Nicht oder nur teilweise funktionierende Lichter am Traktor und Anhänger sind Gefahrenquelle Nummer Eins, wenn es um Auffahrunfälle geht. Doch wie können Sie hier einfach und unkompliziert selbst Hand anlegen?
Die Funktion der Beleuchtungseinrichtungen muss vor jeder Fahrt überprüft werden! Defekte oder gebrochene Bauteile gehören sofort erneuert oder repariert. Dies gilt natürlich auch für die Blinkleuchten, denn eine Vielzahl von Verkehrsunfällen ereignen sich beim Abbiegevorgang.
Was tun, wenn Beleuchtung oder Blinker nur teilweise funktionieren?
Als erstes sollte man wissen, aus welchen Teilen ein Stromkreis bestehen muss, um einen Verbraucher betreiben zu können.
Ein einfacher Stromkreis besteht aus einer Spannungsquelle wie einer Lichtmaschine oder einer Starterbatterie beginnend vom Pluspol (+) über eine Leitung zu -einer Hauptsicherung -über ein Zündschloss (Kl.30-Kl.15) -einem Schalter- einen Verbraucher (z.B. Lampe) -über den Fahrzeugrahmen –zurück zur Batterie auf den Minuspol(-).
In diesem Fall leuchtet die Lampe nur dann, wenn die Sicherung in Ordnung ist, das Zündschloss und der Lichtschalter eingeschaltet sind.
Was ist eine Sicherung und wofür wird sie gebraucht?
Eine Sicherung stellt eine Sollbruchstelle im Leitungssystem eines Stromkreises dar. Sie muss immer am Beginn einer Leitung eingebaut sein, um den ganzen Stromkreis vor Überlastung oder Kurzschluss absichern zu können. Eine kaputte Sicherung muss immer durch eine Sicherung mit dem gleichen Abschaltstrom ersetzt werden und darf auf keinen Fall stärker sein.
Bei Überlastung durch zu große, oder zu viele an einem Stromkreis angeschlossenen Verbraucher oder durch Kurzschluss wird der Abschaltstrom der Sicherung überschritten und diese unterbricht den Stromkreis.
Somit kann man sagen, die Aufgabe einer Sicherung ist es die nachfolgende Leitung vor Überlastung zu schützen.
Beleuchtung am Traktor selbst prüfen
Zuerst die Beleuchtung und Blinkanlage am Traktor überprüfen. Begrenzungslicht, Bremslicht, Abblendlicht, Aufblendlicht, Blink- und Warnblinkanlage einschalten und auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen.
Welcher Fehler kann auftreten?
Begrenzungslicht leuchtet auf einer Seite vorne und hinten nicht. Es kommt eher selten vor das die beiden Lampen gleichzeitig durchbrennen. Da die Begrenzungslichter am Traktor auf der linken und rechten Seite getrennt abgesichert sind, ist naheliegend das der Fehler höchst wahrscheinlich an der Sicherung liegt. Diese kann durchgebrannt oder durch Oxidation der Kontakte den Stromkreis unterbrechen.
Begrenzungslicht leuchtet auf einer Seite vorne oder hinten nicht. Der Fehler liegt an der Lampe diese kann durchgebrannt oder einen Kontaktfehler haben. Ist dies nicht der Fall, kann der Fehler auch an der Verdrahtung oder Klemmstelle liegen.
Stecker vom Anhänger kontrollieren
Wenn die Beleuchtung und Blinkanlage des Traktors funktioniert, kann mit der Überprüfung des Anhängers begonnen werden.
Am Heck des Traktors befindet sich eine 7-polige Steckdose, an dieser wird der Stecker vom Anhänger über ein 7-poliges Kabel über eine Verteilerdose zu den Anhängerleuchten geführt.
Die Kennzeichenbeleuchtung ist an einem der beiden Stromkreise 58 R oder 58 L des Begrenzungslichts mit angeschlossen. Zu beachten wäre, dass diese beiden Stromkreise nirgends miteinander verbunden werden dürfen.
Beide Begrenzungslichter sind defekt - was nun?
Beim Ausfall beider Begrenzungslichter auf einer Fahrzeugseite ist wieder meist die Sicherung defekt und gehört erneuert. Zu beachten ist, dass die linke und rechte Fahrzeugseite getrennt voneinander abgesichert und auch so verkabelt sein muss.
Verbotene 5-polige Anhängerkabel
Bei älteren Anhängern wurde vom Traktor oft nur ein Stromkreis vom Begrenzungslicht angeschlossen und eine “Brücke“ zwischen Klemme 58R/5 und Klemme 58L/7gelegt, dadurch benötigte man nur ein fünfpoliges Kabel.
Das ist jedoch verboten da beim Ausfall dieses Stromkreises am Traktor auf einer Seite und am Anhänger beide Seiten ausfallen!
Dadurch wird man vom Nachkommenden Verkehrsteilnehmern nicht oder zu spät gesehen! Leider findet man noch immer wieder solche verbotenen fünfpoligen Kabel mit “Brücken“.
Ist alles vorschriftsmäßig angeschlossen?
Zur Kontrolle ob der Anhänger vorschriftsmäßig angeschlossen ist, sollte man bei eigeschaltetem Begrenzungslicht und angestecktem Anhänger, am Traktor abwechselnd eine der beiden Sicherungen herausnehmen, dann darf am Traktor so wie am Anhänger immer nur eine Seite funktionieren.
Ist der Anhänger falsch angeschlossen würde einmal nur eine Seite vom Traktor ausfallen, der Anhänger aber beidseitig leuchten. Umgekehrt würde eine Hälfte am Traktor leuchten, am Anhänger würden jetzt aber beide Seiten ausfallen.
Ein Begrenzungslicht ist defekt
Beim Ausfall eines einzelnen Begrenzungslichtes liegt der Fehler eher am Leuchtmittel oder an schlechten Verbindungen bzw. Kontakten. Rückleuchten auf Beschädigungen durch mechanische Einwirkung z.B. Steinschlag, Sprung im Glas, fehlende Dichtung prüfen. Bei einem zerbrochenen Schutzglas einer Rückleuchte kann Schmutz und Feuchtigkeit eindringen. Der Schmutz führt zu einer Leuchtverminderung, da er die Leuchte und deren Reflektor Flächen stark beeinträchtigt. Die Feuchtigkeit bewirkt eine Korrosion der Kontakte und Lampenfassungen, wodurch durch den Spannungsabfall nicht genügend Strom über die Lampe zum Fließen kommt.
Massefehler am Anhänger
Gerade beim Anhänger müssen mehrere Lichter gleichzeitig eingeschaltet werden, denn nur so kann ein möglicher Massefehler festgestellt werden.
Bei der Kontrolle des Anhängers sollte die Deichsel sicherheitshalber vom Traktor getrennt werden, da sonst die Masse vom Traktor über die Deichsel und nicht wie vorgeschrieben über das Anhängerkabel (weiße Ader auf Klemme 31) zum Anhänger gelangt.
Am besten schaltet man mehrere Verbraucher gleichzeitig ein, wie Begrenzungslicht, Blinker und Bremslicht.
Wenn die Blink-, Begrenzungs-, und Bremsleuchten am Anhänger nur mehr schwach glimmen bzw. leuchten, dann liegt ein Massefehler vor.
Das bedeutet, dass an jeder Lampe Spannung anliegt, jedoch die Rückleitung “Masse 31“ ist meist an einer Steckverbindung oder einem Massepunkt durch Korrosion unterbrochen ist.
Fehlersuche bei Massefehler
Die Fehlersuche sollte beginnend an der Masseverbindung Batterie-Minus zur Masse (Fahrzeugrahmen) der Anhängersteckdose, Anhängerkabel bis hin zur Masseverbindung der Rückleuchten durchgeführt werden. Die Masse wird oft vernachlässigt.
Lose oder oxidierte Masseverbindungen führen immer wieder zu Fehlfunktionen an elektrischen und elektronischen Bauteilen. Bei der Fehlersuche wird meist nur geschaut ob eine Spannung bei der Leuchte anliegt. Es ist aber genauso wichtig die Verbindung (Masse) zur Karosserie zu kontrollieren. Durch die Bildung von Übergangswiderständen kann es zu Spannungsabfällen und Kriechströmen kommen, diese wiederum führen zu Fehlfunktionen.
Deshalb sind Masseverbindungen auf festen Sitz und Sauberkeit zu überprüfen. Diese sollten metallisch blank und frei von Oxydation, Schmutz und Farbe sein. Zum Schutz gibt es spezielle säurefreie Kontaktsprays und Polfette. Weiteres sind die an den Stecker und Ösen befestigten Drahtenden zu überprüfen. Diese können sich durch Temperaturschwankungen und Vibrationen gelöst haben. In die Kabel eingedrungenes Wasser kann zu einer “Innenkorrosion“ und damit verbundenen Störung oder Leiterbruch kommen. In solchen Fällen ist ein messen des Spannungsabfalls mit einem Multimeter oft zielführender als eine Wiederstands-Messung.
Sie zeichnen sich durch hohe Lichtstärke bei geringem Stromverbrauch aus, dadurch sind sie auch energiesparend.
Sie entlasten die Bordelektrik (Lichtmaschine, Schalter, Kontakte, Kabel, Relais)
Sie geben zum Vergleich zur Glühlampe wenig Wärme ab. Sie sind wartungsarm, vibrationsfest staub- und wasserdicht.
Dank vergossenen Gehäusen keine Korrosion von Elektrokontakten.
Nachteile:
Sie sind teurer als herkömmliche Leuchten mit Glühlampen.
Bei Ausfall oder Bruch muss die ganze Leuchte ersetzt werden.
Bei herkömmlichen Blinkgebern ist die Blinküberwachung für 21 Watt-Glühlampen ausgelegt. Da die LEDs weniger Strom aufnehmen zeigt die Blinker-Kontrolle einen Lampenfehler an.
Vorsicht beim Einbau von Lastwiederständen die parallel zu den LED-Blinkleuchten mit eingebaut werden sollen und die Lösung für das Problem sein sollen. Durch diese wird eine Last und damit eine höhere Stromaufnahme erreicht und die Blinker-Kontrolle erkennt keinen Fehler. Wenn jedoch eine LED ausfällt wird dieser Ausfall aufgrund des Lastwiderstands nicht angezeigt. Dadurch ist diese Beschaltung nicht zulässig.
Eine Lösung wäre eine Blinkerausfallkontrolle wie sie von der Firma Sanube angeboten wird einzubauen. Eine Blinkerausfallkontrolle simuliert die Last einer Glühlampe. Dadurch erkennt das Zugfahrzeug die LED-Leuchten, die Elektronik ist so konfiguriert, dass bei Ausfall der Blinkleuchten die simulierte Last abschaltet. Das Zugfahrzeug erkennt dadurch den Ausfall und warnt automatisch den Fahrer. Es sind grundsätzlich zwei Versionen erhältlich. Entweder in Form eines externen Steuergerätes das in der Zuleitung der Heckleuchte montiert wird. Oder die zweite Version LED-Rückleuchten mit integriertem Steuergerät.
LED-Rückleuchten ohne Kabel für Anhänger und Maschinen nachrüsten
Die LED-Leuchten Sätze CONNIX und SPAREX benötigen kein Kabel zu den Rückleuchten, sondern einen 7-poligen Stecker, indem die Elektronik und ein Funkmodul verbaut sind. Nur eine kleine Antenne ist am hinteren Ende des Steckers ersichtlich.
Die Rückleuchten sind mit Magneten zu befestigen und haben über Akkus eine eigene Spannungsversorgung. Es ist leicht zu montieren, doch Vorsicht: Dieses System ist in Österreich im öffentlichen Straßenverkehr (StVO) nicht zugelassen.
Auch die Batterie gehört gewartet
Die beiden Pole mit einer Polbürste reinigen und mit Pol-Fett einfetten. Den Säurestand kontrollieren, wenn nötig destilliertes Wasser nachfüllen.
Den Ladezustand mit einem Säuremesser messen, da anhand der Säuredichte der Ladezustand festgestellt werden kann.
Da Gel- bzw. Rundzellenbatterien fix verschlossen sind, können diese z.B. mit modernen Ladegeräten, Messgeräten oder Batterietestern überprüft werden.
Batteriepole und Klemmverbindungen auf festen Sitz kontrollieren.
Fazit
Eine regelmäßige Überprüfung und Wartung der Beleuchtungsanlage sowie der Batterie ist unerlässlich. Können Fehler nicht selbst behoben werden, sollte eine rasche Reparatur in einer Fachwerkstätte erfolgen. Bei defekten Rückleuchten, die nicht sofort repariert werden können, ist als Überbrückung oft auch ein mobiler Lichtbalken, welcher problemlos und schnell auf jeden Anhänger oder jedes Anbaugerät montiert werden kann, hilfreich. Nicht alles was an moderner LED-Technik zum Verkauf angeboten wird ist auch im Straßenverkehr zugelassen. Informieren sie sich bevor sie eine neue Beleuchtung montieren, ob diese auch den Vorschriften (StVO) entspricht.