Investition in die nächste Generation
Hubert Gunz führt den Biohof schon in dritter Generation und hat den Betrieb im Jahr 2002 von seinen Eltern übernommen. Seit 2008 leitet er den Hof in Vollzeit. Hubert steht mit voller Begeisterung hinter seiner Arbeit und kümmert sich dabei, mit seiner 80-jährigen Mutter, um insgesamt 30 Tiere am Hof (zwölf Bio-Milchkühe, mehrere Bio-Weiderinder und das Jungvieh). Zusätzlich verkauft er etwas Futter und bewirtschaftet einen Wald, der als Brenn- und Nutzholz verwertet wird. Jedoch schätzt Hubert auch, dass sein Hofnachfolger schon von Anfang an voll dabei ist. Sein Sohn Martin Gunz hilft als Nebentätigkeit tagtäglich mit und hält zusätzlich seine Bio-Masthühner am Hof. Nachdem die Vorarlberg Milch eine neue Auflage für Bio-Milchviehbetriebe verordnet hat, hat sich Hubert sofort bei einem Seminar im BSBZ Hohenems darüber informiert. Schnell war ihm klar, dass er seinen jetzigen Stall mit Anbindehaltung zu einem Laufstall umbauen möchte. Er wurde beim Seminar darauf aufmerksam gemacht, dass die Abteilung Bau- und Planung an der Landwirtschaftskammer Vorarlberg bei der Planungs- sowie Bauphase die Bäuerinnen und Bauern unterstützen kann.
Das Projekt: Anbindehaltung zu Laufstall
Einen Stall mit Anbindehaltung auf einen Laufstall umzubauen ist aufwendig und braucht eine gute Planung sowie Koordination. Schon früh in der Planungsphase waren Hubert und Martin Gunz sehr überzeugt von dem Projekt. „Die Zusammenarbeit mit dem Planer Michael Schuler war sehr organisiert. Somit ist uns das Projekt mit dem Umbau sowie dem Anbau mit der Zeit immer sympathischer geworden. Den in die Jahre gekommenen Stall mit veralteter Technik in einen neuen Stall mit neuer Technik umzubauen, kam uns sehr gelegen. Es ist eine Investition in die Zukunft und jetzt ist unser Stall wieder „Up-To-Date“ erzählte Hubert seine Gründe, die ihn zur Entscheidung zu diesem Umbau bzw. Anbau bewegt haben. Auch Martin war von Anfang an von dem Projekt begeistert und sagt: „Es hat für uns einen großen Wert und es wird langfristig meinem Vater und mir zugute kommen“. Im Großen und Ganzen dauerte die Planungsphase des Projekts um die zwei Jahre. „Die gewisse Länge der Planungsphase sehe ich als Vorteil, denn mit der Zeit entstehen immer noch Ideen und Änderungen die wichtig sind. Denn im Nachhinein kann man es nicht mehr ändern“, beurteilt Hubert die Wichtigkeit der längeren Planungsphase. Die Bauphase startete im April 2023, im September 2023 konnten sie die Kühe schon in den neuen Stall umsiedeln und im Winter 2023/2024 wurden noch die Außenfassade sowie die Feinheiten im Stall fertig gestellt. Sehr schnell wurde der neue Stall gut von den Tieren angenommen.
Komplexe Herausforderungen
Bei diesem Projekt gab es zwei nennenswerte komplexe Herausforderungen. Denn Hubert und Martin Gunz mussten während der Bauphase arbeitstechnisch umdenken und spontan schnelle Lösungen finden. Für einen gewissen Zeitraum siedelten sie die Milchkühe provisorisch zum Rinderbereich (die Rinder waren zu dieser Zeit meist auf der Alpe) und die Melkanlage musste mit einer Verlängerung umstrukturiert werden. Jedoch war es nur ein kleiner Aufwand für das tolle Ergebnis des jetzigen Laufstalls. Die zweite Herausforderung war nur ein paar Meter vom Zubau des Stalls entfernt, nämlich eine Hochspannleitung. Ein Bau in der Nähe einer solchen Hochspannleitung braucht ein Brandschutzgutachten und bestimmte bautechnische Grundlagen, wie z. B. ein betoniertes Dach.
Die Landwirtschaftskammer unterstützt
Die Planungsphase wurde von Michael Schuler von der Abteilung Bau- und Planung der LK Vorarlberg durchgeführt. Michael bespricht die Ziele und Ideen mit den Landwirt/-innen, gestaltet einen Vorentwurf (Kosten und Grundriss), hält immer Rücksprache mit dem/der Landwirt/-in und holt die Genehmigungen vom Land, den Gemeinden, der Bezirkshauptmannschaft und in diesem Fall auch bei der VKW bezüglich des Bauens unter einer Hochspannleitung. Die Bauphase wurde von Markus Hartmann betreut. „Markus arbeitete sehr genau und schnell. Er hatte Kontakt zu den Firmen und hat das Organisatorische übernommen, somit konnten wir uns weiterhin gut um unsere Tiere kümmern“, lobte Hubert die Arbeit.
Positive Veränderungen für Mensch und Tier
Der Umbau hat nicht nur Hubert und Martin Gunz die Arbeit erleichtert, nein, es hat auch Vorteile für die Tiere. „Die Kühe sind nach dem Umbau viel gelassener“, meint Martin. „Durch die Bauweise sind die Laufgänge vier Meter breit anstatt den vorgegebenen 2,5 Metern. Die Kühe haben dadurch viel Bewegungsfreiheit“, erklärt Hubert die Gelassenheit der Tiere. Dies bietet einen hohen Tierkomfort und wurde sogar von agroVet als besonders tierfreundlich eingestuft. Auch die neue Abkalbebox bringt so einiges Positives mit sich. „Für uns ist es wichtig, dass die Kuh, vor allem kurz vor und während dem gebären, viel Ruhe hat und wir sind froh darüber, dass unsere jetzige Abkalbebox 15 Quadratmeter anstatt der vorgeschriebenen acht Quadratmeter hat“, meint Hubert. Auch für die Kälber hat sich was geändert, denn sie dürfen sich nun über einen Außenbereich freuen. „Die Kälberbox ist direkt vorne ersichtlich für die Kundschaft und Passanten. Somit kommen die Kälber mit mehr Menschen in Kontakt und werden dadurch zutraulicher, und sind somit, wenn sie älter werden, viel umgänglicher“, erklärt Martin die positiven Auswirkungen.
Anlass für eine bauliche Änderung am Hof
Natürlich gibt es viele Gründe einen Stallumbau, -zubau oder auch einen -neubau in Betracht zu ziehen.
Hubert’s Hauptgrund für den Um- und Zubau ist, dass die nächste Generation, in diesem Fall sein Sohn Martin, seine Arbeit weiterhin mit viel Erfolg erledigen kann. „Tendenziell, wenn ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den Hof da ist, würde es immer Sinn machen, weiterhin zu investieren, damit auch die nächsten Generationen gut versorgt sind“, meint Hubert. Jedoch, falls man demnächst einen Umbau starten möchte, muss man laut Michael Schuler, auf mindestens einen Punkt achten: „Bei einem Um- oder Zubau ist es wichtig.
Um- und Zubau Laufstall:
Hubert’s Hauptgrund für den Um- und Zubau ist, dass die nächste Generation, in diesem Fall sein Sohn Martin, seine Arbeit weiterhin mit viel Erfolg erledigen kann. „Tendenziell, wenn ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den Hof da ist, würde es immer Sinn machen, weiterhin zu investieren, damit auch die nächsten Generationen gut versorgt sind“, meint Hubert. Jedoch, falls man demnächst einen Umbau starten möchte, muss man laut Michael Schuler, auf mindestens einen Punkt achten: „Bei einem Um- oder Zubau ist es wichtig.
Um- und Zubau Laufstall:
- Planung und Bauleitung der Landwirtschaftskammer: Michael Schuler bzw. Markus Hartmann
- Baumeister: Kluckner Bau, Riefensberg
- Aufstallung: Elfried Winder, Bildstein
- Dachdecker: Steurer Stefan, Alberschwende
- Erdbau: Meisinger, Wolfurt
- Blitzschutz: Krottenhammer, Lauterach