Landwirtschaftliche Einkommen 2023 stark gesunken
Die Agrareinkommen unterliegen großen Schwankungen: 2023 sank das landwirtschaftliche Faktoreinkommen pro Arbeitskraft verglichen mit dem außergewöhnlich guten Vorjahresergebnis real um 21,5%, wie die zweite Vorschätzung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung von Statistik Austria zeigt. Hauptverantwortlich für die gesunkenen Einkommen sind der Rückgang der Getreidepreise, weniger öffentliche Gelder und gestiegene Abschreibungen.
Wert der agrarischen Produktion im Vergleich zum Spitzenjahr 2022 leicht gesunken
Nach einem beachtlichen Zuwachs im Jahr 2022 verblieb der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft 2023 mit rund 10,2 Mrd. Euro auf hohem Niveau, lag aber um 2,9% unter dem Vorjahresergebnis. Während die pflanzliche Erzeugung gegenüber 2022 deutliche Werteinbußen verzeichnete (-13,2%), nahm der Wert der tierischen Erzeugung weiter zu (+5,1%). Dabei fiel die Entwicklung je nach Produktionssparte sehr unterschiedlich aus: Bei Getreide und Ölsaaten konnte das hohe Preisniveau des Vorjahres nicht gehalten werden, was zu einem Einbruch der Produktionswerte führte. Aufgrund gesunkener Preise gingen auch die Produktionswerte von Zuckerrüben und Futterpflanzen zurück. Das Minus im Obstbau war eine Folge von Ernteausfällen, die durch Preiserhöhungen nicht kompensiert werden konnten. Infolge höherer Erzeugerpreise stiegen hingegen die Produktionswerte von Gemüse, Kartoffeln und Wein. In der Schweineproduktion schrumpfte das Volumen 2023 weiter; aufgrund starker Preisanstiege konnte dennoch ein kräftiges Plus des Produktionswerts erzielt werden. Moderate Produktionswertsteigerungen gab es bei Milch, Geflügel und Eiern. Leicht rückläufig war hingegen infolge eines geringeren Erzeugungsvolumens der Wert der Rinderproduktion.
Produktionskosten weiter hoch, Rückgang öffentlicher Gelder
Die Aufwendungen der Landwirtschaft für Vorleistungen werden für 2023 auf rund 5,8 Mrd. Euro geschätzt. Die 2022 massiv gestiegenen Preise für Futtermittel, Düngemittel und Energie sanken teils wieder deutlich. Gleichzeitig verteuerten sich jedoch andere Vorleistungen wie Saatgut, Pflanzenschutzmittel, landwirtschaftliche Dienstleistungen sowie Instandhaltungskosten für Maschinen und Gebäude. Das erklärt den vergleichsweise moderaten Rückgang der Vorleistungen um 3,5% gegenüber dem hohen Vorjahreswert.
Einen neuerlich kräftigen Zuwachs verzeichneten die Abschreibungen für das Anlagevermögen (+9,6%), was unter anderem auf die weiter gestiegenen Investitionsgüterpreise zurückzuführen war.
Zum Einkommensrückgang im Jahr 2023 trugen auch Kürzungen bei den im Rahmen der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Geldern bei. Nachdem diese im Jahr zuvor aufgrund verschiedener Kostenentlastungsmaßnahmen kräftig gestiegen waren, sanken sie für 2023 wieder um 14,9%. Mit rund 1,5 Mrd. Euro im Jahr 2023 stellen sie eine zentrale Einkommenskomponente dar.
Einen neuerlich kräftigen Zuwachs verzeichneten die Abschreibungen für das Anlagevermögen (+9,6%), was unter anderem auf die weiter gestiegenen Investitionsgüterpreise zurückzuführen war.
Zum Einkommensrückgang im Jahr 2023 trugen auch Kürzungen bei den im Rahmen der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Geldern bei. Nachdem diese im Jahr zuvor aufgrund verschiedener Kostenentlastungsmaßnahmen kräftig gestiegen waren, sanken sie für 2023 wieder um 14,9%. Mit rund 1,5 Mrd. Euro im Jahr 2023 stellen sie eine zentrale Einkommenskomponente dar.
Faktoreinkommen deutlich gefallen
Das im landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich insgesamt generierte Faktoreinkommen, das die Entlohnung der eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Arbeit (Familien- und Fremdarbeitskräfte) und Kapital misst, belief sich laut vorläufigen Berechnungen auf rund 3,0 Mrd. Euro (-16,7%). Bei einer geschätzten
weiteren Abnahme des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes um 1,4% betrug der durchschnittliche Einkommensrückgang je Arbeitskraft nominell 15,5% (2022: +31,4%) bzw. real 21,5% (2022: +24,8%).