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Problemungräser im Wintergetreide weiterhin aktuell

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12.08.2025 | von DI Hubert Köppl

Im heurigen Frühjahr war im Vergleich zum Vorjahr der Druck mit Weidelgräsern und Ackerfuchsschwanzgras etwas geringer. Durch den deutlich späteren Anbau v.a. der Wintergerste wurden die bereits aufgelaufenen Gräser mit der Bodenbearbeitung bekämpft und nach dem Anbau bleib die oberste Bodenschicht trocken – dass verhinderte die Keimung der Gräsersamen.

Die besten Erfolge gegen Gräser werden im Herbst erzielt, gegen die im Frühjahr einsetzbaren Wirkstoffe sind viele Pflanzen bereits resistent. Ab 2027 wird der bisher hauptsächlich zur Gräserbekämpfung verwendete Wirkstoff Flufenacet nicht mehr zur Verfügung stehen.
In Oberösterreich breiten sich v.a. Weidelgräser stark aus, viele sind bereits resistent gegen Gräserherbizide aus der Klasse der ACCase-Hemmer (z.B. Axial 50) und der ALS-Hemmer (Gräseraktive Sulfonylharnstoffe wie z.B. Atlantis OD, Broadway Plus, etc.).
Ackerfuchsschwanzgras hat sich in OÖ schon etabliert.jpg © LK OÖ/Köppl
Ackerfuchsschwanzgras hat sich in OÖ schon etabliert © LK OÖ/Köppl

Biologie ausgewählter Ungräser

In seiner Jugendphase ist das Ackerfuchsschwanzgras für den Landwirt nicht immer leicht zu erkennen. Im kleinen Stadium ist sein Blatthäutchen im Gegensatz zu Windhalm wie ein Fuchsschwanz gezähnt. Blüht es, dann besitzt das Ungras eine dichte und etwas schlankere Ähre als das Wiesenfuchsschwanzgras. Es keimt hauptsächlich im Herbst, kann aber bei wenig Bodenbeschattung auch im Frühjahr keimen. Seine Samen sind länger keimfähig als jene des Windhalms (durchschnittlich 5 bis 6 Jahre, in Extremfällen bis 20 Jahre). Es kann im Frühjahr auch in Maisbeständen, Soja aber auch in Brachen und Blühflächen auflaufen.
Weidelgräser breiten sich im Getreide immer mehr aus.jpg © LK OÖ/Köppl
Weidelgräser breiten sich im Getreide immer mehr aus © LK OÖ/Köppl
Bei uns dominiert das Deutsche Weidelgras/Raygras, untergeordnet sind das Welsche Weidelgras sowie Bastarde von diesen. Erkennbar sind sie an den an der Unterseite glänzenden Blättern. Die Samen an der s-förmig geschlängelten Ähre sind flach zur Längsachse angeordnet (bei der Quecke liegen sie quer), die Keimfähigkeit beträgt ca. 5 Jahre.
Weidelgräser kommen auch im Mais vor.jpg © LK OÖ/Köppl
Weidelgräser kommen auch im Mais vor © LK OÖ/Köppl
Das sehr konkurrenzstarke und mehrjährige Ungras läuft auch im Frühjahr auf und ist im Mais und anderen Kulturen sowie in Brachen und Blühflächen zu finden. Da es eine höhere N-Effizienz als Weizen hat, kann es bei gleicher N-Menge bis zur doppelten Blattmasse bilden und damit den Weizen stark in seinem Wuchs beeinträchtigen und ihn damit auch zur Lagerung bringen.
Trespen wandern oft von Feldrand ein.jpg © LK OÖ/Köppl
Trespen wandern oft von Feldrand ein. © LK OÖ/Köppl
Es gibt viele Arten von Trespen, bedeutend sind bei uns u.a. die Taube und die Dachtrespe. Die Blattspreiten sind behaart. Die Lebensfähigkeit im Boden beträgt nur 1 bis zwei Jahre, die Keimruhe ist gering. Die Einwanderung erfolgt meist vom Feldrand. Wendende Bodenbearbeitung kann das Samenpotential im Boden stark reduzieren.
Weidelgräser wandern oft vom Feldrand ein.jpg © LK OÖ/Köppl
Weidelgräser wandern oft vom Feldrand ein © LK OÖ/Köppl

Vorbeugende Maßnahmen

In Anbetracht der massiven Ausbreitung der Ungräser und der schwierigen Situation bei den Wirkstoffen muss vorbeugenden Maßnahmen deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Einseitige Wintergetreide und -rapsfruchtfolgen sowie eine reduzierte Bodenbearbeitung können die Ausbreitung fördern. Verbreitet werden die Gräser hauptsächlich über den Maschineneinsatz, insbesondere die Mähdrescher verteilen die Samen. Bei verungrasten Feldern sollen die Geräte vor dem Verlassen des Feldes gereinigt werden. Wichtig ist auch eine Feldrandpflege, v.a. Trespen wandern von dort in die Flächen ein.
Frühsaaten bieten den Ungräsern optimale Entwicklungsbedingungen im Herbst. Im Herbst 2024 hat sich gezeigt, dass die nach dem großen Regen aufgelaufenen Gräser durch die Bodenbearbeitung vernichtet wurden. Die spätere Saat fiel dann in eine trockenere Phase, was die Keimung der Ungräser erschwert hat. Im Frühjahr 2025 gab es deutlich weniger Probleme mit Gräsern im Getreide als im Vorjahr – das ist hauptsächlich auf die spätere Bodenbearbeitung und spätere Aussaat zurückzuführen.
Bei starkem Befall wird das in Deutschland schon praktizierte „falsche“ Saatbett empfohlen, wo der Acker frühzeitig saatfertig vorbereitet wird und dann nach dem Auflauf der Ungräser (optimal wäre ein langer oberflächlich feuchter Boden) nochmals bearbeitet oder zum Abwelken der Gräser Glyphosat eingesetzt wird. Besonders bei Mulchsaaten hat sich gezeigt, dass mit den eher bodenaktiven Herbstherbiziden Gräser mit 2 bis 3 Blättern oder gar schon in der Bestockung nicht mehr bekämpfen lassen. Im Herbst kann dann noch ca. 10 Tage vor Vegetationsende mit Axial 50 korrigiert werden oder man reagiert sehr rasch im Frühjahr.
Hat sich das Ungras auf einem Schlag etabliert, wird die Bekämpfung schwierig und v.a. teuer. Deshalb heißt es, wehret den Anfängen. Gräser- und insbesondere Raygraseinsaaten in Begrünungen bzw. als Untersaaten in Hauptkulturen sollten unbedingt vermieden werden.
Das Saatgut muss mindestens 2 cm mit Erde bedeckt sein.jpg © LK OÖ/Köppl
Das Saatgut muss mindestens 2 cm mit Erde bedeckt sein © LK OÖ/Köppl

Direkte Maßnahmen

Grundsätzlich sollte die Problemungrasbekämpfung im Herbst durchgeführt worden sein. Diese Flächen sind trotzdem im Frühjahr zu kontrollieren. Zur Reduzierung des Vermehrungspotentials soll ein Bekämpfungserfolg von über 97 % erzielt.
Bei früher bis normaler Saat und stärkerem Gräserdruck muss eine Behandlung im Herbst erfolgen – in manchen Jahren wird trotzdem eine Nachbehandlung im Frühjahr notwendig werden.
Bausteine für eine gute Wirkung sind ein eher feinkrümeliges Saatbett und feuchte Witterung nach der Anwendung. Eine gleichmäßige Saatgutablage von mind. 2 cm ist ebenfalls wichtig. Bei grobscholligen Böden kann die Wirkung der hauptsächlich bodenaktiven Produkte durch einen Spritzschatten und durch das spätere Zerfallen der Erdbrocken nicht ausreichend sein. Dort wo es möglich ist, bietet das Walzen der Böden eine gute Basis für eine gute Wirkung der hauptsächlich bodenaktiven Herbizide. Ungras- und Unkrautreste von der Getreide- Raps- oder Sojabohnenstoppel können mit Herbstherbiziden ebenfalls nicht bekämpft werden. Ein starkes Argument für eine Herbstbehandlung ist auch Vermeidung von Resistenzen. Hier kommen fast ausschließlich Wirkstoffe zum Einsatz, die einen völlig anderen Wirkmechanismus als Frühjahrsherbizide besitzen. Wurzelunkräuter werden leider im Herbst nicht erfasst.
Sind viele Gräser mit senkrecht stehenden Blättern vorhanden, haben Doppelflachstrahldüsen gewisse Vorteile in der Benetzung.
Nach der Anwendung sollen noch 10 bis 14 Tage aktives Wachstum bei Getreide aber auch Unkraut gegeben sein.
Die Verträglichkeit der Produkte kann bei starken Niederschlägen etwas leiden, die Wirkstoffe Diflufenican aber auch Prosulfocarb (z.B. Boxer) können hier zu Aufhellungen führen, die sich aber wieder auswachsen. Unmittelbar nach der Ausbringung sollen die Nachttemperaturen drei Tage lang nicht unter -3 °C fallen.
Problemungräser müssen spätestens bis zum Auflaufen bekämpft werden.jpg © LK OÖ/Köppl
Problemungräser müssen spätestens bis zum Auflaufen bekämpft werden © LK OÖ/Köppl

Strategien gegen Ungräser mit Flufenacet

Wenn der Wirkstoff Flufenacet im Herbst noch verwendbar ist, dann ist er weiterhin mit 240 g/ha die Basis der Ungrasbekämpfung. Dominieren Ackerfuchsschwanzgras oder Raygräser, so ist der optimale Behandlungszeitpunkt bei Verwendung von eher bodenaktiven Wirkstoffen (Flufenacet, Diflufenican, Prosulfocarb etc.) kurz vor dem oder in das Auflaufen der Ungräser bei feuchtem, feinkrümeligem Boden. Zweikeimblättrige Unkräuter werden zu diesem Zeitpunkt miterfasst, lediglich Klettenlabkraut könnte noch später durchstoßen und muss dann im Frühjahr korrigiert werden. Für eine Nachauflaufbehandlung der Gräser im Herbst steht auch noch das rein blattaktive Axial 50 zur Verfügung.
Steht Windhalm im Vordergrund, kann die Behandlung auch noch im Keimblatt- bzw. max. 1- bis 2-Blattstadium der Unkräuter erfolgen – hier ist auch noch eine sehr gute Wirkung über die Blätter zu erwarten.
Bei den eingesetzten Produkten muss bei Problemgräsern die obere Aufwandmenge eingesetzt werden (z.B. auf schweren Böden 0,6 l/ha Battle Delta/Carpatus/Nucleus – 0,5 l/ha auf leichten Böden, 0,5 l/ha Cadou SC-0,3 l/ha auf leichten Böden, 0,4 l/ha Glosset SC). Verbessert wird die Wirksamkeit von Flufenacet durch die Wirkstoffe Diflufenican, Prosulfocarb und sehr gut durch Aclonifen (z.B. in Mateno Duo). Wird in einer eher trockenen Phase angebaut, so soll noch auf feuchten Boden unmittelbar nach der Saat appliziert werden. Zu diesem frühen Zeitpunkt kann Klettenlabkraut manchmal noch nicht aufgelaufen sein – eine Korrektur kann möglich werden. Pontos muss mit 1,0 l/ha im Vorauflauf eingesetzt werden, sonst kommt es zu Schäden am Getreide. Auch hier wird Klettenlabkraut schlecht erfasst. Der Kombi-Pack Battle Delta Flex besteht aus dem bekannten Battle Delta und BeFlex. Die Anwendung ist ab Auflaufen des Getreides zugelassen, BeFlex unterstützt Battle Delta in der Wirkung gegen Gräser wie das Ackerfuchssschwanzgras (0,5-0,6 l/ha Battle Delta + 0,5 l/ha BeFlex). Bei mittlerer Verunkrautung mit Windhalm genügen jeweils 0,33 l/ha der beiden.
Axial 50 (0,9 l/ha) ist rein blattaktiv und kann daher erst ab dem 3-Blattstadium des Ungrases eingesetzt werden. Es verträgt auch kühlere Temperaturen. In der Praxis wird es mit 0,75 l/ha Viper Compact kombiniert, damit auch die restlichen Unkräuter erfasst werden. Auch wenn bereits eine Vorlage mit einem anderen Produkt erfolgt ist und trotzdem noch Gräser auflaufen, kann im Herbst noch bei kühler Witterung Axial 50 (0,9 l/ha) angewendet werden. Danach soll noch ca. 10 Tage Vegetation herrschen. Axial 50 darf nur einmal in der Vegetationsperiode eingesetzt werden.
Die Wirkungsspektren der Produkte und auch deren Auflagen (insbesondere die Abstände zu Oberflächengewässern und auf abtragsgefährdeten Flächen, Einsatz auf drainierten Flächen) sind der Tabelle auf lk-online zu entnehmen. Bei vielen Produkten ist auch darauf zu achten, dass sie nur einmal pro Kultur und Vegetationsperiode eingesetzt werden dürfen und manche nur alle zwei Jahre (z.B. Battle Delta, Iconic, Lentipur 500, Nucleus, Pontos, Sunfire) bzw. alle drei Jahre (z.B. Fence) auf derselben Fläche.
 
Detaillierte Informationen zur Bekämpfung zur Behandlung der Gräser ohne den Wirkstoff Flufenacet, zu Strategien ohne Problemungräser und eine ausführliche Produkttabelle gibt es auf hier.

Strategien gegen Ungräser ohne Flufenacet

Dürfen flufenacethältige Produkte nicht mehr verwendet werden und sind „Ersatzwirkstoffe“ noch nicht auf dem Markt, dann wird dem Wirkstoff Prosulfocarb mehr Bedeutung zukommen. Er ist z.B. in den Produkten Boxer, Roxy EC, Fantasia oder Jura enthalten. Für eher windhalmdominierte Standorte kann auch der Wirkstoff Chlortoluron (z.B. in Lentipur 500) zum Einsatz kommen. Die Verträglichkeit von Prosulfocarb ist nicht ganz so gut wie bei Flufenacet, v.a. Gerste kann nach der Behandlung Aufhellungen zeigen. Mit einer Anwendung im Vorauflauf kann das großteils vermieden werden. Gibt es starke Niederschläge nach der Anwendung oder ist die Witterung bei einer frühen Nachauflaufbehandlung noch sehr warm, dann kann es zu Blattaufhellungen kommen, die sich aber wieder auswachsen.
Die Landwirtschaftskammer hat im Herbst 2024 Versuche mit den Kombinationen 0,35 l/ha Mateno Duo + 3 l/ha Boxer, 2 l/ha Trinity + 3 l/ha Boxer und 3 l/ha Jura + 0,5 l/ha BeFlex im frühen Nachauflauf (ES 11) angelegt und eine Variante mit 4 l/ha Boxer + 1 l/ha Axial Komplett im Dreiblattstadium (ES 13) des Getreides. Die stärksten Aufhellungen gab es in der Gerste in der Kombination mit Mateno Duo, bei der Variante im ES 13 gab es interessanterweise keine Verträglichkeitsprobleme – da war die Temperatur bei der Anwendung auch schon niedriger. In Weizen gab es sehr geringe Aufhellungen. Im Frühjahr waren keine Unterschiede mehr in den Varianten erkennbar. Durch den späten Anbau waren in den unbehandelten Kontrollen wenig Gräser, die beste Wirkung gegen Gräser wurde mit der Kombination aus Axial Komplett und Boxer im ES 13 erzielt. Schlechte Wirkung gab es hier aber gegen Ackerstiefmütterchen, Rote Taubnessel und Ehrenpreis-Arten. In Summe waren alle Varianten in der Ungraswirkung sehr gut, die Wirkungsgrade lagen bei 98-100 %. Das ist aber auch wahrscheinlich auf den allgemein sehr geringen Gräserdruck im letzten Jahr zurückzuführen. Erfolgt der Anbau früher und werden die Ungräser nicht vorher mechanisch beseitigt, könnte die Situation anders aussehen. Die Versuche werden im heurigen Jahr fortgesetzt.
Gräserstöcke können im Herbst und im Frühjahr schwer bekämpft werden.jpg © LK OÖ/Köppl
Gräserstöcke können im Herbst und im Frühjahr schwer bekämpft werden © LK OÖ/Köppl

Frühjahr

Bei starkem Druck gibt es mit allen Produkten im Herbst keine ganz zufriedenstellende Wirkung, deshalb wird im Frühjahr eine Korrektur notwendig werden. Langjährige Versuche zeigen, dass bei starkem Befall mit Ungräsern nur eine konsequente Behandlung im Herbst und im Frühjahr zum Ziel führt. Gute Effekte im Frühjahr mit Herbiziden erzielt man nur dann, wenn die Maßnahmen in den ersten 14 Tagen nach Vegetationsbeginn bei kleinem Ungras erfolgen. In manchen Jahren war der optimale Termin bereits Anfang/Mitte März, spätere Anwendungen waren nicht mehr so erfolgreich. Gegen stark bestockte oder bereits schossende Pflanzen ist die Wirkung gegen Weidelgräser und Ackerfuchsschwanzgras unzureichend und fördert zusätzlich die Resistenzbildung. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, die Gräserbekämpfung rasch durchzuführen und die Behandlung gegen zweikeimblättrige Unkräuter in einem eigenen Arbeitsgang durchzuführen.
Gegen die im Frühjahr einsetzbaren Wirkstoffe aus der Klasse der ACCase-Hemmer (HRAC Gruppe 1 bzw. A, z.B. Axial 50, Fusilade Max, Focus Ultra, etc.) und der ALS-Hemmer (HRAC-Gruppe 2 bzw. B, z.B. Atlantis OD, Avoxa, Broadway/Broadway Plus, Husar OD, etc.) sind in manchen Regionen Österreichs die Gräser bereits resistent, deshalb ist eine Herbstbehandlung – wenn möglich - zu bevorzugen.

Strategien ohne Problemungräser:

Die Produktauswahl für eine Wirkung auch gegen zweikeimblättrige Unkräuter inkl. Windhalm sollte sich nach der zu erwartenden Verunkrautung richten. Hauptunkräuter, die auch bei der Ernte noch ein Problem sein können, sind Klettenlabkraut und Kamille-Arten. Ehrenpreis-Arten, Taubnessel, Stiefmütterchen und Vogelmiere stellen bei der Ernte zwar kein Problem dar, sind aber starke Platz-, Nährstoff- und Wasserräuber, die manchmal im Frühjahr schwierig zu bekämpfen sind. In einigen Gebieten ist auch auf Kornblume und Klatschmohn zu achten.
Saracen und Express SX bzw. Flame Duo (2025 letztmalig im Herbst einsetzbar) besitzen nur eine Wirkung bei aufgelaufenem Unkraut. Viper Compact besitzt neben einem bodenwirksamen auch noch sehr stark blattaktive Wirkstoffe. Gegen Windhalm wird eine Kombination mit 1,5 l/ha Lentipur 500 empfohlen.
Als Komplettlösung für die oben genannten Unkräuter und Ungräser (mit Ausnahme von Ackerfuchsschwanzgras und Raygräsern) gibt es eine breite Palette an Möglichkeiten (siehe Tabelle).
Stark gegen Klettenlabkraut sind Kombinationen mit Boxer (Roxy), der Mateno Duo Pack bzw. Pontos können mit Flame Duo verstärkt werden. Über den Wirkstoff Florasulam hat auch Carmina Perfekt eine sehr gute Klettenlabkrautwirkung – das gilt auch für Viper Compact.
 
Kornblume breitet sich in manchen Regionen stärker aus. Produkte mit dem Wirkstoff Florasulam wie Carmina Perfekt, Viper Compact oder die Mischpartner zu anderen Produkten wie Flame Duo oder Saracen haben hier eine sehr gute Wirkung. Der Wirkstoff Chlortoluron (in Lentipur 500, Trinity, Stomp Perfekt) wirkt bei Kornblumen nur im Keimblattstadium gut.
Treten Ausfallraps oder andere Kreuzblütler auf, so werden diese von allen Produkten gut erfasst, bei Boxer, Pontos oder auch Stomp Aqua/Activus SC muss Express SX oder Flame Duo beigemengt werden.

Resistenzproblematik

Die von der LK-OÖ letztes Jahr zur Analyse eingeschickten Verdachtsproben von Weidel-Raygräsern erwiesen sich fast ausschließlich als multi-resistent, d.h. die Gräserwirkstoffe auf Basis ACCase-Hemmer (HRAC Gruppe 1 bzw. A, z.B. Axial 50, Fusilade Max, Focus Ultra, etc.) und ALS-Hemmer (HRAC-Gruppe 2 bzw. B, z.B. Atlantis OD, Avoxa, Broadway/Broadway Plus, Husar OD, etc.) konnten die Pflanzen nicht mehr bekämpfen. Die beste Wirkung zeigte noch der ACCase-Hemmer-Wirkstoff Clethodim im Produkt Centurion plus – dieses ist aber nur in zweikeimblättrigen Kulturen (aber nicht in Soja) und nicht im Getreide einsetzbar. Der stärkste ALS-Gräserwirkstoff ist aktuell noch Foramsulfuron in MaisTer Power bzw. Monsoon.
Die Resistenz von Windhalm gegen gräserwirksame ALS-Hemmern ist in Oberösterreich schon länger bekannt. Auch hier empfiehlt sich eine Herbstbehandlung. Im Frühjahr sind die Möglichkeiten sehr eingeschränkt, in Gerste kann nur mehr mit Axial 50 oder Axial Komplett gearbeitet werden. Avoxa (nicht in Gerste) zeigt ebenfalls eine Wirkung. Lentipur 500 (2 l/ha als Mischpartner zu Herbiziden mit Wirkung gegen breitblättrige Unkräuter) erfasst ALS-resistenten Windhalm in kleinem Stadium bei feuchter Witterung.
Auch wenn ich eine abwechslungsreiche Fruchtfolge habe, steigt bei vermehrtem Einsatz der oben genannten Wirkstoffgruppen die Resistenzgefahr, deshalb sind vorbeugende Maßnahmen (Gerätereinigung, späterer Anbau, mechanische Methoden, falsches Saatbett etc.) von enormer Bedeutung. Bei multiplen Resistenzen bleibt zur Gräserbekämpfung nur mehr der Einsatz von Kerb FLO in Raps oder mehrjähriger Feldfutterbau ohne diese Gräser.

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Ackerfuchsschwanzgras hat sich in OÖ schon etabliert © LK OÖ/Köppl

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