Experten-Tipps zum Treibstoffsparen
Checkliste zum Spritsparen
- Ist der Traktor gut gewartet? Zu prüfen: beispielsweise Kühler und Luftfilter
- Sind Traktor und Gerät aufeinander abgestimmt? Zu prüfen: beispielsweise Arbeitsbreite, Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl
- Zusatzgewicht? So viel wie nötig, so wenig wie möglich
- Ist die Geräteeinstellung korrekt? Zu prüfen: beispielsweise Anhängepunkte und Bearbeitungstiefe
- Kann man mehrere Arbeitsgänge kombinieren?
- Sind Werkzeuge, wie zum Beispiel Schare und Klingen, in Ordnung?
- Ist der Reifenfülldruck an Einsatzbedingungen angepasst?
- Ist der Fahrer motiviert?
Die Betriebsstruktur beeinflusst den Treibstoffverbrauch erheblich, insbesondere die Größe und Ausformung der einzelnen Schläge. Je größer die Feldstücke und je einfacher ihre Form, umso weniger Aufwand ist zum Beispiel für Wendemanöver erforderlich. Das Zusammenlegen kleinerer Felder kann Zeit und Diesel sparen. Wesentlich ist auch, dass der Maschinenpark der Betriebsgröße und -struktur angepasst ist. Zu große oder zu kleine Maschinen erschweren es, Felder wirtschaftlich zu bearbeiten.
Spritfresser Traktor
Der Traktor ist am meisten im Einsatz. Deshalb ist der Treibstoffverbrauch für den Schlepper verhältnismäßig hoch. Um den Dieselverbrauch möglichst gering zu halten, muss man als Fahrer die Motorcharakteristik kennen. Der Motor darf nicht mit Höchstdrehzahl betrieben werden, sondern möglichst in dem Drehzahlbereich, in dem das größte Drehmoment zur Verfügung steht.
Zusatzgewichte rasch ablegen
Hohes Eigengewicht verbessert zwar die Zugkraft, erhöht aber auch den Dieselverbrauch. Leichtere Traktoren mit der gleichen Motorleistung können bei Bedarf mit Zusatzgewichten ballastiert werden, um die nötige Zugleistung auf den Boden zu bringen. Wird das Gewicht nicht mehr benötigt, muss man es ehestmöglich wieder ablegen. Das spart Treibstoff und verringert den Verschleiß. Die Getriebeübersetzung sollte so abgestimmt sein, dass der Traktor bei Transportarbeiten die maximale Fahrgeschwindigkeit schon bei reduzierter Motordrehzahl erreicht.
Eine geringere Motordrehzahl ist für den Einsatz mit zapfwellenbetriebenen Geräten ebenfalls von Vorteil. Auch hier benötigt man nur selten die volle Motorleistung. Deshalb sollte man für leichtere Arbeiten eine Sparzapfwelle mit 750 Umdrehungen pro Minute verwenden.
Häufig wird auch mit leichtem Gerät der neue, große und "bequemere“ Traktor gefahren. Das mag zwar gemütlicher sein, von effizientem Treibstoffeinsatz kann dabei aber keine Rede sein.
Verbrauch genau aufzeichnen
Um Einsparungen sichtbar und messbar zu machen, ist es notwendig, möglichst genaue Aufzeichnungen über den IST-Zustand zu führen. Nur wenn bekannt ist, wieviel Treibstoff der Traktor für die einzelnen Arbeitsschritte verbraucht, kann man Einsparpotentiale ablesen und beurteilen, ob die Sparmaßnahmen wirken.
Alle Motoren gewissenhaft warten
Gewissenhafte Wartung ist bei allen motorbetriebenen Maschinen wichtig, um den Dieselverbrauch zu senken. Treibstoff-, Luft- und Ölfilter sind regelmäßig zu prüfen und zu tauschen. Auch verschmutze Kühler treiben den Verbrauch spürbar in die Höhe und erhöhen die Gefahr, dass der Motor überhitzt.
Bei älteren Maschinen macht es Sinn, Einspritzpumpe und Einspritzdüsen sowie das Ventilspiel zu überprüfen und einzustellen oder tauschen zu lassen. Verschlissene Öle in Motor und Getriebe erhöhen Reibung und Verschleiß. Sie sind unbedingt rechtzeitig zu wechseln.
Hilfreich ist ein Blick in den Wartungsplan des Traktors.
Bei älteren Maschinen macht es Sinn, Einspritzpumpe und Einspritzdüsen sowie das Ventilspiel zu überprüfen und einzustellen oder tauschen zu lassen. Verschlissene Öle in Motor und Getriebe erhöhen Reibung und Verschleiß. Sie sind unbedingt rechtzeitig zu wechseln.
Hilfreich ist ein Blick in den Wartungsplan des Traktors.
Viel Sprit sparen bei Bodenbearbeitung
Da bei der Bodenbearbeitung relativ viel Erde bewegt wird, ist der Leistungs- und somit der Treibstoffbedarf hoch. Deshalb sollte man alle Einsparmöglichkeiten nutzen. Um möglichst wenig Erde zu bewegen, hält man immer die Regel "So tief wie nötig, so flach wie möglich!“ ein. Für jeden Zentimeter, der tiefer bearbeitet wird, müssen rund 150 t Erde pro Hektar bewegt werden. Das benötigt zusätzliche Leistung und entsprechend Treibstoff.
Auch schlecht eingestellte Bodenbearbeitungsgeräte benötigen mehr Zugleistung als nötig wäre. Zum Beispiel kann ein schlecht eingestellter Pflug bis zu 30% mehr Diesel verbrauchen als ein gut eingestelltes Gerät.
Verschlissene Werkzeuge aber auch falsche Anbringung erhöhen Zugkraftbedarf
Die Werkzeuge müssen scharf und blank sein. Nur so vermeidet man es, dass sich Erde anlegt. Deshalb sind verschlissene Werkzeuge rechtzeitig durch neue zu ersetzen.
Verschleißschichten sollte, wenn überhaupt, nur ein versierten Fachmann aufschweißen. Falsch aufgebrachte Scharspitzen und Verschleißbleche verschlechtern nicht nur die Arbeitsqualität, sondern erhöhen auch noch zusätzlich den Zugkraftbedarf.
Verschleißschichten sollte, wenn überhaupt, nur ein versierten Fachmann aufschweißen. Falsch aufgebrachte Scharspitzen und Verschleißbleche verschlechtern nicht nur die Arbeitsqualität, sondern erhöhen auch noch zusätzlich den Zugkraftbedarf.
Statt Geschwindigkeit Arbeitsbreite steigern
Um die Flächenleistung zu steigern, sollte man nicht die Arbeitsgeschwindigkeit erhöhen, sondern die Arbeitsbreite vergrößern. Hohe Geschwindigkeit steigert Verschleiß und Dieselverbrauch und fordert die volle Konzentration des Fahrers, der dadurch rasch ermüdet. Die Gerätebreite muss so ausgelegt sein, dass ausreichend Flächenleistung mit moderater Motordrehzahl erreicht wird. Größere Arbeitsbreiten reduzieren die Wendemanöver und Überlappungen. Das steigert die Flächenleistung weiter. Verzichtet man ganz auf den Pflug und bestellt den Boden in Mulchsaat, kann dies bis zu 35% Diesel sparen.
Spartricks bei Erntemaschinen
Auch bei Erntemaschinen sollte man die Flächenleistung nicht über eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit steigern, sondern durch größere Arbeitsbreiten. Bei der Futterernte kann durch Kombination von Arbeitsgängen Energie gespart werden. Eine Untersuchung der BLT Wieselburg hat ergeben, dass der Einsatz eines Mähwerks mit Aufbereiter den Treibstoffverbrauch gegenüber Mähwerk und Kreiselzetter um gut 20% senken kann.
Wird eine Ballenpresse mit großen Schwaden gefüttert, kann sie auch mit niedriger Fahrgeschwindigkeit ausgelastet werden. Das spart Sprit und der Fahrer wird entlastet. Er kann sein Augenmerk stärker auf gleichmäßig geformte Ballen richten.
Schnittlänge, Stoppelhöhe und Zustand der Messer sind entscheidend
Beim Silieren mit dem Feldhäcksler ist die eingestellte Schnittlänge ein wichtiger Faktor für den Treibstoffverbrauch. Weitere Faktoren, die bei Erntemaschinen zum Tragen kommen, sind zum Beispiel die Stoppelhöhe und der Zustand der Messer. Bei Trommelmähwerken steigt der Leistungsbedarf mit stumpfen Messern um bis zu 20% an, also ist gewissenhafte Wartung auch bei Erntemaschinen ein wichtiger Beitrag zum Treibstoffsparen.
Bodenschonend ist zugleich spritsparend
Egal ob Traktor, Erntemaschine oder Transportfahrzeug, jedes Fahrzeug, das auf Grünland oder im Acker eingesetzt wird, sollte unbedingt mit bodenschonender Bereifung ausgestattet sein. Bodenschonend ist gleichzeitig auch spritsparend. Warum ist das so? Das tragende Element im Reifen ist die Luft. Je mehr Luft in einem Reifen ist, desto höher ist die Last, die er tragen kann. Daher können großvolumige Reifen auch mit niedrigem Fülldruck schwere Lasten tragen und sind aufgrund der großen Kontaktfläche trotzdem bodenschonend. Die große Kontaktfläche reduziert auf weichem Boden den Schlupf und die Einsinktiefe. Das verbessert die Traktion und somit die Zugkraft. Gleichzeitig werden Einsinktiefe und Rollwiderstand reduziert. Somit wird der Boden nicht mit Schadverdichtungen belastet und gleichzeitig der Treibstoffverbrauch deutlich reduziert.
Einsparpotenzial am Feld ermittelt
Je nach Einsatzbedingungen kann man durch Anpassen des Fülldrucks zwischen 12 und 25% Sprit sparen, mehr Zugkraft gewinnen und somit die Flächenleistung erhöhen. Diese Werte wurden nicht theoretisch errechnet, sondern in praktischen Versuchen immer wieder gemessen.
Traktor und Reifen für Langstrecken rüsten
Durch ständiges Wachsen der Betriebe werden Transportentfernungen im landwirtschaftlichen Bereich immer größer. Traktore und Landmaschinen sind für schnelle und wirtschaftliche Straßentransporte nicht optimal geeignet. Bei weiten Wegen ist daher der LKW dem Traktor mit Anhänger punkto Wirtschaftlichkeit deutlich überlegen.
Aber auch der Traktormotor kann bei Straßenfahrten mit hoher Geschwindigkeit im optimalen Drehzahlbereich arbeiten, wenn man ihn mit lang übersetztem Getriebe oder Stufenlosgetriebe ausstattet. Erhöht man die Transportkapazität, kann man den Dieselverbrauch ebenfalls deutlich senken. Wichtig ist, bei Transportarbeiten auf den Fülldruck der Räder zu achten. Hier soll der Reifendruck nach Herstellerangaben so hoch wie möglich sein, um ein leichtes Abrollen der Räder zu gewährleisten und den Verschleiß zu minimieren.
Fitte Fahrer sparen am meisten
Der Fahrer hat mit Sicherheit den größten Einfluss auf einen wirtschaftlichen, dieselsparenden und schonenden Einsatz von Landmaschinen. Vollgaspiloten sind selten sparsam unterwegs.
Kennt aber der Fahrer seine Maschine und weiß über die Einsatzverhältnisse sowie über die gegebenen Möglichkeiten Treibstoff zu sparen Bescheid und berücksichtigt diese auch, so ist bei guter Maschineneinstellung ein energieeffizienter Einsatz über lange Zeit praktisch vorprogrammiert.
So ermitteln Sie Verbrauch durch Auslitern
Bei älteren Fahrzeugen muss der tatsächliche Verbrauch durch Auslitern ermittelt werden - und so geht`s:
- Traktor auf ebener Fläche abstellen
- Tank randvoll anfüllen
- die bearbeitete Fläche und die benötigte Zeit genau erfassen
- danach an der selben Stelle den Tank genau mit einem Messzylinder auslitern
- Verbrauch in Liter je Hektar und/oder Liter je Stunde ausrechnen