Stichling verschwindet im Bodensee
Jahrelang hatte der Stichling den Großteil der Fische im Freiwasser des Bodensees ausgemacht, nun wurden bei einer Bestandsaufnahme nur mehr wenige Stichlinge festgestellt. „Wir haben bei den letzten Befischungen Hunderte von Stichlingen gefangen, jetzt sind es insgesamt keine 50“, so Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle in Langenargen (Baden-Württemberg). Der kleine Fisch war Anfang der 1950er-Jahre erstmals im Bodensee nachgewiesen worden. Ab 2012 hatte er sich explosionsartig vermehrt und machte laut der Fischereiforschungsstelle selbst Anfang des Jahres noch mehr als 90 Prozent der Fische im Freiwasser aus. Erklären können sich die Wissenschafter die ersten Ergebnisse ihrer Inventur, die alle fünf Jahre im Auftrag der öffentlichen Hand durchgeführt wird, bisher nicht.
Nichts habe auf ein massenhaftes Fischsterben im Bodensee hingedeutet, sagte Brinker. Denkbar seien eine Krankheit oder ein Parasit als Ursache. Der Dreistachlige Stichling frisst gerade im Winter und Frühjahr Eier und Larven des einheimischen Felchen bzw. diesen das Plankton weg. Er sorgt damit für ein Ungleichgewicht im Ökosystem des Sees. So brach der Bestand der Felchen, die eigentlich Leitart im Bodensee sind, stark ein. Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und die Schweiz haben daher eine dreijährige Schonzeit für Felchen ab 2024 vereinbart. Ende 2023 hatte man die Besatzstrategie angepasst, indem größere Jungfelchen ausgesetzt wurden.
Gamechanger
„Wenn sich das massenhafte Verschwinden der Stichlinge bestätigt, könnte das ein wirklicher Gamechanger für eine Erholung der Felchenbestände sein“, sagte Brinker. Die Inventur zeige bereits, dass sich die Felchen etwas erholt haben: „Sie sehen nicht mehr so abgemagert aus.“ Der Felchen galt als der „Brotfisch“ der Berufsfischer, daher werden seit Jahren Maßnahmen gegen den Stichling gefordert.
Nichts habe auf ein massenhaftes Fischsterben im Bodensee hingedeutet, sagte Brinker. Denkbar seien eine Krankheit oder ein Parasit als Ursache. Der Dreistachlige Stichling frisst gerade im Winter und Frühjahr Eier und Larven des einheimischen Felchen bzw. diesen das Plankton weg. Er sorgt damit für ein Ungleichgewicht im Ökosystem des Sees. So brach der Bestand der Felchen, die eigentlich Leitart im Bodensee sind, stark ein. Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und die Schweiz haben daher eine dreijährige Schonzeit für Felchen ab 2024 vereinbart. Ende 2023 hatte man die Besatzstrategie angepasst, indem größere Jungfelchen ausgesetzt wurden.
Gamechanger
„Wenn sich das massenhafte Verschwinden der Stichlinge bestätigt, könnte das ein wirklicher Gamechanger für eine Erholung der Felchenbestände sein“, sagte Brinker. Die Inventur zeige bereits, dass sich die Felchen etwas erholt haben: „Sie sehen nicht mehr so abgemagert aus.“ Der Felchen galt als der „Brotfisch“ der Berufsfischer, daher werden seit Jahren Maßnahmen gegen den Stichling gefordert.