Vom Wert der bäuerlichen Bildung
„Es ist sonderbar, aber harte Realität: Der Bauer ist heute gesellschaftlich diskriminiert, sein Beruf wird von der öffentlichen Meinung fast gleich gewertet wie der eines Hilfsarbeiters. Aus dieser Berufswertung wird dem Bauern rundweg nur ein Hilfsarbeitereinkommen zuerkannt. Dieser Tatbestand beunruhigt heute besonders stark die Jungbauernschaft.
Diese öffentliche Meinung wurde in höchstem Maße von der Bauernschaft selbst geprägt. Es ist noch gar nicht lange her, da galten arbeitsame und kräftige Hände als wichtigste Voraussetzung für den Bestand eines Bauernhofes. Die berufsbildende Schule war gut für fromm veranlagte und schwächlich gebaute Bauernkinder, aber nicht für Hofübernehmer, denn in der Schule wird ja die Hand der Arbeit entwöhnt und damit das Wichtigste verdorben.
Das vordringlichste Anliegen des Bauernstandes ist, die Darstellung des bäuerlichen Berufes als qualifizierten Beruf. Der Bauernstand muß, um das Ansehen des Berufes zu heben, vor allem der schulischen Berufsausbildung weit mehr Bedeutung beimessen.“ (Dir. Herbert Fill, erster Direktor des BSBZ in den Mitteilungen der Landwirtschaftskammer 29/1974)
Diese öffentliche Meinung wurde in höchstem Maße von der Bauernschaft selbst geprägt. Es ist noch gar nicht lange her, da galten arbeitsame und kräftige Hände als wichtigste Voraussetzung für den Bestand eines Bauernhofes. Die berufsbildende Schule war gut für fromm veranlagte und schwächlich gebaute Bauernkinder, aber nicht für Hofübernehmer, denn in der Schule wird ja die Hand der Arbeit entwöhnt und damit das Wichtigste verdorben.
Das vordringlichste Anliegen des Bauernstandes ist, die Darstellung des bäuerlichen Berufes als qualifizierten Beruf. Der Bauernstand muß, um das Ansehen des Berufes zu heben, vor allem der schulischen Berufsausbildung weit mehr Bedeutung beimessen.“ (Dir. Herbert Fill, erster Direktor des BSBZ in den Mitteilungen der Landwirtschaftskammer 29/1974)
Landwirtschaftsschulen und LFI
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es intensive Bemühungen, in Vorarlberg eine Landwirtschaftsschule aufzubauen. Doch der Erste Weltkrieg kam in die Quere. Danach war dann der Hunger ein maßgeblicher Treiber für die rasche Umsetzung. Schulisches Wissen sollte die Lebensmittelerzeugung flotter voranbringen. Die Devise: „Ein geschulter Geist führe die kräftige Bauernhand.“
1920 nahm die landwirtschaftliche Fachschule Mehrerau ihren Unterricht auf. 1935 folgte die Bauerntöchterschule in Gauenstein. Im Jahre 1974 wurde die vom Zisterzienserorden geführte Landwirtschaftliche Fach- und Berufsschule von der neu errichteten Landwirtschaftsschule in Hohenems abgelöst. 1996 folgte auch die von den Dominikanerinnen geführte Fachschule für ländliche Hauswirtschaft diesem Beispiel.
Die Landwirtschaftsschule Hohenems stellte 1995 die landwirtschaftliche Berufsschule ein und eröffnete die Fachschule für Berufstätige. In Kooperation mit Landwirtschaftskammer und deren Fachverbänden entwickelte sich die Landwirtschaftsschule Hohenems auch zum Zentrum der außerschulischen Weiterbildung. Diesem breiten Bildungsangebot entsprechend, wurde 1997 der Name auf „Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum“ (BSBZ) angepasst.
2015 folgte ein weiterer Quantensprung im bäuerlichen Schulwesen Vorarlbergs. Das Angebot am BSBZ wurde um die maturaführende „Höhere Lehranstalt für Landwirtschaft“ erweitert.
1920 nahm die landwirtschaftliche Fachschule Mehrerau ihren Unterricht auf. 1935 folgte die Bauerntöchterschule in Gauenstein. Im Jahre 1974 wurde die vom Zisterzienserorden geführte Landwirtschaftliche Fach- und Berufsschule von der neu errichteten Landwirtschaftsschule in Hohenems abgelöst. 1996 folgte auch die von den Dominikanerinnen geführte Fachschule für ländliche Hauswirtschaft diesem Beispiel.
Die Landwirtschaftsschule Hohenems stellte 1995 die landwirtschaftliche Berufsschule ein und eröffnete die Fachschule für Berufstätige. In Kooperation mit Landwirtschaftskammer und deren Fachverbänden entwickelte sich die Landwirtschaftsschule Hohenems auch zum Zentrum der außerschulischen Weiterbildung. Diesem breiten Bildungsangebot entsprechend, wurde 1997 der Name auf „Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum“ (BSBZ) angepasst.
2015 folgte ein weiterer Quantensprung im bäuerlichen Schulwesen Vorarlbergs. Das Angebot am BSBZ wurde um die maturaführende „Höhere Lehranstalt für Landwirtschaft“ erweitert.
Bildung hoch im Kurs
Zur Stärkung des außerschulischen Bildungsangebotes wurde 1976 in der Landwirtschaftskammer das LFI-Landeskomitee konstituiert. Das Ziel war, die Vortragstätigkeit in den Fachverbänden zu bündeln und in einem Programmheft zu veröffentlichen. Der entscheidende Schritt der Professionalisierung und strategischen Weiterbildungsplanung erfolgte erst mit der Gründung des LFI als Verein im Jahre 1997.
Dass es dem bäuerlichen Berufsstand immer wieder gelungen ist, die steigenden An- und Herausforderungen zu bewältigen, ist maßgeblich auch dem Engagement in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu verdanken. Ohne das wäre es nicht möglich gewesen, die Vorarlberger Land- und Forstwirtschaft unter den besonderen natürlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zukunftsfit zu erhalten.
Dass es dem bäuerlichen Berufsstand immer wieder gelungen ist, die steigenden An- und Herausforderungen zu bewältigen, ist maßgeblich auch dem Engagement in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu verdanken. Ohne das wäre es nicht möglich gewesen, die Vorarlberger Land- und Forstwirtschaft unter den besonderen natürlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zukunftsfit zu erhalten.