeführt werden, da sie den Baum verletzt und diese Wunde rasch verheilen sollte. Das heißt, dass die Wunde klein sein muss, daher ist der Schnitt senkrecht zum Ast durchzuführen.
Als Geräte kommen nur dafür speziell vorgesehene Sägen oder Scheren in Frage. Motorsäge oder Hacke sind keine geeigneten Utensilien. Astungssägen oder -scheren können im Fachhandel bezogen werden und kosten von 40 bis zu 200 Euro. Die Investitionskosten für die Aufastung sind also sehr gering.
Der perfekte Astungszeitpunkt?
Ein Aspekt, der immer wieder gefragt wird, ist der Astungszeitpunkt. Grundsätzlich wird unterschieden in Trocken- und Grünastung, wobei die Trockenastung ganzjährig und die Grünastung im März/April oder Juli/August empfohlen wird. Aber eigentlich kann man das ganze Jahr über asten, wenn der Ast nicht zu stark ist, das heißt, kleiner als drei Zentimeter Durchmesser hat. Wichtig ist, dass der Zeitpunkt so gewählt wird, dass die Verletzung minimal bleibt und sich die Wunde rasch schließt.
Astung dokumentieren
Die Astung zu dokumentieren, ist eine wichtige Begleitmaßnahme. Nur dadurch ist gesichert, dass auch Betriebsnachfolger die innere Qualität der geasteten Bestände kennen und bei späteren Verkäufen als Beweisgrundlage in die Preisverhandlungen mit einbeziehen können. Vom Bestandsalter her sollte man so früh wie möglich mit dem Asten beginnen – nur so ist sicher, dass der astfreie Holzdurchmesser ausreichend groß ist. Denn: Qualität ist auch in Zukunft gefragt.
Alter, Technik und Co.: Das ist bei der Astung zu beachten
Vom Bestandsalter her ist so früh wie möglich mit dem Asten zu beginnen, weil dann die Gewähr ist, dass der astfreie Holzdurchmesser ausreichend groß ist. Arbeitstechnisch sinnvoll wird in zwei Etappen vorgegangen, zuerst bis Reichhöhe, rund 2,5 Meter, und später mit einer Leiter oder mit der Stangensäge bis maximal sechs Meter unmittelbar nach der Erstdurchforstung. Höhere Aufastungen machen nur Sinn, wenn der zukünftige Durchmesser in der entsprechenden Höhe auch Wertholzdimension erreicht, das sind mindestens 40 Zentimeter.
Diese Aufastungen werden am besten mit Leitertechnik durchgeführt. Die Leitertechnik ist überhaupt die beste Methode, weil man damit am exaktesten asten kann.
Qualität hat immer Saison
In den letzten Jahren haben neben dem verstärkten Trend zur naturnahen Bewirtschaftung vor allem zwei Tendenzen den österreichischen Waldbau geprägt, nämlich die Verringerung der Pflanzenzahl bei Aufforstungen und die Verwendung von mehr Laubholz und Gastbaumarten im kollinen und submontanen Bereich.
Das Ziel der österreichischen Forstwirtschaft ist die Produktion von Wertholz. Qualitätsminderungen und Preisverluste bei Rund- und Schnittholz werden vor allem durch die Astigkeit verursacht. Durch Begründung von Beständen im Weitverband kann die natürliche Astreinigung nicht den gewünschten Effekt von astfreien Stammblochen erzielen. Daher ist es notwendig, durch künstliche Maßnahmen, wie der Aufastung, der Natur unter die Arme zu greifen und die gewünschte Qualität auf diese Weise zu erreichen.