„Ein Schritt nach dem anderen“

Heute bewirtschaftet David mit seiner Frau Bettina 48 Hektar Eigen- und Pachtfläche und rund acht Hektar Wald. Zusammen mit den Kindern Theresia, Theo und Johanna wohnen sie in einem schmucken Haus, das sie neben dem Elternhaus errichteten. Gab es früher neben den Kühen auch noch Schweine, hat sich David ganz auf die Heumilcherzeugung konzentriert. Heute stehen 60 Milchkühe und rund 40 Stück Jungvieh im Stall. Mit der Übernahme des Betriebes begannen auch die Um- und Erweiterungspläne am Betrieb. 2011 wurde als erster Schritt von Anbinde- auf Laufstall umgestellt und eine Hackschnitzelanlage mit 150kW Leistung gebaut. Damit kann im Sommer das Heu belüftet und im Winter beide Wohnhäuser beheizt werden. 2019 folgte dann die Adaptierung des alten Schweinestalls für das Jungvieh und aus der alten Scheune wurde eine Maschinenhalle.

Enorme Unterstützung
2020 hatten Bettina und David eigentlich ihre Vorstellungen so weit konkretisiert, dass sie Kontakt mit dem Planungsteam der Landwirtschaftskammer aufnahmen. Mit dem Zubau erfolgten ein neuer Auslauf, eine Erweiterung des Heulagers parallel zum Futtertisch, die Erweiterung des Güllelagers unter dem Stall, zusätzliche Liegeboxen und ein überdachter Heuablagebereich. Im Zuge der Erweiterung wurden auch die Vereinfachung der Arbeitsabläufe und die weitere Steigerung in Sachen Tierwohl berücksichtigt.
Die beachtliche Erweiterung setzte sich folgendermaßen zusammen:
- 150 Quadratmeter für den neuen Auslauf (2024)
- 252 Quadratmeter Stallzubau mit 15 neuen Fressplätzen und 24 neuen Liegeboxen sowie sieben Außenboxen und verlängertem Futtertisch (2024)
- 300 Quadratmeter für das Heulager mit überdachtem Heuablagebereich (gebaut 2023)
Zuerst Ärger - dann Segen
„Unseren Tieren soll es so gut wie möglich gehen“, lautet die Devise und das sieht man vor Ort. Der Stall ist sehr hoch und großzügig ausgelegt, bietet viel Platz für die Tiere und hat beste Luft- und Lichtverhältnisse. Ein Teil des alten Stalls wurde in Eigenregie zur ruhigen Wohlfühloase für die trächtigen Tiere umgebaut und somit gibt es für alle tierischen Bedürfnisse ausgezeichnete Voraussetzungen am Betrieb. „Wir haben immer darauf geschaut, dass es den Tieren gut geht und es ist wirklich jeden Tag wieder eine Freude, wenn man sieht wie wohl sich die Tiere fühlen, was sich ja nicht zuletzt auch in der Milchqualität und Milchmenge widerspiegelt“, erklärt David. Mit der Verlängerung des Heulagers und der Verlängerung der Schienen für den Heukran über den neuen Heuabladeplatz, erreicht er jetzt mit dem elf Meter langen Ausleger einen Teil des Futtertisches. Der Rest wird mit dem Hoftrac erledigt. Allein das ist eine große Arbeitserleichterung. Davor musste David einen Teil des Heus bei einem Nachbarn einlagern und immer wieder zum Hof transportieren, was gerade im Winter nicht immer so einfach war. Jetzt ist alles unter einem Dach. Das Bauholz für die Stallerweiterung stammt zum Teil aus dem eigenen Wald.
Ab Hof-Verkauf
Einen kleinen Teil der Milch und des Kalbfleisches wird direkt am Hof vermarktet. Bettina hat eine Kooperation mit den Inhabern von Kolibri-Eis, die aus der hofeigenen Heumilch exklusiv einige Eissorten herstellen, die es nur am Hof zu kaufen gibt. In dem kleinen Selbstbedienungshofladen kann man neben dem eigenen Kalbfleisch auch Käse und Säfte aus eigener Erzeugung kaufen.
Wenn man sieht, was die Familie Heim aufgebaut hat, kann man nur gratulieren. „Und was steht als nächstes Projekt an?“ frage ich mehr scherzhaft. „Nichts. Obwohl... Es gäbe da schon die eine oder andere Idee“, lacht David, verweist aber auf sein Motto: „Ein Schritt nach dem anderen“.
Fakten zum Projekt:
- Erweiterung Stall
- Haupterwerb
- 48 Hektar Eigen- und Pachtfläche Grünland und acht Hektar Wald
- 60 Stück Milchkühe und 40 Stück Jungvieh
Partnerfirmen:
Baumeister: Haller Bau, Sulzberg
Holzbau: Holzbau Blank, Sulzberg
Spenglerarbeiten: Dachduo GmbH, Doren
Aufstallung: Eres Milan
Erdarbeiten: Erdbau Steurer/Erdbau Stenzel
Elektro- und Erdungsarbeiten: Elektro Michael Österle
Rührwerk: Odermatt
Entmistungstechnik: Melktechnik Klocker