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Qualitätsgabe zu Winterweizen im Trockengebiet

11.05.2020 | von DI Josef Springer

Angesichts der anhaltenden Trockenheit berichtet der Agrarhandel von deutlich verringerten Absatzmengen.

Auch stellen Landwirte mitunter die Frage, ob unter den heurigen Bedingungen eine Qualitätsgabe zu Winterweizen notwendig bzw. sinnvoll ist. Dazu folgende Überlegung: bei einem Rohproteingehalt von 15 % sind je Tonne Weizen annähernd 23 kg Stickstoff erforderlich. Je nach Kornertrag sind somit folgende Stickstoffmengen erforderlich.
Stickstoffmenge.jpg © DI Josef Springer/LK Niederösterreich
erforderliche Stickstoffmenge je Kornertrag © DI Josef Springer/LK Niederösterreich
Bereits stark beeinträchtigte Bestände mit entsprechend niedrigen Ertragserwartungen (zB schwächere Standorte, wasserzehrende Vorfrucht) dürften im Regelfall schon ausreichend mit Stickstoff versorgt sein, zumal die heurigen Nmin-Bodenvorräte zu Vegetationsbeginn überdurchschnittlich waren.
Auf Standorten mit intakten Ertragserwartungen wird zur Erzielung entsprechender Rohproteingehalte eine Qualitätsgabe erforderlich sein.
Bitte um Beachtung: technische Hilfsmittel zur N-Bedarfsermittlung (zB N-Tester) liefern bei Pflanzen mit Trockenstress verzerrte Ergebnisse, sind also nur bedingt brauchbar.