Moosbrugger zum "Tag des Waldes": Multifunktionale Waldwirtschaft unverzichtbar

Zum "Internationalen Tag des Waldes" am 21. März, der heuer unter dem Motto "Wald und Ernährung" steht, unterstreicht LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger nicht nur, dass Wälder unzähligen Menschen, Tieren, Pflanzen und anderen Organismen Lebensgrundlage und Nahrung bieten. Vielmehr hebt Moosbrugger auch hervor, dass die multifunktionale, nachhaltige Bewirtschaftung unverzichtbar ist, um die Wälder klimafit zu machen und mit all ihren unverzichtbaren Funktionen zu erhalten. Während er die Beibehaltung des Waldfonds sehr positiv wertet, übt er – einmal mehr – scharfe Kritik an der EU-Entwaldungsverordnung, die "nötig" sei "wie ein riesiger Klotz am Bein".
Österreichs Wälder und Böden als Hotspots der Artenvielfalt
"Österreichs Wälder und ihre Böden sind wahre Hotspots der Biodiversität und bieten Lebensgrundlage für unzählige Tier-, Pflanzen- und weitere Arten. Auch der Mensch findet manch Essbares in Form von Wild, Pilzen, Kräutern und mehr. Keinesfalls aber können die Wälder eine Weltbevölkerung von 9 Mrd. Menschen ernähren. Dazu braucht es eine produzierende Landwirtschaft auch in Europa. Der Wald in Österreich ernährt jedoch einen Teil der Bevölkerung, indem nachhaltig Holz geerntet wird. Rund 300.000 Menschen beziehen Einkommen aus dem Wald und der Verarbeitung von Holz", unterstreicht der LKÖ-Präsident und weist auf zahlreiche Studien hin.
Forst- und Holzwirtschaft beleben ganze Regionen
"Laut Economica-Studie aus 2021 sind jeder 17. Euro der österreichischen Bruttowertschöpfung und jeder 15. Arbeitsplatz auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen – ein enormer Wirtschaftsfaktor für unsere Regionen", hebt Moosbrugger hervor und weiter: "Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Studie 'Ökonomische Bedeutung der europäischen Forst- und Holzwirtschaft im Sinne der Bioökonomie' aus 2023. Demnach sichert die Branche europaweit 17,5 Mio. Arbeitsplätze, was der Einwohnerzahl der Niederlande entspricht. Jeder 16. Euro und jeder 16. Arbeitsplatz in Europa hängen von diesem Sektor ab."
Multifunktionale Waldwirtschaft nützt Klimafitness
"Sehr positiv ist, dass die multifunktionale Waldwirtschaft in Österreich gleichzeitig dazu beiträgt, unsere Wälder klimafit zu machen. Biomasse wie Holz ist ein entscheidender Faktor, um das Klimaproblem Nummer 1, die fossilen Rohstoffe und Energien, durch erneuerbare zu ersetzen und somit klimafreundlicher zu machen. Diese so genannte Bioökonomie ist ein zentraler Zukunftssektor, der nahezu alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche betrifft. Auf Dauer wird die Eindämmung des Klimawandels einer der wichtigsten Faktoren sein, um unsere Lebensvielfalt erhalten zu können", erklärt Moosbrugger.

Verbesserung der EU-Entwaldungsverordnung gefordert
"Wir müssen immer wieder betonen, dass das viel strapazierte Wort 'Nachhaltigkeit' aus der Forstwirtschaft stammt und Österreichs Waldwirtschaft durch ein strenges Forstgesetz bestimmt wird, also nachhaltig stattfindet. Seit den 60er-Jahren ist österreichweit eine Gesamtwaldfläche in der Größe des Burgenlands dazugekommen. Im Grunde erleben wir somit keine Ent-, sondern vielmehr eine Verwaldung. Die EU-Entwaldungsverordnung, die eigentlich die Abholzung tropischer Regenwälder verhindern sollte, stattdessen jedoch die europäische Land- und Forstwirtschaft massiv behindert, ist in unserem Land 'nötig' wie ein riesiger Klotz am Bein. Auch wenn wir froh sind, zumindest eine Verschiebung erwirkt zu haben, fordern wir weiterhin deutliche Verbesserungen dieses bürokratischen Ungetüms. Europa muss endlich aufhören, seine Stärken zu schwächen und dazu zählt unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung", wettert der LKÖ-Präsident.
Bundesregierung ist nicht den Unkenrufen gefolgt
Positiv wertet Moosbrugger hingegen, dass die neue Bundesregierung den Waldfonds als wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme bei katastrophalen Schadereignissen und als Vorsorgemaßnahme im Sinne der Klimafitness fortführen will. "Jeder Euro, der in den Waldfonds gesteckt wird, ist eine Zukunftsinvestition, die Österreich und seiner Gesellschaft mehrfach zu Gute kommt. Man denke etwa an den hohen Schutzwaldanteil. Es zeugt von Verantwortung und Weitblick, dass die neue Bundesregierung nicht diversen Unkenrufen gefolgt ist, sondern sich für eine Fortführung des Waldfonds ausgesprochen hat", betont Moosbrugger und weist ergänzend auf die neue Studie der Österreichischen Bundesforste hin, welche die enorme Bedeutung des Waldes für die österreichische Bevölkerung unterstreicht.