Nachruf Gebhard Halder
Meilenstein EU-Beitritt
Die wohl größte Herausforderung für die Bauernschaft war der EU-Beitritt Österreichs, der das bisherige agrarpolitische System tiefgreifend veränderte. Gebhard Halders Haltung dazu war eine kritisch konstruktive. Im Bewusstsein, dass in der Gesamtsicht kein Weg daran vorbeiführte, war es ihm ein Anliegen auf Landesebene regionale Spielräume zu nutzen und ein Auffangnetz zu spannen, damit dieser Umbruch auch für die kleinstrukturierte Vorarlberger Landwirtschaft möglichst gut bewältigt werden konnte. Gemeinsam mit seinem Kammerdirektor Gebhard Bechter, wandelte sich die Landwirtschaftskammer unter Präsident Gebhard Halder von einer Verwaltungsbehörde hin zu einem Dienstleistungs- und Serviceunternehmen für die bäuerlichen Familien. Die Beratungs- und Unterstützungsangebote wurden stetig, entsprechend den Erfordernissen der Land- und Forstwirtschaft, angepasst und weiterentwickelt. Geprägt von seinen eigenen Erfahrungen setzte er sich für bäuerliche Initiativen der Zusammenarbeit und Vermarktung ein. Er war 1977 Gründungsobmann des Maschinenringes Unterland, Mitbegründer des Maschinenringservice, des Vorarlberger Waldvereines und des Ländle Marketing. Präsident Halder war es enorm wichtig, die Leistungen der bäuerlichen Familien für die Region und die Gesellschaft aufzuzeigen und dies auch in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. „Entscheidend für die Zukunft ist das Selbstwertgefühl der Bäuerinnen und Bauern, das Wissen etwas zu leisten, auf das man zu Recht stolz sein kann“, so Gebhard Halder. Das im agrarischen Diskurs und in der gesellschaftlichen Diskussion zu vertreten und zu unterstützen war ihm Aufgabe und Auftrag.