Ein Leuchtturm der Bildung
In feierlichem Rahmen wurde am 26. Oktober das 50-jährige Bestehen des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrums Hohenems (BSBZ) gefeiert. „Fünf Jahrzehnte voller Schaffenskraft, Innovationsgeist und Leidenschaft, junge Menschen für die Landwirtschaft zu begeistern und fit für die Zukunft zu machen – das ist eine Geschichte des Zusammenhalts und Wissens sowie der Weiterentwicklung. So ist aus der Landwirtschaftsschule, die 1974 ihren Betrieb aufgenommen hat, bis heute ein bäuerlicher Bildungscampus geworden, an dem Bildung in allen Phasen des Lebens stattfindet – von der schulischen Ausbildung, bis zur beruflichen Weiterbildung“, betonte Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner. Er gratulierte und dankte allen, die diesen Weg mit ihrem Engagement für eine zukunftsfähige Landwirtschaft mitgestaltet haben.
Großartiges Engagement
In den letzten 50 Jahren haben sich die Anforderungen an die Landwirtschaft gewandelt, technische Weiterentwicklungen haben Einzug gehalten und das Wissen rund um nachhaltige Bewirtschaftung und moderne Landwirtschaft ist stetig gewachsen. „Eines ist jedoch beständig geblieben: das Engagement, die Liebe zur bäuerlichen Kultur und der Wille, unsere Traditionen mit den Anforderungen der Zukunft zu vereinen. Das BSBZ ist seit seiner Gründung ein Leuchtturm dieser Bemühungen“, sagte Gantner. Die Landwirtschaftsschulen Vorarlberg bieten den Zukunftsgenerationen, die in den Schlüsselbranchen Land- und Forstwirtschaft Verantwortung übernehmen wollen, eine fundierte Grundausbildung und haben sich darüber hinaus auch zur zentralen Drehscheibe der Erwachsenenbildung im ländlichen Raum entwickelt.
Als einen Meilenstein nannte Gantner den Ankauf des landwirtschaftlichen Lehrbetriebs Rheinhof im Jahr 2004. Dieser sei „ein lebendiges Beispiel für die Praxisnähe, die das BSBZ auszeichnet“. Als wichtigen Rahmen für die Landwirtschaft in Vorarlberg verwies Gantner auf die gemeinsame Strategie „Landwirt.schafft.Leben“ mit der Vision „Mutig im Tun“.
Die Strategie setze bewusst auf den engen Zusammenhang von landwirtschaftlicher Produktion, Umweltschutz und Lebensqualität in der Region. „Gerade hier ist die Bildung der entscheidende Erfolgsfaktor. In diesem Sinne schauen wir heute nicht nur auf die 50-jährige Erfolgsgeschichte des BSBZ zurück, sondern richten unseren Blick nach vorne, um unsere Chancen zu nutzen und die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft – Klima, Digitalisierung, Ressourcenschonung, erneuerbare Energie, Sicherung der Lebensmittelversorgung – zu meistern“, so Landesrat Gantner. „Als Landesrat für Landwirtschaft werde ich mich weiterhin nach Kräften dafür einsetzen, dass die Landwirtschaftsschulen Vorarlberg hier in Hohenems auch in den kommenden Jahrzehnten ein Ort des Lernens, des Wachstums und der Gemeinschaft bleibt“, versicherte Gantner.
Chronologie
- 1974: Aufnahme des Schulbetriebs in der neu errichteten Landwirtschaftsschule
- 1996: Aufnahme des Schulbetriebs der dreijährigen Fachschule für Ländliche Hauswirtschaft und der zweijährigen Fachschule für Berufstätige in Hohenems
- 1998: Inbetriebnahme des ersten Erweiterungsbaus mit neuen Lehrwerkstätten; Zupachtung des städtischen landwirtschaftlichen Betriebs Rheinhof
- 2004: Ankauf des landwirtschaftlichen Lehrbetriebs Rheinhof von der Stadt Hohenems durch das Land Vorarlberg
- 2006: Offizielle Eröffnung des zweiten Erweiterungsbaus und der generalsanierten Schulräumlichkeiten sowie des neuen Stallgebäudes am Rheinhof
- 2015: Aufnahme des Schulbetriebs der fünfjährigen Höheren Lehranstalt für Landwirtschaft mit dem schulautonomen Schwerpunkt Ressourcenmanagement und Erneuerbare Energie
- 2019: Bezug des dritten Erweiterungsbaus
- Aktuell zählt das BSBZ mehr als 400 Schüler/-innen. Das Interesse an einer naturorientierten Ausbildung ist bei jungen Menschen – auch aus nicht bäuerlicher Herkunft – wachsend
- Die Ausbildung spricht auch immer mehr Frauen an – derzeit liegt der Frauenanteil bei knapp 50 Prozent
- Jährlich absolvieren rund 100 Jugendliche als Facharbeiter/-innen der Landwirtschaft (Schule und Berufstätige) oder Hauswirtschaft die Schule, weitere 20 schließen die Ausbildungsstätte mit Matura ab
- Erwachsenenbildung: An über 650 Veranstaltungsterminen im Jahr besuchen mehr als 12.000 interessierte Erwachsene das umfangreiche und sehr breit angelegte Bildungsangebot