Mit der Natur im Einklang
Tanja und Markus Dorner führen den Dorner Hof als Nebentätigkeit schon in der vierten Generation. Dadurch hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten viel getan. Im Jahr 2010 wechselte der Hof von der Milchkuh – zu der Bio-Rinderhaltung und starteten schon bald danach Fleischpakete zu verkaufen. Sie halten 20 bis 25 Rinder in unterschiedlichen Altersklassen mit viel Platz und Auslauf am Hof sowie auf der Alpe im Sommer. Auch die Schlachtung wird tierwohlgerecht am Hof durchgeführt, damit das Fleischprodukt eine gute Qualität durch den geringeren Stress der Tiere aufweist. Die 220 Bio-Legehennen und fünf Hähne dürfen in einem mobilen Hühnerstall hausen und sich über eine großflächige Wiese am Hof freuen. Mit den Hühnereiern produziert der Hof ihre hauseigenen Nudeln mit Bio-Urdinkelgrieß und auch einen guten Eierlikör. Noch dazu kümmert sich der tatkräftige Mitarbeiter Marc Beck nicht nur um die Rinder und Hühner, sondern ist auch ein gelernter Imker. Er nützt die Synergie zwischen Mensch, Natur und Tier und produziert einen richtig guten Honig.
Geschätzte Arbeit
Der Hof bietet eine hohe Vielfältigkeit und legt darauf viel Wert. Da ist es kein Wunder, dass der Dorner Hof in Sibratsgfäll auch noch mit der Lebenshilfe saisonales Bio-Gemüse anbaut. Die Betreuerin Gerda Profanter von der Lebenshilfe hat nicht nur ein großes Wissen über den Anbau von Gemüse, sondern ist auch gelernte Kräuterpädagogin. Somit können Gerda Profanter, Betreuer Josef Arnold, Elke Köb, Yvonne Hartmann und Hubert Kaufmann gemeinsam gutes Gemüse und Kräuter im und um das Gewächshaus, mit traumhaften Ausblick auf die Berge, anbauen. Zumeist kommen alle Klient/-innen mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, starten ihren Arbeitstag mit einer Besprechung über den Tagesablauf und ziehen sich im eigenen Umkleideraum ihre Arbeitskleidung an. Durch den Umkleideraum sind sie für alle Wetterlagen gerüstet. Durch die vorherige Besprechung wissen alle Klient/-innen wie sie tatkräftig über den Arbeitstag mithelfen können und sind daher auch sehr selbständig. Dass tolle am Dorner Hof ist die Küche für die Mitarbeiter, wo sie gemeinsam für die Mittagszeit mit den hauseigenen Produkten kochen können. Das angebaute Bio-Gemüse wird nicht nur für den eigenen SB-Hofladen genutzt, sondern auch von Gerda und den Klient/-innen an weitere Kunden geliefert. Der Hof bietet Bauernkisten für den privaten Gebrauch an, aber liefert auch viel gutes Gemüse an Gastronomiebetriebe in der Umgebung. Der liebevolle Anbau wird daher von vielen sehr geschätzt.
Schöne Momente
Tanja und Markus sind sehr zufrieden mit der Arbeit der Klient/-innen. „Hubert ist immer sehr auf Zack, denn er hilft nicht nur beim Gemüseanbau mit, sondern kümmert sich auch gerne um die Tiere. Er hat eine sehr tolle Arbeitsweise, denn wenn etwas fehlt oder noch gebraucht wird, sieht er es sofort und kümmert sich gleich darum“, lobt Tanja ihren Klienten. Neben den tollen Momenten, die Tanja und Markus mit den Klient/-innen am Hof miterleben durften, hatten sie letztes Jahr auch ein tolles gemeinsames Weihnachtsessen im Romantikhotel Das Schiff in Hittisau. Das Romantikhotel bestellt regelmäßig das geschmackvolle Bio-Gemüse vom Dorner Hof. Somit war dies ein besonderer Moment für die Klient/-innen. Sie konnten sehen wie ihr angebautes Gemüse weiterverarbeitet wird. Der Chefkoch Felix Groß hat sich dann sogar noch bei allen persönlich bedankt und ihre tolle Arbeit gelobt. „Die Wertschätzung war für uns alle sehr wertvoll“, erinnert sich Tanja Dorner zurück.
Zertifizierung
Im Juni 2023 wurde der Dorner Hof in Sibratsgfäll zum ersten Mal Green Care zertifiziert. Jedoch begann die Arbeit mit der Lebenshilfe schon eine gewisse Zeit davor. Tanja und Markus Dorner wurden von Mag. Andreas Bartl, dem Geschäftsbereichsleiter von „Arbeiten und Beschäftigen“ der Lebenshilfe Vorarlberg, kontaktiert. Tanja und Markus waren von der Idee sogleich begeistert. „Die körperliche Arbeit tut gut und fördert die Feinmotorik. Wir haben genug Arbeit am Hof und können neben dem Gemüseanbau auch beim Nudeln abpacken, Stall auskehren und Rinder füttern tatkräftige Hilfe gebrauchen. Zuerst waren sie ein bisschen schüchtern und zurückhaltend. Jedoch nach kurzer Zeit blühten die Klient/-innen auf“ berichtet Tanja von den Anfängen. Kurze Zeit später wurden sie auf Green Care aufmerksam und wussten sofort, dass die Zertifizierung genau zu ihrer gemeinsamen Arbeit mit der Lebenshilfe passt. „Andrea Huber, die Green Care Beauftragte der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, kam bei uns am Hof vorbei, und wir zeigten ihr den Hof und die Arbeit mit der Lebenshilfe. Andrea musste dann den Antrag bei Green Care einreichen und nach dem Audit mit der externen Zertifizierungsstelle bekamen wir die offizielle Übergabe der Zertifizierung. „Alles lief super unkompliziert. Wir haben keine pädagogische oder eine ähnliche Ausbildung, jedoch haben wir Gerda von der Lebenshilfe, somit stand der Zertifizierung nichts im Weg“, berichtet Tanja die Anfänge der Green Care Zertifizierung. „Die Zertifizierung sagt was aus und zeigt, dass wir die Arbeit mit der Lebenshilfe schätzen und nach außen tragen möchten. Es ist nicht so schwierig, und durch kleine Veränderungen am Hof kann man sich schon zertifizieren lassen. Somit empfehle ich jedem der die Kapazitäten hat, sich darüber zu informieren. Wir tauschen uns auch gern über unsere Erfahrungen aus,“ unterstützt Tanja die Arbeit mit der Lebenshilfe und die Green Care Zertifizierung.
Zukunft
Die Arbeit mit der Lebenshilfe bringt nur Gutes mit sich und der Hof wächst immer weiter und hat große Pläne. Denn auch die Diversität des Pflanzenanbaus hat weiterhin Wachstumspotenzial. Betreuer Josef plant mit den Klient/-innen immer wieder neue Projekte. Neben ihrem jetzigen Angebot möchten sie auch eine Streuobstwiese und Pilze anbauen. In der nahen Zukunft sind neben der gegenwärtigen Tiervielfalt auch die Haltung von Bio-Schweinen in Planung. Die Klient/-innen helfen dann auch gerne mit die Tiere zu füttern.
Dankbarkeit
Die Green Care Zertifizierung fördert die soziale Landwirtschaft. Die selbständige und körperliche Arbeit am Hof tut vielen einfach nur gut und unterstützt den Hof bei alltäglichen Aufgaben. Dies möchte Tanja einfach nicht mehr hergeben: „Der Hof ist einfach viel lebendiger. Das feine Miteinander und die kleinen Erfolge sind einfach von unschätzbarem Wert“.
Kontakt Dorner Hof
Tanja und Markus Dorner
T 0664/4195046
E info@dornerhof-sibra.at