Quarantäneschädling: Jordan-Virus (Tomato Brown Rugose Fruit Virus)
Das Tomato Brown Rugose Fruit Virus wurde erstmals 2014 im Nahen Osten entdeckt. Daher stammt auch der Name Jordan-Virus. Seit 2018 wurde es auch in der EU festgestellt. Hauptsächlich betroffen sind Tomaten und Paprika. Das Virus verursacht eine Mosaikfärbung und blasige Deformierung der Blätter. Falls die Pflanzen nicht frühzeitig absterben, werden Früchte mit runzelig brauner oder gelber Verfärbung gebildet. Infektionen erfolgen über Saatgut und mechanisch. Es werden großen Mengen an Viren produziert. Die Viren überleben auch nach dem Absterben der Pflanzen sehr lange an Pflanzenresten und Erde sowie Materialien.
Gefahr für Tomaten- und Paprikaproduktion
Das Jordan-Virus ist ein neuer Quarantäneschaderreger. Im Jahr 2020 trat das Virus in einigen
EU-Mitgliedsstaaten auf. Die Krankheit gilt als sehr gefährlich für die Tomaten- und Paprikaproduktion. Bei einem Befall müssen die Pflanzen vernichtet und am Standort Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden. In einer EU-Durchführungsverordnung ist eine Labortestung für Saatgutgut von Tomaten sowie Paprika- und Chili-Arten vorgeschrieben. So sollen Infektionsquellen frühzeitig ausgeschaltet werden.
Jordan-Virus-Befall auch in Österreich nachgewiesen
In einem Fall wurde in Österreich bei Saatgut der Ernte 2020 tatsächlich ein Befall nachgewiesen. Die Partie war aus einem anderen EU-Land zugekauft worden. Es erfolgte eine Vernichtung der Ware. Diese neue Pflanzenkrankheit muss jedenfalls verstärkt im Auge behalten werden.