Massive Herausforderung

Vieles hat sich in den letzten Wochen durch die Corona-Pandemie von einem Tag auf den anderen massiv verändert. Maßnahmen, die wir uns nicht vorstellen konnten, mussten gesetzt werden und jeder war und ist gefordert seinen Beitrag zu leisten.In seinem Bericht ging LK-Präsident Josef Moosbrugger intensiv auf die Auswirkungen der Corona-Krise für die Land- und Forstwirtschaft und die damit verbundenen Herausforderungen ein.
Extreme Auswirkungen
Die Land- und Forstwirtschaft ist von den Auswirkungen der Krise massiv betroffen. Infolge der Einschränkungen im Handel und für die Beherbergungsbetriebe sind es zuerst die Gärtnereien gewesen, deren aufgezogene und fertige Frühjahrswaren nicht verkauft werden durften und die Beherbergungsbetriebe mussten ihre Tätigkeit von einem Tag auf den anderen einstellen. Der Wegfall von Gastronomie und Tourismus als Abnehmer landwirtschaftlicher Produkte und die Schließung der Grenzen bedeutet enorme Auswirkungen auf den Fleisch- und Milchmarkt.
Zwar geht ein Teil der Waren nunmehr verstärkt über den Lebensmittelhandel, dennoch führen die Auswirkungen zu massiven Verwerfungen im Schlachttierabsatz und in der Milchproduktion. Überdies ist damit zu rechnen, dass die nunmehr verstärkt mit Milch getränkten Kälber im Frühsommer nur sehr schwer am Markt unterzubringen sein werden. Durch den Konkurs der Firma Vonach in Lauterach fehlt ein großer Zerlegebetrieb. Die Auslastung des Schlachthofes ist aufgrund der Absatzschwierigkeiten und der Auswirkungen dieses Konkurses schlecht. Ohne Schlacht- und Zerlegekapazitäten steht der Weiterbestand der Fleischerzeugung und -verarbeitung in Vorarlberg auf dem Spiel. Gerade in diesen Zeiten hat sich aber gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir im Land über geeignete Kapazitäten verfügen, damit die bisherigen Partner im Fleischbereich und die Bevölkerung mit Fleisch und Wurstwaren aus Vorarlberg versorgt werden können.
Zwar geht ein Teil der Waren nunmehr verstärkt über den Lebensmittelhandel, dennoch führen die Auswirkungen zu massiven Verwerfungen im Schlachttierabsatz und in der Milchproduktion. Überdies ist damit zu rechnen, dass die nunmehr verstärkt mit Milch getränkten Kälber im Frühsommer nur sehr schwer am Markt unterzubringen sein werden. Durch den Konkurs der Firma Vonach in Lauterach fehlt ein großer Zerlegebetrieb. Die Auslastung des Schlachthofes ist aufgrund der Absatzschwierigkeiten und der Auswirkungen dieses Konkurses schlecht. Ohne Schlacht- und Zerlegekapazitäten steht der Weiterbestand der Fleischerzeugung und -verarbeitung in Vorarlberg auf dem Spiel. Gerade in diesen Zeiten hat sich aber gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir im Land über geeignete Kapazitäten verfügen, damit die bisherigen Partner im Fleischbereich und die Bevölkerung mit Fleisch und Wurstwaren aus Vorarlberg versorgt werden können.
Eigenversorgung
Die Bedeutung der Eigenversorgung und der Landwirtschaft in ihrer Rolle als Lebensmittelproduzent hat sich in diesen Wochen mit aller Deutlichkeit gezeigt. Landwirtschaft ist Krisenvorsorge und funktioniert über Generationen. Die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern ist von hoher Wichtigkeit und für viele wurde jetzt erst die Bedeutung einer gesicherten Versorgung bewusst.
Es gibt bereits Länder, die ihre Exporte eingeschränkt haben. Die geschlossenen Grenzen erschweren es, die für die Ernte bisher eingesetzten Arbeitskräfte zu bekommen und das nicht nur in Österreich. Initiativen wie „dielebensmittelhelfer.at“ sind wichtige Ansätze, um das Fehlen von Arbeitskräften zumindest zum Teil ausgleichen zu können. Dennoch ist es wichtig, dass zumindest Schlüsselarbeitskräfte wieder auf die Betriebe kommen können. Es braucht in dieser Situation beides – Interessierte und Profis, nur dann gelingt es die Ernte vom Feld zu bringen und die Lebensmittelversorgung sicherzustellen.
Initiativen geben Hoffnung und bieten Chancen. Hofläden und Direktvermarkter finden hohen Zuspruch. Neue Initiativen wie „Guats vo-do bis vor’d Hustür“ werden von den Konsumenten angenommen. Sie bieten Chancen und Möglichkeiten, dass Landwirtschaft und Konsumenten direkt in Verbindung treten können. Das schafft Beziehung und Vertrauen. Inmitten sozialer Distanzierung können damit tragfähige Verbindungen geschaffen werden. Wir sollten alles tun, dass diese lange und nachhaltige Wirkung zeigen. Ich bin froh, dass die Bedeutung der Landwirtschaft und der Versorgung auch von allen Vertretern der politischen Parteien im Vorarlberger Landtag geteilt und vertreten wird.
Es gibt bereits Länder, die ihre Exporte eingeschränkt haben. Die geschlossenen Grenzen erschweren es, die für die Ernte bisher eingesetzten Arbeitskräfte zu bekommen und das nicht nur in Österreich. Initiativen wie „dielebensmittelhelfer.at“ sind wichtige Ansätze, um das Fehlen von Arbeitskräften zumindest zum Teil ausgleichen zu können. Dennoch ist es wichtig, dass zumindest Schlüsselarbeitskräfte wieder auf die Betriebe kommen können. Es braucht in dieser Situation beides – Interessierte und Profis, nur dann gelingt es die Ernte vom Feld zu bringen und die Lebensmittelversorgung sicherzustellen.
Initiativen geben Hoffnung und bieten Chancen. Hofläden und Direktvermarkter finden hohen Zuspruch. Neue Initiativen wie „Guats vo-do bis vor’d Hustür“ werden von den Konsumenten angenommen. Sie bieten Chancen und Möglichkeiten, dass Landwirtschaft und Konsumenten direkt in Verbindung treten können. Das schafft Beziehung und Vertrauen. Inmitten sozialer Distanzierung können damit tragfähige Verbindungen geschaffen werden. Wir sollten alles tun, dass diese lange und nachhaltige Wirkung zeigen. Ich bin froh, dass die Bedeutung der Landwirtschaft und der Versorgung auch von allen Vertretern der politischen Parteien im Vorarlberger Landtag geteilt und vertreten wird.
Zukunft Fleischverarbeitung
In sehr enger Abstimmung mit Landesrat Gantner, gemeinsam mit Ernst Marte und Helmut Buhri, ist es uns gelungen, ein Konzept für die zukünftige nachhaltige Ausrichtung der Fleischverarbeitung zu erstellen. Unser gemeinsames Ziel ist es, auf genossenschaftlicher Basis einen Schlacht- und Zerlegebetrieb zu führen. Dieser hat die Aufgabe, Schlachtung und Fleischzerlegung im Land zu ermöglichen, um damit die Basis für die Inlandsversorgung nach dem 3G-Prinzip sicherzustellen und lange Transportwege zu weit entfernten Schlachthöfen zu vermeiden.
Damit dies gelingt und in die Breite ausstrahlt, ist es notwendig, dass sich Partner finden die bereit sind ihren Fleischeinkauf dort zu tätigen, wo sie wirtschaften, nämlich bei den Bäuerinnen und Bauern im Land, bzw.
bei deren Vermarktungsgenossenschaft. Als ersten Schritt wollen wir diese Konzeption am bestehenden Schlachthof als Pilotprojekt starten. Diese Erfahrung soll die Grundlage für die Umsetzung des Schlachthofkonzeptes mit Zerlegung und Vermarktung sein.
Die Landwirtschaft ist interessiert an Partnern, die langfristige und tragfähige Beziehungen wollen, dazu haben wir einen Aufruf gestartet. Vertragslandwirtschaft in allen Bereichen ist für Bäuerinnen und Bauern ein Modell, dem wir offen gegenüberstehen, wenn diese auf Augenhöhe stattfindet.
Wir begrüßen es, dass das Land Vorarlberg sich klar zu dieser Strategie bekennt und dort wo selbst eingekauft wird oder landeseigene Gesellschaften einkaufen, klare Regelungen und Vorgaben getroffen werden, damit diese Zusammenarbeit gestärkt wird.
Damit dies gelingt und in die Breite ausstrahlt, ist es notwendig, dass sich Partner finden die bereit sind ihren Fleischeinkauf dort zu tätigen, wo sie wirtschaften, nämlich bei den Bäuerinnen und Bauern im Land, bzw.
bei deren Vermarktungsgenossenschaft. Als ersten Schritt wollen wir diese Konzeption am bestehenden Schlachthof als Pilotprojekt starten. Diese Erfahrung soll die Grundlage für die Umsetzung des Schlachthofkonzeptes mit Zerlegung und Vermarktung sein.
Die Landwirtschaft ist interessiert an Partnern, die langfristige und tragfähige Beziehungen wollen, dazu haben wir einen Aufruf gestartet. Vertragslandwirtschaft in allen Bereichen ist für Bäuerinnen und Bauern ein Modell, dem wir offen gegenüberstehen, wenn diese auf Augenhöhe stattfindet.
Wir begrüßen es, dass das Land Vorarlberg sich klar zu dieser Strategie bekennt und dort wo selbst eingekauft wird oder landeseigene Gesellschaften einkaufen, klare Regelungen und Vorgaben getroffen werden, damit diese Zusammenarbeit gestärkt wird.
Milchwirtschaft
Für die Vorarlberger Milchwirtschaft ist aufgrund der geschlossenen Grenzen der Absatz nach Deutschland erschwert. Durch Lieferrücknahmen soll der Mengendruck verringert werden, die Käselager, welche im Frühjahr gut geräumt waren, nehmen einen Teil der Waren auf. Es zeigt sich wiederum, dass die Veredelung der richtige Weg ist. Würde nur Frischmilch erzeugt, wären die Mengen weder lager- noch absetzbar.
Mehr Fläche für regionale Produkte, das wäre ein ehrliches Bekenntnis für Regionalität, das nicht bei schönen Worten stehenbleibt. Damit kann der Handel für Stabilität sorgen, Rabatt- und Schleuderaktionen auf dem Rücken der Produzenten durchzuführen ist genau das Gegenteil davon.
Mehr Fläche für regionale Produkte, das wäre ein ehrliches Bekenntnis für Regionalität, das nicht bei schönen Worten stehenbleibt. Damit kann der Handel für Stabilität sorgen, Rabatt- und Schleuderaktionen auf dem Rücken der Produzenten durchzuführen ist genau das Gegenteil davon.
Forstwirtschaft
Ein besonders betroffener Bereich ist die Forstwirtschaft. Nach Jahren mit Windwürfen und enormen Preisrückgängen infolge des hohen Schadholzanfalles wegen der Borkenkäferkalamitäten in vielen Regionen Europas, ist die Situation heuer doppelt dramatisch. Die Aufarbeitung des Schadholzes der Stürme Anfang des Jahres muss zwingend und rasch erfolgen, damit die Borkenkäfervermehrung hintangehalten wird. Aufgrund der geschlossenen Grenzen und des Herunterfahrens ganzer Wirtschaftszweige ist der Holzabsatz nicht mehr gegeben. (Weitere aktuelle Information zum Thema finden Sie hier unter der Rubrik Forst)
Kälbertransporte
Wir wollen Kälber in Vorarlberg absetzen, doch dazu braucht es auch Marktpartner, die bewusst heimisches Kalbfleisch einsetzen und auf Importwaren verzichten. Unsere Konkurrenz ist Importfleisch, das mittlerweile 70 Prozent des Kalbfleischmarktes abdeckt. Dennoch ist es uns innerhalb eines Jahres, durch Initiativen am Heimmarkt gelungen die Transporte um 22 Prozent zu reduzieren und 2020 zeigen die Zahlen weitere Verbesserungen.
Wir arbeiten weiter intensiv daran, mittels direkter Partnerschaften und Qualitätsprodukte mehr Kalbfleisch am heimischen Markt abzusetzen und werden mit dem Ländle Alprind als neues Produkt extensiv erzeugtes Qualitätsfleisch aus Vorarlberg anbieten. Das stärkt den Inlandsabsatz, sichert die Pflege und Erhaltung unserer Alpkultur und ist aufgrund der extensiven, grünlandbasierten
Mast ein Plus für das Klima.
Wir arbeiten weiter intensiv daran, mittels direkter Partnerschaften und Qualitätsprodukte mehr Kalbfleisch am heimischen Markt abzusetzen und werden mit dem Ländle Alprind als neues Produkt extensiv erzeugtes Qualitätsfleisch aus Vorarlberg anbieten. Das stärkt den Inlandsabsatz, sichert die Pflege und Erhaltung unserer Alpkultur und ist aufgrund der extensiven, grünlandbasierten
Mast ein Plus für das Klima.
Frost und Trockenheit
Ist das schon die neue Normalität? Warmes trockenes Frühjahr, höchste Frostgefahr für die Obstbauern und trockene Sommer? Die Klimaveränderung holt uns gerade in den letzten Jahren mit Riesenschritten ein. Die Vorarlberger Land- und Forstwirtschaft arbeitet in der Natur und mit der Natur. Die Betriebe zeichnen ein hoher Anteil extensiven Grünlands, höchste Humusanteile und Tierhaltung mit Kreislaufwirtschaft aus. In den österreichweiten Evaluierungen sind wir führend in der Artenvielfalt und Biodiversität.
Landwirtschaftskammer
Die Landwirtschaftskammer ist Partner der Land- und Forstwirtschaft und der Gesellschaft. Mit neuen Ansätzen wie der „sozialen Landwirtschaft“, Innovationsberatung und Offensiven, wie „Guats vo do“ und dem Ländle Alprind bearbeiten wir auch aktiv neue Aktionsfelder. Das LFI Vorarlberg, als Bildungseinrichtung der LK, erarbeitet zielgerichtete Fort- und Weiterbildungen und bereitet die Saat für zukunftsfitte Betriebe.
Mit bewährten und nachgefragten Bildungsangeboten wird der Bedarf gedeckt und mit neuen innovativen Bildungsveranstaltungen werden Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter für Neues begeistert und fit gemacht. Eines aber darf bei allen Leistungen der Land- und Forstwirtschaft nicht außer Acht gelassen werden. Ihre Funktion als Produzent hochwertiger Nahrungsmittel und als Garant für die Versorgung mit Lebensmitteln. Diese lebenswichtige Funktion und zentrale Aufgabe der Land- und Forstwirtschaft gilt es für die Zukunft zu erhalten.
Mit bewährten und nachgefragten Bildungsangeboten wird der Bedarf gedeckt und mit neuen innovativen Bildungsveranstaltungen werden Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter für Neues begeistert und fit gemacht. Eines aber darf bei allen Leistungen der Land- und Forstwirtschaft nicht außer Acht gelassen werden. Ihre Funktion als Produzent hochwertiger Nahrungsmittel und als Garant für die Versorgung mit Lebensmitteln. Diese lebenswichtige Funktion und zentrale Aufgabe der Land- und Forstwirtschaft gilt es für die Zukunft zu erhalten.