VKI-Test: Käseimitate schnitten enttäuschend ab
Imitate mit echtem Käse verglichen
162 vegane Käseimitate wurden in einem Test des Vereins für Konsumenteninformation auf ihre Nährwerte (Nutria-Score) und den Grad der industriellen Verarbeitung (Nova) hin überprüft. Hartkäse-, Feta-, Weichkäse-, Mozzarella-, Frischkäse- und Topfenimitate wurden für den Test herangezogen. 128 Produkte und damit der Großteil der getesteten Lebensmittel, erntete eine "durchschnittliche" Bewertung. 28 Produkte erhielten ein "gut", sechs Produkte ein "weniger zufriedenstellend". Für den Test wurden das Nährwertprofil und der Verarbeitungsgrad erhoben. Zudem wurden die Imitate mit den jeweiligen Produktgruppen aus dem Käsesegment verglichen. Dabei wies herkömmlicher Käse wegen seines Eiweißgehalts tendenziell einen besseren Nutri-Score auf: 54% der veganen Käseimitate landeten in der schlechtesten Kategorie "E", bei den Milchprodukten waren es nur 8%.
Kokosöl als Hauptbestandteil bei Käseimitaten
Bei etwa drei Viertel der getesteten Produkte sind Kokosöl oder Sheabutter Hauptbestandteile. Palmöl ist zwar kaum noch in den Produkten enthalten, Kokosöl ist jedoch ähnlich kritisch zu sehen. Denn der Anbau von Kokospalmen bringt weniger Ertrag pro Fläche - es werden mehr Wasser, Pestizide und Düngemittel benötigt.
Fazit: Käseimitate hochverarbeitet und mit Aromen versehen
Käseimitate sind grundsätzlich meist hochverarbeitet. Bei veganen Käseimitaten entsteht beispielsweise die Konsistenz durch Verdickungsmittel oder Stärke. Für den Geschmack sind meist Aromen notwendig. Lediglich vegane Weich- und Frischkäseimitate kommen mit weniger Zusatzstoffen aus. Der Großteil (82%) der im Test untersuchten Käseersatzprodukte wurde mit NOVA 4 als hochverarbeitetes Lebensmittel eingestuft. "Die restlichen 18% sind NOVA 3 zuzuordnen und für den regelmäßigen Konsum durchaus noch in Ordnung", betont VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. "Prinzipiell ist es aber dennoch gesünder, zu unverarbeiteten Lebensmitteln zu greifen."